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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Erica beugte sich nach hinten und reckte den Hals, um den Eingang im Blick zu haben.
    »Das sind bestimmt Kristina und die Zwillinge.«
    Tatsächlich war es ihre Schwiegermutter, die von Dan hereingebeten wurde. Erica stand auf, um ihr behilflich zu sein, und stellte erfreut fest, dass ihre Söhne wach waren.
    »Sie waren wie die Engel.« Kristina schielte fragend in Richtung Küche.
    »Möchtest du hereinkommen?«, fragte Dan, aber Kristina schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich ziehe mich lieber zurück. Es ist besser, wenn ihr einen Moment für euch allein habt.«
    »Danke.« Erica umarmte Kristina. Auch wenn sie ihre Schwiegermutter inzwischen ins Herz geschlossen hatte, war Rücksichtnahme nicht deren stärkste Seite.
    »Keine Ursache. Ich bin gern für euch da, das weißt du doch.« Sie ging schnell weg, und Erica nahm in jede Hand eine Tragetasche und schleppte die Zwillinge in die Küche.
    »Hier ist Tante Anna.« Behutsam stellte sie die beiden neben Annas Stuhl auf den Küchenboden. »Und das hier sind Noel und Anton.«
    »Der Kindsvater steht jedenfalls zweifelsfrei fest.« Anna hockte sich neben die beiden, und Erica folgte ihrem Beispiel.
    »Einige haben schon gesagt, sie würden Patrik ähnlich sehen, aber wir können das irgendwie nicht erkennen.«
    »Sie sind hübsch«, sagte Anna. Ihre Stimme zitterte, und Erica war sich auf einmal nicht mehr sicher, ob es richtig gewesen war, die Begegnung zu organisieren. Vielleicht war es noch zu früh. Hätte sie nein sagen sollen?
    »Alles in Ordnung«, sagte Anna, als hätte sie Ericas Gedanken gelesen. »Darf ich sie auf den Arm nehmen?«
    »Klar«, antwortete Erica. Hinter sich spürte sie Dan mehr, als dass sie ihn sah. Er würde wie sie den Atem anhalten und sich sorgenvoll fragen, was richtig und was falsch war.
    »Zuerst nehme ich Klein Erica.« Lächelnd hob Anna Noel hoch. »Bist du wirklich so ein Sturkopf wie deine Mama? Dann wird sie ja alle Hände voll mit dir zu tun haben.«
    Sie drückte ihn an sich und rubbelte ihre Nase an dem Grübchen zwischen Hals und Kinn. Sie legte Noel wieder hin, nahm nun Anton auf den Arm und wiederholte die Prozedur. Anschließend blieb er in ihren Armen liegen.
    »Sie sind wahnsinnig süß, Erica.« Anna sah ihre Schwester über Antons kahlen Schädel hinweg an. »Wahnsinnig süß.«
    »Danke«, sagte Erica. »Danke.«
    »Wisst ihr schon Genaueres?«, fragte Patrik begierig, als er mit Martin den Warteraum im Krankenhaus betrat.
    »Das meiste hast du bereits am Telefon erfahren«, sagte Paula. »Die Jungs haben in einem Abfalleimer vor den Mietshäusern bei der Tetra-Pak-Fabrik eine Tüte mit weißem Pulver gefunden.«
    »Alles klar. Haben wir die Tüte?« Patrik setzte sich.
    »Sie ist da drin.« Paula zeigte auf eine braune Papiertüte auf dem Tisch. »Und bevor du danach fragst: Ja, wir gehen vorsichtig damit um. Leider hatten sie schon mehrere Leute in der Hand: die Kinder, die Lehrer und das Krankenhauspersonal.«
    »Die müssen alle sorgfältig erfasst werden. Kümmre dich bitte darum, dass die Tüte ans SKL geschickt wird, damit wir die Fingerabdrücke von allen bekommen, die sie angefasst haben könnten. Als Erstes müssen die Eltern sich damit einverstanden erklären, dass wir die Fingerabdrücke der Kinder nehmen.«
    Gösta nickte.
    »Wie geht es den Jungs?«, fragte Martin.
    »Die Ärzte sagen, dass sie unheimliches Schwein hatten. Die Geschichte hätte katastrophal enden können, aber zum Glück haben sie nicht viel verputzt. Sie haben nur davon gekostet. Andernfalls würden wir jetzt nicht hier sitzen, sondern im Leichenschauhaus.«
    Einen Moment lang war es still. Die Vorstellung war entsetzlich.
    Patrik warf einen Blick auf den Tisch. »Wir sollten wohl auch veranlassen, dass die Fingerabdrücke von Mats Sverin mit denen auf der Tüte verglichen werden.«
    »Glaubst du, der Mord hat etwas mit Drogen zu tun?« Mit gerunzelter Stirn lehnte sich Paula auf dem unbequemen Sofa zurück. Da sie keine bequeme Lage fand, beugte sie sich bald wieder vor. »Habt ihr in Göteborg etwas in Erfahrung gebracht, das darauf hindeutet?«
    »Das wollte ich damit nicht sagen. Wir sind auf andere Hinweise gestoßen, die als Ausgangspunkt für weitere Ermittlungen dienen können, aber ich dachte mir, wir sollten uns nachher zu einer Besprechung in der Dienststelle treffen.« Er stand auf. »Martin und ich fahren nach Fjällbacka und versuchen, einige Lehrer zu erwischen. Verschickst du die Tüte, Paula? Mach ihnen klar, dass es

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