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Der letzte Vorhang

Der letzte Vorhang

Titel: Der letzte Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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blinzelnd. »Der
gefällt mir wirklich.«
    Smith’ Lippen zuckten. »Dann gehört der Titel
dir, lieber Max. Wir lassen neue Karten drucken, Wetzon, ja?« Sie grinste
breit, und Wetzon kam sich plötzlich billig vor.
    Das Telefon unterbrach die Personalversammlung,
und dann klingelte unmittelbar darauf ein zweites. Darlene stand auf und
schwankte aus dem Zimmer.
    »Für dich, Wetzon«, sagte Max. »Auf zwei.
Detective Silvestri.«
    Während sie sich an ihren Schreibtisch setzte,
spürte Wetzon die Adrenalinwelle, die Silvestris Name wie immer auslöste. Sie
drückte auf den zweiten Knopf. »Hallo.«
    »Les«, begann er, »bist du dir sicher, daß du
diese Hypnosegeschichte auf dich nehmen willst?«
    »Ich dachte, du hättest es für einen guten
Einfall gehalten?«
    »Stimmt, und ich stehe noch immer dazu, solange
du es als Erforschung der Vergangenheit betrachtest und nicht als Möglichkeit,
dir mehr Schuld aufzuladen. Nichts, was geschehen ist, war dein Fehler.«
    Du kannst das leicht sagen, dachte sie. Und
antwortete: »Ich möchte... Ach, verdammt, ich war anfangs nicht scharf darauf,
aber Peter könnte recht haben. Es ist kaum zu glauben, daß keiner von uns
beiden etwas gesehen oder gehört haben sollte.«
    »Es ist sehr lange her.«
    »Ich könnte es verdrängt haben.«
    »Oder vielleicht erschien es dir nicht wichtig
genug, um es zu speichern.«
    »Irgendwie ist das schon interessant.«
    »Ich kenne da einen Tom McLean. Es ist Detective
Sergeant, nicht mehr im aktiven Dienst, und unterrichtet jetzt am John Jay. Ich
habe schon häufig mit ihm zusammengearbeitet; er ist gut.«
    O Gott, dachte sie. Es ist soweit. »Ich hatte
nicht so bald damit gerechnet.«
    »Für Koenig habe ich einen Termin am Montag, dem
fünften, ausgemacht. Er wollte es vor seiner Premiere hinter sich bringen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Silvestri mußte das Zögern in ihrer Stimme
bemerkt haben. »Du brauchst es nicht zu machen, Les. Denk daran, das ist keine
offizielle polizeiliche Sache. Es hat nichts mit dem Gericht zu tun, so daß es
keine Probleme mit übersteigerter Erinnerung geben wird. Es dient im Grunde
dir, Les — und vielleicht, einfach vielleicht, kommt etwas Nützliches über den
Mord an Terri Matthews heraus. Dann wirst du in der Lage sein, es zu
überwinden.«
    »Ich weiß. Ich habe eingewilligt, und ich nehme mein
Wort nicht zurück. Aber überstürzen wir es nicht, okay?«
    »Okay«, sagte er. »Schreib es in deinen
Terminkalender. Ich habe eine Sitzung bei Tom McLean für den neunten Dezember
um halb drei verabredet. Das ist Freitag in einer Woche.«
    »So bald?« Sie seufzte. »Vermutlich hat es viel
mit Vertrauen zu tun. Ich kann mir nur schwer vorstellen, mich gehenzulassen.«
    »Berichte mir davon«, sagte er. Sie konnte an
seinem Ton hören, daß er schmunzelte.

MEMORANDUM
    An: Medora,
Foxy, Carlos, Leslie u. a.
    Von: Ed Venderose,
Generalintendant
    Datum: 26. November 1994
    Betr.: Combinations in concert
     
    Obwohl der Verband der
Bühnenkünstler nicht darauf besteht, daß ein Gewerkschaftsmitglied die Kostüme
absegnet, habe ich Peg Button gefragt, ob sie ihr Honorar spenden würde,
natürlich unter der Bedingung, daß sie entschädigt wird, falls die
Fernsehversion tatsächlich zustande kommt.
     
     

38.
Kapitel
     
    »Häschen, fällt dir auf, wie für jeden etwas
dabei herausspringt, bloß für uns nicht? Angeblich soll das eine verdammte Wohltätigkeitsgeschichte
sein, und jetzt schau dir an, wie sie sich entwickelt.«
    »Ich bin so sauer, daß ich dir verspreche, The Village Voice auf den Knien anzuflehen,
eine Enthüllungsstory zu schreiben.«
     
    »Und, Schatz, bring mir was von meinem Stoff!«
rief Mort.
    Das schwarze Notizbuch an die Brust gepreßt,
blieb Nancy mitten im Lauf aus der kleinen Küche mit Panik im Gesicht stehen
und brach in Tränen aus. Mort hatte sie hin und her gehetzt, nach Stenoblöcken,
nach Kugelschreibern, nach Stühlen, nach Kaffee oder Cola für alle und nun, zum
Schluß, nach seinem »Stoff«.
    Wetzon tätschelte Nancys Schulter, dann steckte
sie ihren Kopf in Morts Büro. »Laß sie mal verschnaufen, Mort. Sie ist keine
Wunderfrau.«
    »Das ist ja der Haken«, meckerte Mort. Mit den
Füßen auf dem Schreibtisch lag er halb auf seinem Sessel und redete mit Carlos,
der Wetzon ausdruckslos anblickte.
    Medora saß auf dem Sofa, in vertrautem Gespräch
mit Smith. Sie gaben sich wie alte Freundinnen, Smith tätschelte sogar Medoras
Hand. Da ihre Kinder etwa gleichaltrig

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