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Der letzte Vorhang

Der letzte Vorhang

Titel: Der letzte Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Umschlag, der an Terri adressiert war. Er
lag auf einem Stapel von Papieren, die nach Briefen aussahen. Die Handschrift
sagte mir etwas, aber ich wußte nicht, warum. Dann fiel es mir ein — es ist
unheimlich.«
    »Wie unheimlich?« Während er erklärte, hörte sie
wortlos zu, und als er fertig war, gab sie ihm recht, daß es unheimlich wäre
und versprach ihm, zu versuchen, Silvestri zu erreichen. Dann legte sie auf.
    Im Wohnzimmer ging Silvestris Piepser los,
während er mit dem Baum beschäftigt war. »Scheiße«, hörte sie ihn sagen.
    Als sie ins Zimmer kam, lag er auf den Knien, um
den Baum einzupassen, während Izz als kluger Hund ein Stück weiter weg saß und
zuschaute.
    »Ich muß mich im Revier melden«, sagte er.
    »Ich weiß, worum es geht. Willst du’s hören?«
    »Bitte sehr. Was meinst du? Steht er gerade?«
    »Er neigt sich ein wenig nach links. Peter
Koenig hat gerade angerufen, weil er dich nicht erreichen konnte. Er hat die Handschrift
auf dem Umschlag in Terris Wohnung wiedererkannt. In derselben Schrift hat er
eine Einladung zu einem Weihnachtsempfang bekommen.«
    »Wer hat ihm die Einladung geschickt?« Er stand
auf und wischte sich die Hände ab. Der Baum stand gerade.
    »Medora Battle.«

MEMORANDUM
    An: Carlos Prince und
Leslie Wetzon
    Von: Edward Venderose,
Generalintendant
    Datum: 10. Dezember 1994
    Betr.: Combinations in concert
     
    Nicht im Budget enthalten
sind die direkten Kosten des Empfangs, den Show Biz Shares im Anschluß an die
Freitagsvorstellung geben. Offenbar werden Verpflegung, Garderobe usw. von Show
Biz Shares geregelt. Da die Nederlanders auf die Foyermiete verzichten, sind
unsere Kosten minimal. Es könnte zusätzliche Zeit für den Sicherheitsdienst
dazukommen, auch für den Portier und die Toilettenfrau, je nach Dauer des
Empfangs. Zur Zeit haben wir die Kosten bis 23 Uhr im Budget.
     
     

45. Kapitel
     
    »Carlos, wäre es nicht klug, Ensemble und Gäste
zu warnen, daß wir bis elf draußen sein müssen? Sonst haben wir vielleicht
Nachzügler. Du und Mort könnten es am Freitag ansagen, bevor wir mit den Proben
beginnen.«
    »Guter Gedanke, Häschen, aber lassen wir es doch
den alten Wichtigtuer Ed machen. Ich bin sicher, daß er noch andere
Ankündigungen hat. Dann kann er diese dranhängen.«
     
    Wetzon stellte die kleine Fichte auf Max’
Schreibtisch. Sie war fertig im Ständer gekauft und nicht einmal einen Meter
hoch. Ein größerer Baum paßte nicht in das kleine Vorzimmer.
    Im Schrank hing nur Darlenes Mantel; Smith’ Nerz
fehlte. »Smith ist noch nicht da?« rief sie Darlene zu, die aus ihrem
Kämmerchen kam.
    »Sie hat irgendwas Persönliches zu erledigen und
ruft an, hat sie gesagt.« Darlene trug eine Brille mit rotem Gestell, die
ständig auf ihrer kleinen Nase herunterrutschte. Wenn sie sie hochschob, blickten
ihre Augen hinter den Gläsern erschrecken, als wäre es jedesmal, wenn die
Brille über die Nase tiefer glitt, eine Überraschung für sie.
    »Okay.« Wetzon füllte ihre Tasse. »Gehen wir durch,
was Sie haben.«
    Sie trugen den Kaffee in das Zimmer, das Wetzon
mit Smith teilte. Darlene hatte einen braunen Aktenordner unterm Arm. Sie zog
Smith’ Stuhl näher, setzte sich und klappte den Ordner auf.
    Wetzon mußte schmunzeln. Smith bekäme einen
Anfall, wenn sie sähe, wie Darlene sich allmählich zu Hause fühlte. Und dazu
noch auf Smith’ Stuhl.
    Mit dem aufgeklappten Ordner auf dem Schoß legte
Darlene eine theatralische Pause ein. »Ich — wir haben einen festen Starttermin
in Boston. 13. Dezember. Adam Gans. Er kommt von A. G. Edwards und macht
beinahe sechshunderttausend.«
    Wetzon war entzückt. Bei einem Honorar von sechs
Prozent, 36 000 Dollar, würden selbst halbiert noch 18 000 Dollar für Smith und
Wetzon herausspringen. »Sehr, sehr gut. Und sehr schön für Sie, Darlene.«
    »Wir haben ein weiteres Startdatum auf Probe am
6. Januar für zwei Broker von Prudential. Sie sind Partner.« Wieder eine
bedeutungsschwere Pause. »Zusammen machen sie eine Mio zwei.«
    »Also, Darlene, ich bin überwältigt. Smith hat
mir gesagt, daß Sie phänomenal sind, und sie hat recht behalten. Warten Sie
mal, bis sie es erfährt.«
    »Ich wollte es Smith sagen, als sie vorher
anrief, aber sie hatte einen Termin und wollte später zurückrufen.«
    »Woran arbeiten Sie im Moment?«
    »Ich habe sechs weitere Gespräche in Boston
ausstehen.«
    »Prima. Loeb Dawkins braucht ungefähr
zweieinhalb bis drei Millionen, um das Büro auf eigene Beine zu

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