Der letzte Single fangt den Mann
Männer sollten sich unten rasieren«, sagt Vix. » Ich will keine Haare zwischen den Zähnen haben.«
Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, finde aber nicht die Worte, also schließe ich ihn wieder.
» Okay«, sagt Dave. » Genug von Intimfrisuren. Lasst uns übers Essen reden. Ich möchte eiskalten Kopfsalat, einheimischen Räucherschinken, frisch gebackenes Brot, cremigen Brie und jede Menge Wein.«
» Ich glaube, du meinst jede Menge Ingwerbier«, sagt Luke.
» Ich meine jede Menge Wein«, wiederholt Dave.
Ich fange wieder an, albern zu lachen. O Gott, ich hoffe, ich kriege mich bald wieder ein.
Kapitel 21
Ein Wochenende mit Leuten, die sich nicht alle kennen, ist immer ein Risiko. Man braucht nur ein Paar, das kein Wort miteinander wechselt, eine übermüdete/unsichere/prämenstruelle Frau, die es an jedem auslassen will, und einen Betrunkenen, und schon wird aus der ganzen Sache eine tickende Zeitbombe.
Wie ich gerade herausfinde.
Ich weiß nicht, was Bella für ein Problem hat, und ich bin mir nicht sicher, ob ich es wissen will. Sie ist das, was meine Mutter als ein » kleines verwöhntes Gör« bezeichnen würde. Sie ranzt ihren Freund Ollie an, sie ranzt Dave an, sie ranzt Luke an, sie gibt nur negative Kommentare von sich, wenn sie kann– tatsächlich ist der Einzige, zu dem sie nett ist, Robert. Ihn scheint sie zu vergöttern, was etwas nervt. Das wirft einen Schatten auf den Tag.
Nicht dass wir keinen Spaß hätten. Den haben wir. Wir sind heute die lautesten und unbeliebtesten Menschen in Autignac, und unser betrunkenes Krakeelen hallt über den ruhigen Marktplatz. Sophie hasst dicke Luft und löst das Problem mit Bella, indem sie sich betrinkt wie Vix und JimmyJames.
» Ich bin mal ein Wochenende mit Robbie weggefahren«, bemerkt Dave nachdenklich. » Das waren die unübertroffen besten drei Schweigetage, die ich je hatte.«
» Vielleicht gab es nichts zu sagen«, erwidert Robert.
» Tja, jedenfalls bist du sehr gut darin, nichts zu sagen«, stichelt Dave.
Robert ignoriert ihn. Den ganzen Nachmittag zwischen den beiden zu sitzen, war, wie ein Tennismatch zu beobachten. Es kam immer wieder zu einem bissigen Schlagabtausch.
Dave erzählt JimmyJames die Story, als sie Lukes Handy klauten und alle gespeicherten Namen änderten.
Während er erzählt, legt er einen Arm über meine Stuhllehne und den anderen über die von Sophie. Sein Arm berührt nur ganz leicht meinen Rücken und meine Haare, aber ich habe das Gefühl, als würden Funken fliegen. Robert legt ständig den Arm über meine Stuhllehne. Meistens lehne ich den Kopf dagegen und benutze ihn als Kissen (manchmal tue ich sogar so, als würde ich seinen Arm aufschütteln, um es mir bequemer zu machen). Im Moment bin ich nicht imstande, so unbefangen zu sein. Ich stehe zu sehr auf Dave.
Nicht nur, dass Dave unfassbar und umwerfend attraktiv ist, er ist auch flink und geistreich und sehr, sehr selbstbewusst. Eine tödliche Kombination. Immer wenn er mich ansieht mit seinen lachenden blauen Augen, bekomme ich nervöses Magenflattern. Es ist die Art von Anziehung, bei der man sich windet vor lauter Begehren. Die Art, die ich nie zuvor gefühlt habe. Ich bin mir sicher, dass alle um mich herum es bemerken.
Was ist mit den vielen guten Ratschlägen aus Roberts Crashkurs für Singlefrauen, fragen Sie? Ich habe keine Ahnung. Ich scheine mich zurückentwickelt zu haben zu einem Teenager, als ich vor Schüchternheit in Gegenwart von Jungs kein Wort herausbrachte und immer in nervöses Kichern ausbrach, während ich mich danach sehnte/davor fürchtete, geküsst zu werden.
» Warum wirst du eigentlich JimmyJames genannt?«, fragt Vix.
» Weil wir ihn am ersten Tag an der Uni nach seinem Namen gefragt haben, und er meinte › Jimmy… äh… James ‹ «, antwortet Dave an seiner Stelle.
» Danke, du Schönling. Das war meine einzige Chance, nicht mehr Jimmy genannt zu werden«, sagt JimmyJames traurig. » Und ich habe es selbst versaut.«
» Schon schräg, dass ihr drei nicht nur auf derselben Schule wart, sondern auch an derselben Uni«, sagt Sophie.
Ich finde meine Stimme wieder. » Ihr habt euch wohl sehr lieb«, krächze ich und werde sofort rot, als alle Blicke sich auf mich richten. O mein Gott! Meine Nerven gehen mir auf die Nerven.
» Sie hat recht«, sagt Bella. » Das ist krank. Ich meine, es ist verdammt schräg.«
Das war nicht abwertend gemeint, liegt mir auf der Zunge, aber Bella hat das Gespräch in eine hässliche Ecke
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