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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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Freundschaftsbänder und Pacey aus Dawson’s Creek.«
    Robert setzt seine Sonnenbrille auf und grinst süffisant. Ich wusste, er hat nicht wirklich schlechte Laune.
    Während der letzten zwei Wochen habe ich Robert neben meiner Internetverfolgung (ich meine Recherche) über Daves Interessen (Skifahren, Surfen, Segeln), Lieblingsgetränk (Rotwein), Lieblingsfilm ( » Ist das dein verdammter Ernst, Abby? Ich habe keinen blassen Schimmer«), Wohnort (Camden), Arbeitsort (eine amerikanische Bank) und Frauengeschmack ( » normalerweise betrunken«) ausgequetscht. Ich habe alles in mein Notizbuch geschrieben, aber auf Französisch und rückwärts, damit es keiner lesen kann. Dave scheint wirklich perfekt zu sein.
    Ich nehme mir einen Moment, um wie so oft in den letzten drei Monaten einen Blick auf meine Singlecheckliste zu werfen:
    Cool sein
    Distanz wahren
    Brutal sein
    Kontrolle behalten
    Kugelsicher sein
    Verlass den anderen, bevor du verlassen wirst
    Ich frage mich, ob ich Dave so unwiderstehlich finden werde wie beim letzten Mal. Die Erinnerung an unseren Augenkontakt über unsere leeren Tequilagläser hinweg lässt mich zittern vor Aufregung (und ein bisschen vor Ekel– Tequila, bäh).
    Natürlich werde ich mich dieses Mal weitaus besser unter Kontrolle haben. Ich werde einfach ich sein (auf eine ruhige, coole, lässige Art), und er wird mich unwiderstehlich finden, und wir werden flirten und uns küssen, und dann nehme ich ihn mir zum Liebhaber. Richtig?
    Gott, wie angenehm, mal zu relaxen. Ich habe eine hektische Woche hinter mir. Donnerstagabend hatten wir ein Geschäftsessen mit einem Kunden, das fast bis Mitternacht dauerte, und Freitagmorgen war ich bereits um Viertel nach sechs im Büro für eine Präsentation. Suzanne schenkte mir am Ende des Geschäftsessens sogar so etwas Ähnliches wie ein Lächeln. Das muss ein gutes Zeichen sein, nicht?
    » Warum denkst du an die Arbeit? Wir haben Wochenende«, sagt Robert, der mit der nächsten Runde Kaffee herauskommt.
    » Verdammt, lass das endlich«, sage ich. » Deine telepathischen Fähigkeiten machen mir Angst.«
    Er grinst.
    » Willst du darüber reden?«
    » Nein«, sage ich und beiße auf meine Unterlippe. » Ich meine, es ist okay. Ich arbeite, so viel ich kann. Ich mache alles, was von mir erwartet wird.«
    » Darf ich fragen, warum?«
    Ich starre ihn einen Moment an. Was meint er mit warum?
    » Weil es mein Job ist. Das ist so üblich. Man gibt sein Bestes. Ich kann nicht einfach kündigen und Nabelschau betreiben, bis ich etwas Besseres gefunden habe.« Ich klinge ein wenig schärfer als beabsichtigt, aber seine kleinen Nadelstiche sollen mich nur dazu bringen, meinen Platz in der Welt zu hinterfragen. » Arbeit ist eben Arbeit.«
    Mein Handy piept. Eine Nachricht von Plum.
    Dan hat ein neues Schimpfwort erfunden. Blödmannsgehilfe. Ist er nicht begabt?
    Ich zeige Robert die SMS , und wir müssen beide lachen.
    » Gott, sie ist wirklich komisch«, sage ich. » Und sie ist verdammt happy. Ich finde das toll.«
    Dan ist absolut verzückt von Plum, die in den letzten zwei Wochen scheinbar über sich hinausgewachsen ist, glücklicher und optimistischer.
    » Was macht die H-Bombe?«
    Das ist der Spitzname, den Henry sich letztes Wochenende selbst gegeben hat. Er besteht darauf, von jedem– vor allem von Robert– so genannt zu werden.
    » Frisst Charlotte aus der Hand«, antworte ich. » Ich glaube, deine Tipps haben geholfen. Henry war wirklich der schlimmste Single Englands…« Ich unterbreche mich kurz. » Augenblick. Willst du mir damit sagen, dass ich die Einzige bin, die noch Single ist?«
    Robert lehnt sich zurück auf seinem Stuhl, die Sonnenbrille auf der Nase, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. » Das hast du gesagt.«
    » Scheiße, ich kann das nicht glauben«, sage ich schockiert. » Sieben Jahre lang waren Henry, Plum und sogar meine Schwester fast durchweg Singles, während ich in einer festen Beziehung lebte. Jetzt, wo ich endlich die Möglichkeit habe, die Sau rauszulassen, verpissen sich alle und lassen mich im Stich.«
    » Die Sau rauslassen? Hübsch.«
    Ein lautes Hupen lässt uns die Köpfe wenden, und wir sehen einen Hertz-Mietwagen, der mitten auf dem Marktplatz zum Stehen kommt. Der Fahrer drückt noch ein paarmal auf die Hupe, bevor er aussteigt.
    Es ist Dave.
    Mein Körper macht einen Flickflack unter meiner Haut, und mein simpler Plan, Dave zu meinem Liebhaber zu machen, fällt auseinander. Das ist das schlimmste

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