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Der letzte Wunsch

Der letzte Wunsch

Titel: Der letzte Wunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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klappern und zu poltern, dass Putz und Ziegelstückchen von den Decken fielen.
    »Verschwinde, solange du heil bist!«, heulte das Ungeheuer auf, aber mit hörbar weniger Überzeugung. »Denn sonst . . .«
    »Was sonst?«, fiel ihm Geralt ins Wort.
    Das Ungeheuer schnaubte mächtig und verzog das monströse Gesicht. »Sieh an, wie mutig«, sagte es gelassen, bleckte die Hauer und rollte mit den Augen. »Sei so freundlich und nimm dieses Eisen weg. Vielleicht ist dir noch nicht aufgegangen, dass du dich auf dem Hofe meines eigenen Hauses befindest? Und ist es vielleicht dort, wo du herkommst, üblich, den Hausherrn auf seinem eigenen Hofe mit dem Schwert zu bedrohen?«
    »Ist es«, bestätigte Geralt. »Aber nur einen Hausherrn, der Gäste mit Gebrüll begrüßt und verspricht, sie in Stücke zu reißen.«
    »Verdammt noch mal!«, ereiferte sich das Ungeheuer. »Das fehlte noch, dass so ein Dahergelaufener wie du mich beleidigt. Ein schöner Gast! Dringt in den Hof ein, bricht fremde Blumen ab, spielt sich auf und denkt, dass man ihm gleich Brot und Salz bringt. Pfui!«
    Das Geschöpf spuckte aus, holte geräuschvoll Luft und schloss das Maul. Die unteren Hauer blieben draußen und gaben ihm das Aussehen eines Ebers.
    »Und weiter?«, fragte der Hexer nach einer Weile und senkte das Schwert. »Wollen wir so stehen bleiben?«
    »Was schlägst denn du vor? Dass wir uns hinlegen?«, schnaubte das Ungeheuer. »Steck das Eisen weg, sag ich.«
    Der Hexer schob die Waffe geschickt in die Scheide auf dem Rücken und strich, ohne die Hand zu senken, über den seine Schulter überragenden Schwertknauf.
    »Mir wäre es lieb«, sagte er, »wenn du keine allzu raschen Bewegungen machen würdest. Dieses Schwert kann man ziehen, und das schneller, als du denkst.«
    »Hab ich gesehen«, knurrte das Ungeheuer. »Sonst wärst du längst jenseits des Tores, mit dem Abdruck meines Stiefels auf dem Hintern. Was willst du? Wo kommst du her?«
    »Ich habe mich verirrt«, log der Hexer.
    »Du hast dich verirrt«, wiederholte das Ungeheuer und verzog die Schnauze zu einer drohenden Grimasse. »Dann irre jetzt wieder raus. Aus dem Tor, heißt das. Richte das linke Ohr auf die Sonne aus und halt die Richtung, und gleich bist du wieder auf der Straße. Na, worauf wartest du?«
    »Gibt es hier Wasser?«, fragte Geralt ruhig. »Das Pferd ist durstig. Und ich auch, wenn es dir nichts ausmacht.«
    Das Ungeheuer trat von einem Fuß auf den anderen, kratzte sich am Ohr. »Also hör mal, du«, sagte es. »Hast du wirklich keine Angst vor mir?«
    »Sollte ich denn?«
    Das Ungeheuer sah sich um, grunzte und zog mit weit ausholender Bewegung die Pluderhose hoch.
    »Ach, verdammt, was soll’s. Ein Gast. Es findet sich nicht alle Tage einer, der bei meinem Anblick nicht wegläuft oder in Ohnmacht fällt. Na gut. Wenn du ein müder, aber anständiger Wanderer bist, bitte ich dich herein. Bist du aber ein Räuber oder ein Verbrecher, dann warne ich dich: Dieses Haus führt meine Befehle aus. In diesen Mauern gebiete ich!«
    Es hob die behaarte Pfote. Abermals klapperten alle Fensterläden gegen die Mauern, und in der steinernen Kehle des Delphins begann etwas zu blubbern.
    »Bitte sehr«, wiederholte das Ungeheuer.
    Geralt regte sich nicht und betrachtete ihn abschätzend. »Du wohnst allein?«
    »Was geht denn dich an, mit wem ich wohne?«, sprach das Wesen zornig und riss den Rachen auf, um dann laut zu rülpsen. »Aha, ich verstehe. Du willst sicherlich wissen, ob ich hier vierzig Burschen habe, die mir an Schönheit gleichkommen. Habe ich nicht. Also was ist, verdammt, nimmst du eine aufrichtige Einladung an? Wenn nicht, dann ist das Tor dort, genau hinter deinem Hintern.«
    Geralt verneigte sich steif. »Ich nehme die Einladung an«, erklärte er förmlich. »Ich werde das Gastrecht achten.«
    »Mein Haus ist dein Haus«, erwiderte das Ungeheuer gleichfalls förmlich, wenn auch beiläufig. »Hier entlang, Gast. Und das Pferd kannst du dort zum Brunnen bringen.«
    Auch im Innern verlangte das Schlösschen nach einer grundlegenden Renovierung, allerdings war es hier einigermaßen sauber und ordentlich. Die Möbel stammten zweifellos aus der Hand guter Tischler, wenn das auch schon sehr lange her war. In der Luft hing ein scharfer Staubgeruch. Es war dunkel.
    »Licht!«, knurrte das Ungeheuer, und sogleich flammte eine in eine eiserne Halterung geklemmte Fackel auf und verströmte Licht und Ruß.
    »Nicht übel«, sagte der Hexer.
    Das Ungeheuer lachte

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