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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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stark«, sage ich überrascht. Noch nie hat mich jemand als stark bezeichnet. » Ich versuche einfach, mein Gewissen zu ignorieren, wenn es mir sagt, dass ich mich scheiße verhalte. Robert hat mir empfohlen, ich soll so tun, als wäre ich kugelsicher, bis ich es fühle, und das funktioniert… Hey, hast du heute Abend schon was vor?«
    Charlotte zuckt mit den Achseln. » Nein. All meine Freundinnen haben eine feste Beziehung, darum verbringe ich meistens einen ruhigen Freitagabend…«
    » Einen ruhigen Freitagabend!« Ich bin entsetzt. » Komm mit zum Speed Dating.«
    » Bist du sicher?«, fragt Charlotte.
    Ich nicke eifrig. » Absolut. Keine Frage. Plum hat mir vorhin eine E-Mail geschickt. Anscheinend herrscht heute Abend Frauenmangel– beziehungsweise Männerüberschuss. Du solltest wirklich mitkommen.«
    Charlotte beißt auf ihre Unterlippe. » Tja, dann… also gut.«

Kapitel 17
    Das Speed Dating heute Abend findet im Perseverance statt, einem Pub in Bloomsbury, Ausdauer, ein ausgesprochen passender Name für eine Speed Dating Location.
    Zu den Teilnehmern gehören Plum, Henry und ich und nun auch Charlotte. Wir treffen uns vorher im Lamb, das ist ein historischer Pub mit viktorianischen drehbaren Milchglasfenstern an der Theke, sogenannten Snob Screens. So können die Leute einen Drink bestellen, ohne dass die anderen Gäste in der Bar ihr Gesicht sehen können.
    Ich hoffe, heute Abend sind alle in guter Form. Plum hatte vier scheinbar perfekte Dates mit Dan, aber vor drei Wochen musste er beruflich nach Atlanta, und seitdem hat sie nichts mehr von ihm gehört. Sie scheint diese Enttäuschung überraschend stoisch zu nehmen, das heißt, sie redet nicht darüber.
    » Bonsoir«, sage ich frisch-fröhlich, nachdem Charlotte und ich Plum an einem der hinteren Tische entdeckt haben. Henry steht gerade an der Theke und besorgt Getränke. Ich mache Plum mit Charlotte bekannt. Gleich darauf erscheint Henry mit einer Flasche Champagner und vier Gläsern. Er trägt seine Brille, was er sonst nie an Samstagen und Sonntagen macht, und einen Anzug.
    » Du siehst heiß aus, Henry! Champagner! Gibt es was zu feiern?«, rufe ich und küsse ihn auf die Wangen.
    » Ich bin heute befördert worden«, antwortet er.
    Henry arbeitet für eine IT -Firma, soweit ich verstanden habe, im Bereich » Logistik«. Was anscheinend bedeutet, sich mit lauter Mist herumzuschlagen.
    » Yippie!«
    Wir gratulieren ihm im Chor und fragen ihn ein bisschen aus, ohne viel zu verstehen. Henry schenkt Champagner ein, und wir stoßen alle auf seine Beförderung an.
    » Übrigens, Henry, das ist Charlotte«, sage ich.
    An seinem schüchternen Lächeln sehe ich, dass er sie süß findet.
    » Okay. Ich brauche ein paar Tipps von Leuten, die Erfahrung haben im Speed Dating«, sage ich. » Also von dir, Plum.«
    » Mein Tipp lautet, vorher möglichst viel zu trinken«, sagt Plum. Sie ist ziemlich angespannt heute Abend. » Das wird nämlich der reinste Horror.«
    » Du bist nicht sehr hilfreich«, sage ich und sehe, dass Charlottes Lächeln verblasst.
    » Ich werde lauter › Würdest-du-lieber ‹ -Fragen stellen«, sagt Henry. » Zum Beispiel: Würdest du lieber ein Jahr stinken wie ein Ziegenbock, oder hättest du lieber eine Ganzkörperrasur, Augenbrauen inbegriffen? Wärst du lieber eine Fee oder eine Meerjungfrau? Würdest du lieber Rind essen oder Huhn, wenn du bis in alle Ewigkeit nichts anderes mehr zu essen bekämest?«
    » Rasur, Fee, Rind«, antworte ich spontan.
    » Nein! Ziegenbock, Meerjungfrau, Rind!«, rufen Henry und Charlotte gleichzeitig, bevor sie sich freudig ansehen.
    » Ich bin eine Meerjungfrau. Ich kann unter Wasser singen wie Arielle«, sagt Plum.
    Henry gibt keine Antwort. Stattdessen grinst er Charlotte an.
    » Sonst sagt nie einer Ziegenbock!«
    » Nichts Schlimmeres, als mir jeden Tag Augenbrauen ins Gesicht zu malen«, erklärt Charlotte sachlich. » Und als Meerjungfrau bin ich die meiste Zeit im Wasser, also ist es nicht so schlimm, wenn ich nach Ziegenbock stinke.«
    » Genau!«, ruft Henry.
    » Gute Strategie«, sage ich.
    » Was für Strategien empfiehlt dein hochgeschätzter Bastardmentor?«, fragt Plum.
    » Robert? Ich habe vergessen, ihn zu fragen«, sage ich leichthin. » Anscheinend habe ich seine Liebesschule bestanden.«
    » Offensichtlich«, sagt Plum, lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück und legt den linken Fuß über das rechte Knie.
    » Warum trägst du flache Schuhe?« Ich bin schockiert. Plum trägt

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