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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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Zeit zu schinden.
    Möchte ich wirklich mit Henrys Bruder ausgehen? Und sollte ich ein neues Date machen an dem Abend, an dem Adam mit den Antwortkästchen mich abserviert und fast zum Heulen gebracht hat? Ich glaube nicht. Obwohl, unter uns gesagt, ich rege mich gar nicht mehr über ihn auf…
    » Erst in ein paar Tagen«, erwidert Rich.
    Ich mache eine Pause.
    » Okay, gerne.«
    Angriff.
    » Super«, sagt er. » Gib mir deine Nummer.«
    Während ich ihm die Nummer diktiere, schaue ich mich um und entdecke den vornehmen Toby aus dem Innenhof. Er sieht zu uns herüber– ich nippe an meinem Glas, Rich tippt meine Nummer ein– und grinst vielsagend. Ich kneife die Augen leicht zusammen und schaue böse zurück. Er tut so, als wäre er getroffen.
    Flirten ohne Worte. Wow, ich kann es kaum erwarten, Robert davon zu erzählen.
    Henry kommt zu mir. » Wo zum Teufel sind die ganzen Frauen?«
    » Überall, Henry«, antworte ich. » Überall. Weißt du nicht mehr, was Robert gesagt hat? Okay, Jungs, ich gehe mal an die Theke.«
    Als ich mit den Getränken zurückkehre, redet Henry immer noch davon, dass es ihm nicht gelingt, Frauen kennenzulernen.
    » Abigays Mitbewohner Robert– übrigens eine Legende auf diesem Gebiet– hat mir ein paar Tipps gegeben. Aber ich weiß nicht, ob ich das bringe.«
    » Du schaffst das«, sagt Rich feierlich. » Ich glaube an dich.«
    » Du bist ein attraktiver Mann«, sage ich und komme mir vor wie Henrys Mutter. » Du musst nur selbstbewusster auftreten.«
    » Dort drüben stehen zwei Frauen«, sagt Rich. » Geh einfach mal hin…«
    » Und was, wenn sie mich abblitzen lassen? Ich…«
    Henry unterbricht sich.
    » Wenn sie dich abblitzen lassen, dann geh einfach davon aus, dass sie sich über ein traumatisches Erlebnis unterhalten«, sage ich. » Frauen führen manchmal intime Gespräche. Das ist nichts Persönliches.«
    » Okay«, sagt Henry. Er holt tief Luft, biegt die Schultern nach hinten und setzt sich in Bewegung. Ich sehe Rich an, und wir müssen beide lachen.
    » Ah, eine Aufreißerin«, sagt er und grinst. » Du scheinst sehr viel Erfahrung zu haben, dafür dass du erst seit kurzem Single bist.«
    » Mist! Plum!«, rufe ich plötzlich. » Ich habe was gutzumachen. Bin gleich wieder da.«
    Plum ist weder auf der Tanzfläche noch in dem anderen Sitzbereich noch im Innenhof, also mache ich einen kurzen Abstecher zu den Toiletten. Während ich mir die Hände wasche und zähen Smalltalk mit der gelangweilten, schlecht bezahlten Frau mache, die in dem winzigen Raum herumstehen muss und gratis Papiertücher verteilt, platzt Plum fröhlich herein.
    » Dich habe ich gesucht!« Sie tut so, als würde sie ohnmächtig gegen die Wand sinken. » Er ist der absolute Traummann.«
    Die Toilettenfrau gibt einen missbilligenden Ton von sich und klopft an eine Kabinentür, um Plum zu signalisieren, dass sie hineingehen soll und aufhören, ihre Zeit zu verschwenden. Sie sieht auf ihre perfekt arrangierten Parfumflakons und Haarspraydosen und stößt ein gelangweiltes Seufzen aus.
    » Sorry«, sagen wir gleichzeitig.
    Die Frau nickt, ohne uns anzusehen. Warum tun Menschen, die in Nachtclubs arbeiten, immer so, als wären sie von den Gästen genervt?
    » Warte auf mich, Zuckermaus, meine Blase platzt gleich«, sagt Plum.
    Ich betrachte die Parfumauswahl. Wer benutzt Paris Hiltons Heiress? Und warum stehen da auch Lutscher? Wie alt sind wir, fünf?
    Eine sonnenstudiogebräunte Frau mit auffälligen Extensions und knallengen Jeans kommt aus einer Kabine, wäscht sich die Hände, trägt Lipgloss auf, gibt der Toilettenfrau Trinkgeld und nimmt sich einen Lolli. Sie zieht das Papier ab und steckt ihn vorsichtig zwischen ihre glänzenden Lippen. Dann dreht sie ihn mit geübter Hand.
    Ah, jetzt verstehe ich. Ein Lolli im Mund gleich fellatiotauglicher Schmollmund. Manche Frauen sind wohl darauf programmiert, diese Art von Erotik auszustrahlen. Ich glaube nicht, dass ich dazu gehöre.
    » Okay. Erzähl mir alles«, sage ich, als Plum herauskommt.
    Sie strahlt mich begeistert an. » Ich habe am Donnerstag ein Date.«
    » Super!«, sage ich.
    Bitte, lass es dieses Mal funktionieren, denke ich.
    Sie lächelt in sich hinein. » Okay, hör zu, Abigail. Ich muss jetzt gehen, weil ich sonst wahrscheinlich zu viel trinke und mich lächerlich mache und mit ihm nach Hause gehe.«
    Ich habe auch genug für heute Abend. Ich bin nur zurückgekommen, um Plum zu unterstützen. Die Einladung von Rich, wenn sie auch nicht der

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