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Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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anzuhalten, bis er den Flughafen erreicht hatte. »Nein.«
    Brauner beißender Rauch stieg von der dürren Gestalt in der Badewanne auf. Das Wesen schnüffelte, als würde es irgendwo etwas Lebendiges vermuten, und sein jämmerliches Heulen erfüllte den schmalen Raum, in dem es ganz langsam zu vergehen schien. Es wirkte wie eine widernatürliche Strafe, die der Welt durch einen Zugang im Badezimmer von außerhalb aufgezwungen worden war.
    Jed hielt das Ding fest. Mit einer Metallschlinge, die um seinen sehnigen Hals geschlungen war. Der Draht war an einem Stock befestigt, den Jed in seinen fleischigen Händen hielt. Den Stock zu halten, schien seine ganze Kraft zu fordern. Die Muskeln seiner stark behaarten Arme waren angespannt, um diese Kreatur am anderen Ende der Badewanne festzuhalten, wo sie im grellen Schein der drei Tageslichtsimulatoren bei lebendigem Leib verbrannte.
    Kyle wurde schwindelig. Das Bild vor ihm verging, als hätte ihm jemand einen Schlag auf den Schädel verpasst. Er stieß auf, und der Geschmack von Hamburgern und Whisky erfüllte seinen Mund.
    Als dieses Ding ihn sah, mit dem, was von seinen tiefschwarzen Augen noch übrig war, brach das leichenhafte Gesicht unter dem Wasserhahn in ein heftiges Gebrüll aus, das alle drei Männer einen Schritt zurückweichen ließ. Abgezehrte Beine traten nach ihnen. Die tückische Kraft dieses Eindringlings schien wieder zu wachsen. Über Jeds knallrotes Gesicht liefen Bäche von Schweiß, so anstrengend war es, dieses Ding festzuhalten. Aber Jed verzog keine Miene, sondern sagte bloß: »Es hat überhaupt keine Zunge.«
    Also konnte es auch nicht sprechen. Statt eines Mundes waren da nur ein lippenloser Schlund und ein Haufen zerbrochener Zähne, die schief und völlig ungeordnet aus dem schwarzen Zahnfleisch ragten. In diesem Moment merkte Kyle, dass er die ganze Zeit schrie: »Töte es! Mach es fertig! Töte es!«
    Die UV-Lichter setzten ihre langsame Einäscherung fort. Über der Badewanne war die Decke rußgeschwärzt und schmierig an der Stelle, wo das Ding durchgekommen war. Auf dem Regal neben dem Waschbecken bemerkte Kyle unpassenderweise einen länglichen silbernen Salzstreuer neben einem silbernen Flakon.
    »Da, es verschwindet.« Das Scharren der knochigen Füße und Hände auf dem Emaillelack der Wanne wurde schwächer. Das Kreischen wurde zu einem leisen Heulen, das Kyle dennoch als unerträglich empfand. Der Brustkorb und die hervorstehenden Rippen schienen hier und da durchsichtig zu werden. Die sichtbaren Knochen wurden von einer dünnen Haut überzogen, die an den Kokon eines riesigen Insekts erinnerte. Die schwarzen vertrockneten Augen hinter den dunklen Augenlidern vergingen wie verglimmendes Papier.
    Max griff nach dem Flakon, seine Hände zitterten. Hastig drehte er das Gefäß um und goss den Inhalt über das zusammengeschrumpfte Gesicht dieses Dings in der Badewanne. Der dünne Strahl einer dunklen Flüssigkeit tropfte aus dem Flakon und landete auf dem Schädel des Gefangenen. Dort, wo die Flüssigkeit auf die weiße Badewannenoberfläche tropfte, schimmerte sie rot und wirkte sirupartig. Blut.
    Jed verstärkte seine Anstrengungen mit der Schlinge. Drückte das Ding fester nach unten. Schweiß rann in milchigen Bächen über sein Kinn. Kyle sah von einem zum anderen. Er war völlig benommen, verwirrt und erschüttert. Bis dieser strohige Kopf in der Wanne ihn erneut ablenkte. Das Ding schlug immer wieder gegen die Wand. Reckte den dürren Hals, zerrte an der Drahtschlinge und rutschte mit seinem schmutzigen Mund über den
Rand der Wanne, als versuchte es, die Blutschlieren abzulecken, obwohl es überhaupt keine Zunge hatte. Auch die bräunlichen, klapprigen Beine bewegten sich energischer. Die ganze Wanne war verdreckt und glänzte, als hätte eine Horde Schnecken ihren Schleim darauf abgeladen.
    Wieder sprach Max das Ding hastig auf Französisch an. Aber es war viel zu gierig auf das Blut, das überall verspritzt war und zappelte aufgeregt herum.
    »Scheiß drauf, Max«, sagte Jed. »Lass es einfach.«
    Max seufzte enttäuscht, dann nickte er. Er stellte den Flakon zur Seite und griff nach dem Salzstreuer.
    »Beeilung«, sagte Jed. »Du brauchst nur ein bisschen davon.« Seine Stimme brach ab, und er stöhnte vor Anstrengung, als er sich gegen den Stock stemmte, um gegen das stärker herumtobende Ding anzukämpfen, das versuchte, aus der Badewanne zu kommen. Max schraubte den Deckel des Streuers ab und verteilte den Inhalt über

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