Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Vorhang

Der letzte Vorhang

Titel: Der letzte Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
Vom Netzwerk:
Beispiel Terri. Vor ein
paar Minuten hat mir Poppy erzählt, daß Terri ihr einen Freund und eine Wohnung
gestohlen hat.«
    »Sowas. Und die Wohnung ist das, was Terri
wirklich böse macht.«
    Wetzon seufzte.
    »Diesmal ist es mir ernst«, erklärte Carlos.
    »Es sieht so aus, als hätte sie die Finger nicht
von anderer Leute Männer lassen können.«
    »Was war mit deinem?«
    »Wenn du dich erinnerst, Schatz, so hatte ich
damals keinen. Ich lebte glücklich, oder unglücklich, im Zölibat.«
    »Gut, betrachten wir die Quelle. Schau dir an,
wer dir von ihr erzählt. Foxy, um Himmels willen. Und Poppy...«
    »Poppy hat nicht gelogen.«
    »Hör mal, Häschen, du willst mir doch nicht
erzählen, daß du Poppy nicht auch für ein bißchen krankhaft hältst. Ich meine,
sich bei der eigenen Party nicht blicken zu lassen...«
    »Nicht in diesem Fall. Hast du einen so
schlechten Charakterzug an Terri bemerkt? Sag die Wahrheit. War sie nicht das
nette Mädchen aus dem mittleren Westen?«
    »Nein, Herzallerliebste. Es gibt keine netten
Mädchen im mittleren Westen — oder sonstwoher, was das betrifft — in unserer
Branche. Terri war einfach eine sehr eifrige Revuetänzerin mehr auf dem Weg
nach oben. Daran ist nichts Schlechtes.«
    »War ich das auch?« Ihre Stimme klang dünn und
heiser.
    Carlos stellte ihre leeren Teller auf den Boden,
legte einen Arm um sie und drückte sie an sich. »Häschen, du doch nicht. Du
hattest immer noch Grassamen im Haar. Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte
man dich totgetrampelt.«
    »He, he, was geht hier vor?« rief Mort. »Was
soll das ganze Geturtel?«
    Sie blickten auf. Mort stand mit Nina Wayne und
Mark beim Flügel und winkte ihnen. Neben Mark sahen sie eine große junge Frau,
deren blondes Haar unmöglich knapp am Schädel abgeschnitten war. Ihre hohen
Backenknochen und eckigen Züge wirkten phantastisch, besonders wenn man
bedachte, daß sie kein Make-up trug.
    Als Wetzon und Carlos näherkamen, wurde Wetzon klar,
daß dies April Battle sein mußte. Sie trug schwarze Leggings, einen schwarzen
Blazer, einen schwarzen Rollkragenpullover und Springerstiefel. Abgesehen von
der Größe zeigte April wenig Ähnlichkeit mit ihren Eltern.
    »Fahren Sie fort, Nina«, sagte Mort gerade. »Was
genau ist diese geheimnisvolle Sache, mit der Sie sich beschäftigen?«
    Erschrocken hielt Wetzon den Atem an. Nina
lächelte ihr beruhigend zu.
    »Ich bin Ärztin und habe mit dem Nationalen
Gesundheitsamt zu tun.«
    Wetzon atmete wieder.
    »Ist denn das die Möglichkeit?« rief Mort, als
wollte er ausdrücken, wie seltsam es für eine attraktive Frau sei, Ärztin zu
sein.
    Das Mädchen April warf Mark einen vielsagenden
Blick zu.
    »Ich besuche Leslie zu Thanksgiving, aber ich
bin auch hier, weil ich beratend an einem Projekt mitwirke, das seit Jahren in
Arbeit ist. Die Ergebnisse werden in eine Datenbank eingespeist.«
    »Worum handelt es sich?« fragte Mark.
    »Blut«, sagte Nina. Ihre Äußerung erzeugte
tiefes Schweigen. »Das ist mein Gebiet. Ich stecke bis über die Ellenbogen
drin«, fügte sie mit vergnügter Miene hinzu.
    Endlich sagte Mort: »Blut. Was tut ein nettes
Mädchen wie Sie bis über die Ellenbogen in Blut?«
    »Tatsächlich arbeiten wir an der
Blutgruppenbestimmung. Wir möchten im ganzen Land jeden ermitteln, der eine
seltene Blutgruppe hat. In Notfällen steht dann die Datenbank mit allen
Informationen zur Verfügung. Wir arbeiten für eine Gruppe mit dem Namen
Blutklub.«
    »Sie meinen, so was wie Rh-negativ?« fragte
Carlos.
    »Ja, und A 2 , was nur sieben Prozent
der Bevölkerung haben. Es ist sehr wichtig, die Leute zu registrieren. Also,
meine Freunde, wenn Sie jemand mit einer seltenen Blutgruppe kennen, sagen Sie
es mir oder...«
    »Wirklich? Nur sieben Prozent?« fragte April.
    »So ist es.«
    »Und diese Datenbank erleichtert es, das
richtige Blut für Leute, die es in einem Notfall brauchen, zu bekommen?«
    »Ja. Kennen Sie jemand, April?«
    »Allerdings.« April rückte ein wenig von ihnen
ab, ganz unbewußt. »Ich«, sagte sie.

MEMORANDUM
    An: Carlos Prince und Leslie Wetzon
    Von: Ed Venderose, Generalintendant
    Datum: 23. November 1994
    Betr.: Combinations in concert
     
    Möglicherweise entstehen zusätzliche Kosten für
eine dritte Person an der Kasse (laut Vertrag erforderlich). Ich spreche mit
dem Kassenleiter über ein gewisses Entgegenkommen in dieser Sache, aber im
Moment meine ich, wir sollten eine dritte Person an der Kasse haben, wenn am
Montag der

Weitere Kostenlose Bücher