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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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denken können. Aber du kreischst wie ein Mädchen. Mir ist langweilig. Spielst du mit mir?«
    » Ah, würde ich dafür Geld bekommen…«, sagt Robert.
    » Ich hatte gestern einen tollen Abend«, rede ich weiter. » Gleich zwei Kerle wollten meine Nummer haben. Ich habe auf der Party alles gegeben.«
    » Komm her und setz dich und erzähl mir alles darüber«, sagt Robert. » Und wenn ich zwischendurch die Augen zumache, braucht dich das nicht zu beunruhigen. Ich muss sie nur hin und wieder entspannen.«
    Ich setze mich wieder auf die Bettkante und beginne, von meinem tollen Abend zu erzählen, wobei ich absichtlich den » Robert-tauchte-sturzbetrunken-auf-und-wir-mussten-ihn-nach-Hause-bringen«-Teil auslasse, weil ich nicht möchte, dass er an Louisa erinnert wird und wieder ausflippt. Eine Viertelstunde später habe ich mich über das gesamte untere Bettdrittel ausgebreitet und suche meine Haarspitzen nach Spliss ab.
    » Du machst dich ganz schön breit in meinem Bett. Wie ein Labrador«, sagt Robert.
    » Haben Labradore auch Spliss?«, erwidere ich.
    » Freut mich jedenfalls, dass dein Kummer wegen Adam verflogen ist«, sagt er und trinkt seine Bloody Mary mit einem zufriedenen Seufzen aus.
    » Welcher Adam?«, sage ich.
    Robert grinst, aber ich habe gar keinen Witz gemacht. Es dauert einen Moment, bis mir klar wird, er meint Adam mit den Antwortkästchen. Natürlich! Ich war ziemlich aufgebracht seinetwegen. Ups.
    » Wenn du mich gern hättest, würdest du mir sicher einen kleinen Gefallen tun, indem du mir sämtliche Zeitungen besorgst und vielleicht ein Automagazin, zusammen mit ein paar Croissants und einem Macchiato«, sagt er. » Ich bin krank und brauche jemanden, der mich pflegt.«
    » Okay. Aber nur, weil du mir beibringst, wie man sich wie ein Bastard verhält.«
    » Was? Oh, richtig. Kein Problem. Gott, ich fühle mich, als wäre ich gestern Abend verprügelt worden.«
    Wir verbringen die nächsten paar Stunden mit einem kleinen Serienmarathon von Lass-es-Larry! -Folgen. Ich konsumiere noch mehr Kaffee und blättere nebenbei Hochglanzmagazine durch, aus denen ich Bilder ausschneide, die mir helfen, meinen modischen Instinkt zu verfeinern. (Ich liebe Multitasking beim Fernsehen.)
    Robert, der mittlerweile geduscht hat, sich aber immer noch elend fühlt, hat sich unter seiner Decke zusammengerollt. Er versucht, Zeitung zu lesen, aber es erweist sich als schwierig, sie hochzuhalten, und er lässt sie immer wieder seufzend sinken. Es wundert mich, dass er nicht einen Teddy umklammert und am Daumen lutscht, dieses Riesenbaby.
    » Weißt du, man kann einen Kater nicht wegschmollen«, sage ich.
    Er sieht mich an und gibt einen verächtlichen Laut von sich.
    Ich liebe es, Single zu sein, überlege ich, während ich nach der amerikanischen Vogue greife. Ich kann machen, was ich will. Selbst wenn das bedeutet, nichts zu tun. Es steht heute ohnehin niemand zur Verfügung. Ich habe vorhin mit Plum gesimst. Sie schwärmt sehr verliebt von Dan und ist, mit der beruhigenden Gewissheit, dass Fragen zu ihrem Liebesleben sie heute nicht nerven werden, unterwegs nach Richmond, um ihre Schwester zu besuchen. Henry war bis früh am Morgen auf einer privaten Feier und geht nicht ans Telefon. Meine Schwester und Luke sind heute bei seinen Eltern in Bath.
    » Machst du eine Collage?«, fragt Robert.
    Ich schneide gerade sorgfältig die neueste Anzeige von Miu Miu aus.
    » Ich klebe Fotos, die mir gefallen, in meinen Schrank. Sie sollen mir helfen, mich zu entscheiden, was ich anziehen soll«, antworte ich fröhlich. » Das ist eine neue Idee von mir. Gut, nicht?«
    » Wie viel Zeit verbringst du damit, dir zu überlegen, was du anziehen sollst?«, fragt Robert. » Sei ehrlich. Wie viele Minuten am Tag? Ungefähr.«
    » So weit kann ich nicht zählen«, sage ich. » Trotzdem ist das überraschenderweise eine der angenehmsten Freuden des Lebens, prima…«
    » Prima«, wiederholt Robert, ohne von seiner Zeitung aufzusehen. » Warum sagst du immer so drollige Sachen wie Menschenskind oder prima? Du klingst wie Julius von den Fünf Freunden.«
    Ich ignoriere ihn. Ich liebe Julius.
    Sein Handy piept, er wirft einen kurzen Blick darauf und löscht sofort die SMS . Er löscht schon den ganzen Tag eingehende Textnachrichten.
    » Ah, die Schwierigkeit, ein gefragter Mann zu sein«, sage ich. » Deine Freundinnen erwarten wohl ein bisschen Action, was?«
    » Ich glaube, jede Form von Action heute würde mich umbringen.«
    » Arme Lady

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