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Der letzte Vorhang

Der letzte Vorhang

Titel: Der letzte Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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ich trete
und schreie, um dir nahe zu kommen.«
    Er zog die Decke zurück und schlang den Arm um
sie. »Ich liebe dich, Les.«
    »Aber du hast mir Alton Pinkus nicht verziehen,
Silvestri. Und das solltest du. Es ist seit langem vorbei.«
    Er schwieg. »Ich weiß«, sagte er endlich. Sein
Herz klopfte an ihrem Ohr.
    »Grübelst du?« Sie küßte ihn unter das Kinn.
    »Ich grüble nicht.«
    »Oh! Wollen wir wetten? Wer war das am Telefon?«
    »Deine Partnerin.«
    »Ach. Was wollte sie?«
    »Sie ist im Lenox Hill Hospital in der
Notaufnahme.«
    Wetzon setzte sich auf. »Geht es ihr gut?«
    »Oh, ihr geht’s prima. Es handelt sich um Joel
Kidde. Ich habe versprochen, daß wir hinkommen und uns zu ihr setzen.«
    »Was ist passiert? Sein Herz?«
    Silvestri schüttelte den Kopf. »Zwei Schläger
haben ihn heute abend vor ihrem Haus halb totgeschlagen.«

MEMORANDUM
    An: Mort Hornberg, Carlos Prince, Leslie Wetzon
u. a.
    Von: Ed Venderose, Generalintendant
    Datum: 23. November 1994
    Betr.: Combinations in concert
     
    Der Aufbau wird zwei Acht-Stunden-Tage dauern,
Montag und Dienstag, 19. und 20. Dezember. Es könnten weitere 4 Stunden
Mittwoch abend notwendig werden.
     
    Bitte laßt mir alle Rechnungen über Unkosten
zukommen, die ihr nicht persönlich übernehmt. Ich werde sie an Show Biz Shares
weiterleiten, die die Rechnung vom Nettogewinn bezahlen. Ich hoffe, daß Ihr
alle Barauslagen als Teil Eurer Spende übernehmt.
     
     

34.
Kapitel
     
    »Häschen, Schatz, der fette Eddi hofft, daß wir
unsere sämtlichen Kosten selbst tragen. Ich entdecke eindeutig Morts gepflegte
Hand in der Sache.«
    »Sind wir naiv? Sollte man nicht meinen, daß
alle entstandenen Kosten durch die Fernsehproduktion bezahlt würden? Ich würde
das zu gern an die Presse durchsickern lassen.«
    »Hallo, hallo, ist dort die New York Times? Gut. Ich möchte gern mit
Alex Witchel sprechen.«
     
    Sie hörten Smith erst, dann sahen sie sie, noch
bevor Smith die beiden entdeckte. Diesmal gönnte sie sich einen kleinen Zusammenbruch,
ohne die riesige dunkle Brille oder den Nerzmantel abzulegen. Oder, was das
betraf, den Hermes-Schal, der ihr Haar à la Jackie O. schützte.
    Ein kampfbereiter Krankenpfleger versuchte ohne
Erfolg, Smith zu beruhigen. Er konnte nicht einmal ihre Aufmerksamkeit auf sich
ziehen. Die ganze Notaufnahme war in Aufruhr, Patienten und Familien und
erschöpftes Krankenhauspersonal schrien sich gegenseitig und vereint Smith an.
Der Lärm in dem überfüllten Raum war unwirklich, und mittendrin stand Smith und
heulte.
    »Silvestri, NYPD«, sagte Silvestri energisch und
zeigte seine Marke vor. Der Aufruhr begann sich zu legen. Das Geschrei hörte
auf. Die Leute beruhigten sich und nahmen Platz.
    Wetzon sah, daß sich Smith’ Brille auf sie
richtete.
    »Smith«, sagte sie, »jetzt ist alles gut. Wir
sind hier.« Sie streckte die Arme aus, und Smith lief wild fuchtelnd direkt an
Wetzon vorbei und warf sich an Silvestris Brust.
    »Xenia.« Silvestri machte ein verblüfftes
Gesicht.
    »Hmmf, hmmf, hmmf«, schluchzte Smith in Silvestris
linkes Revers.
    Er tätschelte ihr verlegen den Rücken und sah
Wetzon an, die mit den Schultern zuckte. Sie gehört ganz dir, Liebster, formte Wetzon mit den Lippen.
    »Xenia«, sagte Silvestri, »bist du verletzt?
Brauchst du ärztliche Behandlung?«
    Smith schüttelte den Kopf, ohne ihn von
Silvestris Brust zu nehmen.
    »Dann bleib doch hier, Les, während ich mich
erkundige, wie es Joel geht.« Behutsam löste Silvestri sich aus Smith’
Umklammerung.
    »Komm mit, Smith.« Wetzon nahm ihre Partnerin an
der Hand, ging rückwärts durch eine Pendeltür und zog Smith auf einen breiten,
hell beleuchteten und ziemlich langen Flur. Keine Plätze zum Hinsetzen, aber
das Linoleum war gewachst und fleckenlos. Und einladend.
    Silvestri folgte ihnen. »Wie war noch der Name
der stellvertretenden Staatsanwältin, Les? Soundso Peiser?«
    »Marissa.«
    »Okay. Bin gleich zurück.«
    »Was machen wir hier?« fragte Smith in klagendem
Ton.
    »Wir lagern uns auf dem Fußboden und warten auf Silvestri.
So ist’s richtig, beuge die Knie und pflanze deinen Allerwertesten auf das
Linoleum.« Wetzon wurde mit einem zittrigen Lächeln belohnt. »Möchtest du
darüber reden?« Sie legte einen Arm um Smith. So sitzend, die Rücken an die
Wand gelehnt, waren sie gleich groß.
    Smith ließ den Kopf auf Wetzons Schulter sinken.
»Es war gräßlich«, begann sie. »Der eine hielt mir mit der Hand den Mund zu —
er sagte, ich

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