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Der letzte Vorhang

Der letzte Vorhang

Titel: Der letzte Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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unmißverständlich
gesagt, wir sollten uns heraushalten.«
    »Wie sieht der Handel aus?« fragte Silvestri.
»Wenn die FBI-Leute ihn auf der Straße herumlaufen lassen, ist er so gut wie
tot.«
    »Sie haben ihn unter falschem Namen in einem
Hotel aus dem Verkehr gezogen.«
    »Phantastisch«, sagte Wetzon. »Also kann er noch
immer zwei Schläger anheuern, damit sie Leute zusammenschlagen.« Sie schnitt
ein Latke in vier Teile und aß davon; er war außen knusprig und innen weich.
    »Ich habe gehört, was Joel Kidde passiert ist,
Leslie. Daraus muß man schließen, daß Hartmann gewarnt wurde.«
    »Aber was schert sich das FBI schon um einen
Privatmann, wenn Hartmann ihnen soviel wichtiger ist!«
    »Es tut mir leid, Leslie«
    »Ach, verdammt.« Wetzon legte die Gabel hin.
»Mir ist, als ginge ich über einen Steg, und ihr würdet ihn hinter mir
durchsägen.«
    »Gehen wir nach Hause«, sagte Silvestri. Er
holte ihren Mantel aus der Diele und legte ihn um ihre Schultern.
    »Ihnen wird nichts passieren, Leslie. Jetzt versucht
er es bestimmt nicht mehr. Er müßte verrückt sein.«
    »Sicher.« Wetzon öffnete die Tür und ging
hinaus.
    »Es tut mir leid«, sagte Marissa Peiser, indem
sie die Hand ausstreckte.
    »Vergiß es. Ich weiß, wie das ist.« Silvestri
schüttelte ihr die Hand und ging hinter Wetzon her.
    Sie saßen im Auto und schwiegen sich an. Er
legte den Arm um sie. »Soweit man das sagen kann, glaube ich nicht, daß er
jetzt noch irgendwas probiert. Dafür gibt es keinen Grund.«
    »Er ist verrückt, Silvestri, und gemein. Er
würde mir aus Bosheit weh tun. Aus Rache. Ich habe ihn in diese Lage gebracht.
Und jetzt habe ich Angst, weil ich nicht weiß, aus welcher Richtung er
angreifen wird.«
    »Ich habe ein paar Kumpel im Ruhestand, die
privat arbeiten. Ich lasse jemand auf dich aufpassen, wenn ich nicht in der
Nähe bin.«
    »Mir wird schon nichts passieren«, sagte sie
steif.
    »Menschenskind, Leslie.«
    Sie legte den Kopf an seine Schulter. »Wieso
passieren mir solche Dinge?«
    »Du bist ein Magnet«, sagte er und küßte sie auf
die Nase, dann ließ er den Motor an und bog auf die West End Avenue ein.
    »Dann wird Hartmann also entwischen, und wer
Terri umgebracht hat, bekommen wir auch nicht heraus.«
    Silvestri bog nach links in die 86. Straße ein.
»Ich habe über Koenigs Vorschlag nachgedacht. Und ich bin einverstanden, wenn
du auch willst.«
    »Du bist einverstanden?«
    Er machte eine U-Kehre und hielt vor ihrem Haus.
»Ja. Ich meine, es besteht die Chance, daß du und Koenig euch an etwas
erinnert, wenn ihr in Trance seid. Ich habe schon erlebt, daß es funktioniert.
Wenn du es also versuchen willst, arrangiere ich es. Zumindest weißt du dann,
daß du alles probiert hast. Was sagst du dazu?«
    Sie ließ es eine Weile in der Schwebe.
Schließlich sagte sie: »Warum nicht?«

MEMORANDUM
    An: Carlos Prince und Leslie Wetzon
    Von: Ed Venderose, Generalintendant
    Datum: 26. November 1994
    Betr.: Combinations in concert
     
    Wir haben zwei mögliche Varianten, was den Boden
betrifft.
     
    1.) Der Boden wird mit Marley-Fliesen ausgelegt,
um zu verhindern, daß hohe Absätze in Fugen hängen bleiben. Die Kosten für
Material und Verlegen müssen ermittelt werden. Ich kümmere mich darum, wenn ich
grünes Licht bekomme. 2.) Das Ensemble erhält Tanzschuhe, und wir setzen eine
vierstündige Requisitenprobe auf Donnerstag abend an (das bedeutet
Überstunden), um den Boden anschließend nachpolieren zu können. Ich bitte um
möglichst rasche Nachricht. Mort zieht Marley vor. Das macht sich im Fernsehen
besser.
     
     

37.
Kapitel
     
    »Was ziehst du vor, Herzallerliebste?«
    »Morts Kopf auf einer Silberplatte?«
    »Außerdem?«
    »Natürlich Marley. Es wird sich im Fernsehen
soviel besser machen.«
     
    »Ich habe ein wenig mit Tom Keegen geplaudert.
Er schwört, daß er keine Waffe besitzt. Hat alles abgestritten«, sagte Metzger.
»Er ist aalglatt, aber ich neige dazu, ihm zu glauben.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Er hat auch gesagt, wie leid es ihm getan
hat, Darlene zu verlieren, weil sie so schwer auszubilden war; aber sie sei so
unglücklich bei ihm gewesen, deshalb sei es ihm recht, wenn sie eine andere
Stelle gefunden habe.«
    »Mann, wie edelmütig von ihm.«
    »Und ich soll dir und deiner Partnerin
ausrichten, daß sie den Ärger nicht wert wäre.«
    »Was zum Kuckuck soll das nun heißen?«
    Metzger lachte glucksend in sich hinein. »Ich bin
nur der Botenjunge, Leslie. Schieß nicht auf

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