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Der Leuchtturm am Ende der Welt

Der Leuchtturm am Ende der Welt

Titel: Der Leuchtturm am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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eingeschifft waren, wie die, die man aus dem Lagerhause des Leuchtturms herangebracht hatte. In den Nebengebäuden des Leuchtturms waren nur die Möbelstücke und die Werkzeuge zurückgelassen worden, da Kongre seinen fast ohnehin überfüllten Frachtraum damit nicht belasten wollte. Obwohl von einem Teile des frühern Ballastes befreit, tauchte die Goelette jetzt doch um mehrere Zoll über ihre normale Schwimmlinie, und es wäre nicht ratsam gewesen, diese noch weiter zu überschreiten.
    Als Carcante kurz nach Mittag innerhalb der Einfriedigung ein wenig auf und ab ging, sagte er zu Kongre:
    »Der Nebel beginnt zu steigen, und wir werden draußen auf dem Meere einen klaren Fernblick haben. Mit solchen Dünsten legt sich der Wind gewöhnlich und das Meer beruhigt sich dann sehr schnell.
    – Ich glaube auch, daß wir jetzt endlich fortkommen, antwortete Kongre, und daß nichts unsre Fahrt bis zur Meerenge hindert.
    – Und darüber hinaus auch nicht, setzte Carcante hinzu. Die Nacht wird freilich recht finster werden, Kongre. Wir haben kaum das erste Mondviertel, und die dünne Sichel wird fast gleichzeitig mit der Sonne untergehen.
    – Das tut nichts, Carcante, ich brauche weder Mond noch Sterne, den Weg an der Insel hin zu finden. Die ganze Nordküste ist mir gut bekannt, und ich denke, die kleinen Neujahrsinseln und das Kap Calnett in sichrer Entfernung von ihren Klippen zu umschiffen.
    – Morgen, Kongre, sind wir mit dem Rückenwinde und vollen Segeln dann schon weit weg.
     

    »Da… das gehört euch.« (S. 140.)
     
    – Morgen werden wir bereits das Kap Saint-Barthelemy aus dem Gesicht verloren haben, und ich hoffe stark darauf, daß am Abend die ganze Stateninsel wenigstens zwanzig Seemeilen hinter uns liegt.
    – Das ist auch nicht zu zeitig, Kongre, wenn man die lange Zeit bedenkt, die wir darauf zugebracht haben.
    – Bedauerst du’s etwa, Carcante?
    – Nein, jetzt, wo es vorüber ist, gewiß nicht, denn hier haben wir uns ein Vermögen gemacht, wie man zu sagen pflegt, nun möge ein gutes Schiff uns mit unsern Schätzen davon wegtragen! Alle Teufel, ich hatte aber doch geglaubt, daß alles verloren wäre, als die ›Maule‹… nein, die ›Carcante‹ mit einem Leck in die Bucht einlief. Wenn wir das nicht hätten ausbessern können, wer weiß, wie lange wir dann auf der Insel noch hätten aushalten müssen! Sobald der Aviso eintraf, wären wir da wieder genötigt gewesen, nach dem Kap Saint-Barthelemy zurückzuweichen, und das… wahrlich, das hatte ich schon früher gründlich satt.
    – Jawohl, antwortete Kongre, dessen wilde Gesichtszüge sich noch mehr verdüsterten, und unsre Lage wäre auch in andrer Hinsicht eine bedrohtere geworden. Sobald der Kommandant der ›Santa-Fé‹ sah, daß die Turmwärter fehlten, würde er seine Maßregeln getroffen und Nachforschungen veranlaßt haben. Dann wäre die ganze Insel abgesucht und unser Zufluchtsort doch vielleicht entdeckt worden. Außerdem konnte sich ihm ja auch der dritte Wärter, der uns entwischt ist, zugesellen.
    – Das war wohl kaum zu befürchten, Kongre; wir haben zwar niemals eine Spur von ihm gefunden, doch wie hätte er, von allen Hilfsmitteln entblößt, die letzten zwei Monate sein Leben fristen können? Es sind ja ziemlich zwei Monate verstrichen, seit die ›Carcante‹ – o, diesmal hab’ ich ihren neuen Namen nicht vergessen – in der Elgorbucht vor Anker gegangen war, und wenn dieser wackre Wärter die ganze Zeit über nicht von rohen Fischen und Wurzeln gelebt hat…
    – Na, alles in allem, unterbrach ihn Kongre, wir werden vor der Ankunft des Avisos abgefahren sein, das steht fest.
    – Nach den Angaben des Leuchtturmjournals kann der vor Verlauf von acht Tagen nicht hier eintreffen, erklärte Carcante.
    – Und in acht Tagen. fuhr Kongre fort, sind wir schon weit über das Kap-Horn hinaus und auf dem Wege nach den Salomonsinseln oder den Neuen Hebriden.
    – Das hoffe ich auch, Kongre. Ich will nur noch ein letztes Mal nach der Turmgalerie hinausgehen, um Umschau über das Meer zu halten. Wenn gerade ein Schiff in Sicht wäre…
    – O, was ficht das uns an? erwiderte Kongre. Der Atlantische und der Stille Ozean gehören jedermann. Die ›Carcante‹ hat ihre Papiere in Ordnung, in dieser Hinsicht, du kannst dich darauf verlassen, ist das Erforderliche geschehen. Selbst wenn die ›Santa-Fé‹ ihr noch an der Einfahrt zur Bucht begegnete, würden wir vor dieser salutieren, denn eine Höflichkeit ist der andern

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