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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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so etwas wie Seelenverwandtschaft gibt es nicht, sorry, wie gottverdammte Seelenverwandtschaft.«
    Eine Pause entsteht. Ich weiß, sie wechseln wieder Blicke, aber ich hefte die Augen auf meinen Teller.
    » Ist es okay, wenn Dan sich nachher zu uns gesellt?«, fragt Plum schließlich.
    » Luke kommt auch«, erwidert Sophie. » Er wird in zwanzig Minuten hier sein.«
    » Wann fängt dein neuer Job eigentlich an?«, fragt Plum.
    » Montag. Morgen gebe ich meine Kündigung ab«, antworte ich und nippe an meinem Wein. Mein Appetit hat stark nachgelassen, seit ich flachlag in Hongkong, aber mein Durst ist unvermindert groß. » Morgen ist Suzanne wieder da, wo auch immer sie sich herumgetrieben hat. Das wird bestimmt… interessant.«
    » Du schaffst das schon«, sagt Charlotte aufmunternd. » Suzanne muss dich sofort von der Arbeit freistellen. Denk an all die Informationen, zu denen du Zugang hast. Das könnte für die Bank verheerend sein.«
    Ich nicke stumm. Natürlich habe ich mir in den letzten paar Tagen alles kopiert, was ich brauchen könnte. Aber das werde ich für mich behalten.
    Ich lächle in mich hinein, während ich an meinen neuen Job denke. Seit Katherine mir offiziell eine Stelle bei Intuition Films, der Produktionsfirma in Soho, angeboten hat– überraschenderweise bei einem Gehalt, das nicht weit unter meinem bisherigen liegt–, strotze ich vor Energie und Zuversicht, was meine berufliche Zukunft betrifft. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich so etwas einmal sage.
    Es ist nur ein befristeter Vertrag über sechs Monate. Katherine meinte: » Bringen wir zuerst dieses Projekt zu Ende, und dann sehen wir weiter.« Aber ich weiß, ich kann daraus eine richtige Karriere machen. Die wollen mich sofort. Und ich kann es gar nicht erwarten anzufangen.
    Meine letzte Begegnung mit Suzanne war kurz vor meiner Abreise nach Hongkong, als sie mir die Abreibung verpasste. Und nun werde ich ihr mitteilen, natürlich in professionellem und höflichem Ton, wo sie sich ihr » Seien Sie produktiver« hinstecken kann. Ich kann es kaum erwarten, Robert davon zu erz…ah, was soll’s.
    Wenig später stoßen Dan und Luke zu uns, und wir sind kurz abgelenkt, um die nächste Runde zu bestellen.
    » Wie geht es dir, Süße?«, fragt Luke leise, als Henry die Aufmerksamkeit aller auf sich lenkt, indem er Charlotte zwingt, ein Dessert zu bestellen, damit er zwei haben kann.
    » Gut, es geht mir gut«, sage ich rasch und schenke ihm ein Lächeln.
    Als ich Luke das letzte Mal sah, erzählte er mir, vom Organisieren der Sitzordnung bekäme er Nesselausschlag.
    » Dave hat mich gestern Abend angerufen und mir die ganze Geschichte mit Bella und dass er an Weihnachten wieder mit ihr zusammengekommen ist, erzählt«, sagt Luke leise. Nicht die ganze Geschichte, denke ich insgeheim. Die wirst du nie erfahren. Ich habe niemandem etwas gesagt von dem Familienskandal im Urlaub, von dem Robert mir erzählt hat, und ich habe auch nicht die Absicht es zu tun. » Ich kann nicht… Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Luke sieht mich schuldbewusst an. » Sie ist meine Schwester, aber das habe ich nicht kommen sehen. Was für ein beschissenes Chaos. Was die Geschichte mit Robert betrifft– Sophie hat es mir erzählt, ich hoffe, das ist okay…«
    » Es ist alles in Ordnung«, unterbreche ich ihn resolut. » Versprochen. Es geht mir bestens.«
    » Scheiße, wie machst du das, dass du dich immer so schnell erholst?«, zischt Plum, die offensichtlich gelauscht hat. » Und hast du übrigens daran gedacht, dass du Dave sehen wirst…«, sie unterbricht sich kurz und tut so, als würde sie über ihre Schulter spucken, » …und auch Bella auf der Hochzeit?«
    » Natürlich habe ich daran gedacht«, erwidere ich, während mir bewusst wird, dass Luke und, oh, toll, nun auch Sophie und Plum mich besorgt anstarren. Ich bin fest entschlossen, mit meinen romantischen Albträumen (sprich: schweren Reinfällen) nicht die Hochzeitsfeier zu versauen. Man stelle sich das einmal vor: Der halbe Brauttisch redet nicht mit der anderen Hälfte wegen mir. Schlimmer kann man nicht versagen als Brautjungfer. Dan, Henry und Charlotte starren mich jetzt ebenfalls an. Gott, manchmal wünschte ich, wir würden uns nicht so nahestehen. » Das ist keine große Sache. Wir sind alle erwachsen. Es wird keine Szene geben. Ich bin da ganz gelassen.«
    » Scheiße, ich aber nicht«, sagt Plum. » Ich konnte den Kerl noch nie leiden. Dave hat mich immer links liegen

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