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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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Stunde nicht mehr miteinander gesprochen. Vielleicht sollte ich ihn suchen gehen, damit wir noch ein bisschen weiterplaudern können«, fügt sie besorgt hinzu. » Was, wenn ihm eine begegnet, die er sympathischer findet als mich?«
    Früher war Plum nicht so. Woher kommt diese Unsicherheit? Von jahrelangem Singlefrust, lautet die Antwort.
    » Bedräng ihn nicht. Mach eine Runde durch den Club, und wenn du ihm begegnest, lächelst du ihn an, aber du bleibst nicht stehen. Geh direkt weiter an die Theke. Ich wette, Dan wird dir folgen und dich ansprechen.«
    » Seit wann bist du die Aufreißerkönigin?«, fragt Plum.
    Ich klinge tatsächlich sehr selbstsicher. Und ich fühle mich auch so. Wie seltsam. Ich zucke mit den Achseln.
    » Was hast du schon zu verlieren?«
    » Rein gar nichts«, sagt Plum fröhlich. » Bin gleich wieder da.«
    Hm.
    Ich denke, ich habe einfach schon ein bisschen gelernt, wie man Single ist.
    Ich lasse den Blick über die Theke schweifen, halte Augenkontakt zu Rich, lächle und wende mich dann wieder meinem Getränk zu. Ich wette fünf Pfund, dass er innerhalb der nächsten zehn Sekunden zu mir herüberkommt.
    » Ich hoffe, du bist nur meinetwegen zurückgekommen«, sagt eine Stimme neben mir fünf Sekunden später. Ich hebe den Kopf und unterdrücke ein triumphierendes Grinsen. Ha! » Aber ich bin nicht so eingebildet und gehe selbstredend davon aus.«
    » Bescheiden, ja, genau so würde ich dich beschreiben«, erwidere ich und nicke. » Und, lernst du schon fleißig Kantonesisch für Hongkong?«
    » Komm schon, jeder weiß, dass überall Englisch gesprochen wird«, sagt er in verschwörerischem Ton. » Im Ausland hören wir zwar Italienisch und Japanisch und so weiter, aber sobald man den Leuten den Rücken zukehrt, sprechen sie das gute alte Englisch. Alles nur Fassade!«
    Ich lächle Rich an. Er ist sehr süß.
    » Ich mag deine Frisur«, sage ich nachdenklich. » Du siehst aus wie Henry, wenn er mal ein großer Junge ist.«
    Rich lächelt mich an und beugt sich vor, und für einen Augenblick denke ich, er will mich küssen, als ich aus dem Augenwinkel Plum von ihrer Runde durch den Club zurückkehren sehe und rasch den Kopf zu ihr drehe. Für einen außenstehenden Beobachter ist sie nur ein weiteres langbeiniges, lässiges Girl, das zur Theke stakst. Aber ich sehe ihr an, dass es in ihr brodelt, weil Dan ihr offenbar nicht gefolgt ist. Scheiße, denke ich und seufze laut. Ich möchte die Sache für sie in Ordnung bringen.
    » Plum!«, ruft eine Stimme. Plum und ich drehen uns um und sehen Dan, der auf sie zukommt. » Da bist du ja. Darf ich dir einen Drink spendieren?«
    Yes! Am liebsten würde ich in die Luft boxen. Ich bin der geborene Singlecoach! Ich kenne die Geheimnisse der Liebe! Mach Platz, Robert!
    Love is a battlefield läuft nun, und ich sehe Rich an und grinse.
    » Wenn du mich entschuldigst… Ich muss unbedingt zusehen, wenn dein Bruder tanzt«, sage ich.
    Henry steht auf Pat Benatar. Nein, Henry liebt Pat Benatar. Und er hat eine Reihe von Tanzeinlagenfiguren drauf (den Einkaufswagen, den Sprinkler, den Rückwärtsgang, den Tennisaufschlag, den Ohrenreiniger und die Backmischung), die ich wiederum liebe. Außerdem haben Henry und ich ein paar spezielle Tanzfiguren gemeinsam drauf– » Der Fischer«. Henry tut so, als würde er eine Angel auswerfen, und ich bin der Fisch, der auf der anderen Seite der Tanzfläche anbeißt; oder » Hüpfseil«, bei dem ich und eine andere Person zwei Springseile schwingen, während Henry immer schneller und schneller hüpft. Er ist immer derjenige, der springen darf, mich lässt er nie.
    Ich amüsiere mich wirklich bestens. Ein Betrunkener rückt mir auf die Pelle auf diese flirtend-schleimige Art, die Männer an sich haben, die sich für Al Pacino in Der Duft der Frauen halten. Also tippe ich Henry leicht auf den Arm, und er beginnt, mich herumzuwirbeln. Der Pseudofreund: den braucht jede Singlefrau. Dass wir beide uns auf der Tanzfläche zum Affen machen wird Henrys Probleme mit dem anderen Geschlecht auch nicht lösen, aber er scheint wenigstens Spaß zu haben.
    Schließlich legt der DJ Disco-Pop auf, und ich lasse Henry allein den » Running Man« machen, während ich an die Theke zurückkehre, um nach Plum Ausschau zu halten.
    » Also, wie ich vorhin schon sagte, wir sollten mal zusammen ausgehen«, sagt Rich, der sofort an meine Seite gleitet. » Ich will nicht ein drittes Mal fragen.«
    » Du haust doch ab nach Hongkong!«, sage ich, um

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