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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Körper ein Kribbeln. Sie hatte recht, das wusste sie genau. Nun musste es nur noch bewiesen werden.
    »Dann kommen Sie mal mit.« Torbjörn erhob sich. Paula folgte ihm eilig. Wenn die Sache erledigt war, hatte er etwas gut bei ihr.
    »Ich hoffe, du hast das nicht in den falschen Hals bekommen.« Erling wagte nicht, sie anzusehen.
    Vivianne stocherte wortlos im Essen. Wie immer, wenn er in Ungnade gefallen war, verkrampfte sich sein gesamter Körper vor Unbehagen. Er hätte Bertils Meinung wirklich nicht zur Sprache bringen sollen. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Vivianne wusste, was sie tat, und er hätte sich nicht einmischen sollen.
    »Du bist mir doch nicht böse, Liebling?« Er strich ihr über den Handrücken.
    Als die Reaktion ausblieb, war er ratlos. Normalerweise gelang es ihm, sie um den kleinen Finger zu wickeln, aber seit dem Gespräch war sie furchtbar schlecht gelaunt.
    »Es sieht so aus, als hätten unheimlich viele Leute zugesagt, am Samstag zur Einweihung zu kommen. Die ganzen Prominenten aus Göteborg kommen, und das sind keine Konsonantenpromis wie die aus dem Robinsoncamp. Außerdem habe ich die Arvingarna gebucht.«
    Vivianne runzelte die Stirn. »Ich dachte, Garage spielt.«
    »Die können ja als Vorband auftreten. Dir ist doch wohl klar, dass wir Arvingarna nicht absagen können. Die sind ein Publikumsmagnet.« Allmählich vergaß er seine düstere Stimmung. Das Projekt Badis hatte immer diese Wirkung auf ihn.
    »Wir bekommen unser Geld erst nächste Woche Mittwoch. Du bist hoffentlich damit einverstanden?« Vivianne löste den Blick von ihrem Teller und schien ein wenig aufzutauen.
    Entzückt nahm Erling den Gesprächsfaden auf.
    »Kein Problem. Die Gemeinde legt den Betrag aus. Die meisten Lieferanten haben sich ohnehin bereit erklärt, mit der Rechnung zu warten, weil wir die Zahlung garantieren.«
    »Das freut mich. Ich nehme an, du hast auch Anders informiert. Schließlich kümmert er sich um die Finanzen.«
    Nun umspielte sogar ein kleines Lächeln ihre Lippen. Erling hatte Schmetterlinge im Bauch. Als er nach dem Mittagessen über seinen Lapsus grübelte, hatte in seinem Kopf ein Plan Gestalt angenommen. Er konnte gar nicht begreifen, dass er nicht früher darauf gekommen war. Glücklicherweise war er ein Mann der Tat und wusste, wie man etwas ohne große Vorbereitung auf die Beine stellte.
    »Meine Süße«, sagte er.
    »Hm.« Vivianne aß noch einen Bissen von dem Quorneintopf, den sie gekocht hatte.
    »Ich wollte dich etwas fragen …«
    Vivianne hörte auf zu kauen und blickte langsam auf. Einen Moment glaubte Erling, Entsetzen in ihren Augen zu erkennen, aber der Eindruck verflog schnell. Wahrscheinlich hatte er sich den kleinen Schreck nur eingebildet. Es musste an seiner Nervosität liegen.
    Mühsam fiel er neben ihr auf die Knie und zog eine kleine Schachtel aus der Innentasche seines Jacketts. Auf dem Deckel stand Gold und Uhren Nordholm , und es gehörte nicht viel Phantasie dazu, sich den Inhalt des Kästchens vorzustellen.
    Erling räusperte sich. Es war ein großer Augenblick. Er griff nach Viviannes Hand und sagte in gewichtigem Ton:
    »Hiermit möchte ich dich fragen, ob du mir die Ehre erweisen würdest, mir das Jawort zu geben.« Was sich in seiner Vorstellung so elegant angehört hatte, klang plötzlich albern. Er versuchte es noch einmal: »Tja, ich dachte, wir sollten heiraten.«
    Das war nicht viel besser. Während er stumm auf ihre Antwort wartete, hörte er sein Herz in der Brust hämmern. Eigentlich war er überzeugt, dass sie ja sagen würde, aber genau wusste man das nie. Frauen waren manchmal rätselhaft.
    Vivianne schwieg etwas zu lange, und Erling taten allmählich die Knie weh. Die Schachtel zitterte in seiner Hand, und im Kreuz spürte er auch schon ein unangenehmes Ziehen.
    Endlich holte sie tief Luft. »Natürlich heiraten wir, Erling.«
    Erleichtert nahm er den Ring aus dem Kästchen und steckte ihn ihr an den Finger. Es war kein teures Schmuckstück, aber warum sollte er sein Geld zum Fenster hinauswerfen, wenn Vivianne ihr Herz sowieso nicht an irdische Güter hängte? Er hatte einen guten Preis bekommen, dachte er zufrieden. Heute Abend rechnete er mit einer saftigen Belohnung. Das letzte Mal war beunruhigend lange her, aber nun hatten sie ja etwas zu feiern.
    In seinem Rücken krachte und knackte es, als er aufstand und sich hinsetzte. Triumphierend hielt er sein Weinglas in die Höhe, und Vivianne prostete ihm ebenfalls zu. Kurz meinte er,

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