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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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einfällt, dass Robert mich auf diesen Sender gebracht hat. Daraufhin schalte ich um auf meinen Sechzigerjahre-Mix. Keine Erinnerungen, bitte.
    Mit einem Dauergrinsen im Gesicht gehe ich in Richtung Fleet Street und von dort weiter in Richtung Covent Garden. Die Piazza in Covent Garden ist wunderschön, und trotzdem trifft man dort selten Londoner, geht mir durch den Kopf. Ich schlendere über den Platz, wobei meine Absätze mehrmals zwischen dem Kopfsteinpflaster stecken bleiben, und beobachte die Straßenmusiker und Touristen.
    Ich bin mir nicht sicher, was ich mit meinem freien Tag anfangen soll. Ich hatte keinen mehr seit… Hongkong. Seit ich flanieren war.
    Und wieder wandern meine Gedanken unwillkürlich zu Robert. Ich versuche, möglichst nicht an ihn zu denken, wie Ihnen wahrscheinlich aufgefallen ist. Es macht einfach keinen Sinn. Was passiert ist, ist passiert. Und immer wenn ich mich frage, ob ich vielleicht, aber nur vielleicht, nicht hätte weglaufen sollen und ihn allein zurücklassen im Hotelzimmer, sage ich mir schnell: Sei still.
    Robert hat auch nicht an meine Tür geklopft, um mit mir darüber zu reden, wissen Sie.
    Ich bummle durch die Läden und versuche, mich zu beschäftigen, indem ich die Leute beobachte, aber es klappt nicht richtig. Ich finde innerlich keine Ruhe. Dabei habe ich allen Grund dazu– ich habe meinen Job gekündigt, ich schlage eine neue berufliche Laufbahn ein, auf die ich schon sehr gespannt bin, ich bin endlich frei von meinem dämlichen, selbst auferlegten Dating-Druck und der Folgeerkrankung in Form meiner Dave-Besessenheit… und trotzdem stimmt etwas nicht.
    Dann bekomme ich eine SMS . Von Robert.
    Habe das mit deinem neuen Job von Luke erfahren. Gut gemacht. Du hast es verdient. JimmyJames pennt ein paar Wochen bei uns auf der Couch. Hoffe, das geht klar. R
    Ich spüre einen leisen Stich, weil er so formell mit » R« unterschrieben hat. Als würde ich ihn nicht mehr kennen oder als hätte ich seine Nummer gelöscht. Ich beiße auf die Unterlippe und tippe eine Antwort.
    Danke … Das mit JimmyJames ist kein Problem … freue mich auf ihn!
    Ich überlege kurz. Ist das eine angemessene Antwort? Was soll ich sonst schreiben? Ist alles okay wegen Hongkong? Bist du sauer auf mich? Ist unsere Freundschaft vorbei? Kann es jemals wieder so sein, wie es einmal war? Soll ich freundlicher reagieren und schreiben, wie sehr ich mich auf den Job freue? Nein. Seine SMS ist auch nicht freundlich. Ich werde sogar die Auslassungspunkte löschen. Ich überarbeite meinen Text:
    Danke. Kein Problem wg. JJ . A
    Senden.
    Ich gehe den ganzen Weg zu Fuß nach Hause, setze mich in mein Zimmer und recherchiere ein paar Stunden für die Dokumentation, während ich zwischendurch Sophie und Plum eine SMS schicke in der Hoffnung, dass sich etwas für heute Abend ergibt. Aber keine von beiden hat Zeit. Ich könnte zu einer Party gehen von einem aus der Uniclique, oder ich könnte mich an eines der Paare hängen, wenn ich das wirklich wollte, aber ich will nicht. Also arbeite ich weiter.
    Gegen acht Uhr höre ich unten Geräusche. Robert und JimmyJames!
    Bestimmt wäre es eine gute Idee, den beiden ein Essen vom Lieferservice zu spendieren, um unsere Beziehung zu verbessern, oder nicht? Ich trage etwas Lippenbalsam auf und gehe nach unten. Sei fröhlich, halte ich mir vor Augen. Sei entspannt.
    Robert und JimmyJames hängen auf der Couch ab und sehen sich ein Fußballspiel an.
    » Hallo, Jungs«, sage ich mit meinem strahlendsten Lächeln und lehne mich gegen den Türrahmen.
    » Hi.«
    Keiner der beiden löst den Blick von der Mattscheibe.
    » Wie geht es dir, JimmyJames?«
    » Gut, Abigail, mein Schatz«, erwidert er und dreht den Kopf, um mir kurz zuzuzwinkern. » Danke, dass ich bei euch pennen kann. Ich verspreche, ihr werdet gar nicht merken, dass ich hier bin.«
    » Kein Problem! Hättet ihr Lust auf das Thai-Taxi? Ich wollte gerade bestellen…«
    » Nö, wir haben Pizza bestellt«, entgegnet Robert, ohne den Kopf zu drehen.
    Er greift nach der Fernbedienung und stellt den Ton lauter.
    » Okay«, sage ich so fröhlich wie möglich.
    In meiner Brust spüre ich eine kalte Faust. Plötzlich ist mir der Appetit vergangen. Ich hole mir einen Joghurt aus dem Kühlschrank und lehne mich zum Essen gegen die Küchenanrichte.
    Im Moment läuft Werbung, und Robert gibt einen Kommentar über einen Spot ab, aber ich kann ihn nicht richtig verstehen. JimmyJames lacht und nickt. Es ist, als wäre ich nicht

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