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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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fragen, ob sie diese Gang kennen und eventuell Kontakt mit ihr hatten. Außerdem werden wir, wie Mellberg vorgeschlagen hat, die Kollegen in Göteborg fragen, was sie wissen. Paula?«
    Paula winkte.
    »Tja«, begann sie zögerlich. »Ich muss gestehen, dass ich die Abläufe heute etwas beschleunigt habe, indem ich die Tüte nicht ans SKL geschickt habe, sondern damit zu Torbjörn Ruud gegangen bin. Ihr wisst ja selbst, wie lange man manchmal auf die Ergebnisse warten muss, wenn die Angelegenheiten bei der entsprechenden Stelle ganz unten im Stapel landen und …«
    »Ja, das wissen wir. Sprich weiter«, sagte Patrik.
    »Ich habe mich ein bisschen mit Torbjörn unterhalten, und dann habe ich ihn um einen Gefallen gebeten, wenn man so will.« Paula wand sich wie ein Aal, weil sie nicht wusste, wie der Vorstoß ankommen würde. »Ich habe ihn einfach gefragt, ob er die Fingerabdrücke auf der Tüte nicht schnell mit denen von Mats vergleichen könnte.« Sie holte tief Luft.
    »Und weiter?«
    »Sie stimmen überein. Mats hat Fingerabdrücke auf der Kokaintüte hinterlassen.«
    »Ich wusste es.« Mellberg hielt triumphierend die geballte Faust in die Höhe. »Drogen und dunkle Machenschaften mit einer kriminellen Gang. Ich hatte von Anfang an im Urin, dass er was auf dem Kerbholz hat.«
    »Ich bin immer noch der Meinung, dass wir uns ein wenig abregen sollten.« Trotzdem war auch Patrik nachdenklich geworden.
    Seine Gedanken rasten wild durcheinander, und er musste sich anstrengen, um sie zu ordnen. Bis zu einem gewissen Grad stimmte er Mellberg zu, doch in erster Linie wollte er heftig gegen diese Beschreibung von Mats protestieren. Sie passte einfach nicht zu dem Eindruck, den er sich nach dem Gespräch mit Annie, Mats’ Eltern und Arbeitskollegen verschafft hatte. Obwohl auch er die ganze Zeit das Gefühl gehabt hatte, dass irgendetwas nicht stimmte, erschien ihm dieses neue Bild nicht glaubwürdig.
    »War sich Torbjörn ganz sicher?«
    »Absolut. Das Material wird natürlich weitergeleitet und muss noch offiziell bestätigt werden, aber Torbjörn konnte garantieren, dass Mats Sverin diese Tüte angefasst hat.«
    »Das verändert die Lage. Wir müssen unsere stadtbekannten Drogenabhängigen fragen, ob Mats ihnen bekannt ist. Ich muss trotzdem sagen, dass mir die ganze Sache nicht ganz …« Patrik schüttelte den Kopf.
    »Unsinn«, schnaubte Mellberg. »Ich bin hundertprozentig überzeugt, dass wir den Täter haben, sobald wir ein bisschen weiterbohren. Das ist ein klassischer Mord im Drogenmilieu, alte Schule. Die Lösung des Falls dürfte uns keine größeren Probleme bereiten. Vermutlich hat er Geld unterschlagen.«
    »Hm …«, brummte Patrik. »Warum sollte er die Tüte vor seinem Haus weggeworfen haben? Oder könnte das jemand anders gewesen sein? Jedenfalls müssen wir der Geschichte nachgehen. Martin und Paula, haltet ihr morgen ein Schwätzchen mit der Stammkundschaft?«
    Paula nickte, und Patrik schrieb etwas auf den Block. Er wusste zwar, dass Annika bei Besprechungen immer Protokoll führte, aber auf diese Weise fiel es ihm leichter, den Überblick zu behalten.
    »Gösta, wir beide unterhalten uns mit Mats’ Kollegen und gehen diesmal etwas mehr ins Detail.«
    »Was meinst du mit Detail?«
    »Vielleicht haben sie irgendetwas gehört oder gesehen, das erklären könnte, warum Mats einen Beutel Kokain angefasst hat.«
    »Wir sollen sie fragen, ob Mats drogensüchtig war?« Gösta schien von der Aufgabe nicht angetan.
    »Das wissen wir noch nicht«, sagte Patrik. »Den Laborbericht von Pedersen bekommen wir frühestens übermorgen, und bis dahin haben wir keine Ahnung, welche Substanzen Mats im Körper hatte.«
    »Und die Eltern?«
    Patrik schluckte. Es widerstrebte ihm, aber sie hatte natürlich recht.
    »Mit denen müssen wir auch reden. Gösta und ich übernehmen das.«
    »Und was soll ich machen?«, fragte Mellberg.
    »Ich fände es gut, wenn du als Chef hier die Stellung halten könntest«, erwiderte Patrik.
    »Das ist wahrscheinlich das Beste.« Sichtbar erleichtert stand Mellberg auf, Ernst folgte ihm auf dem Fuß. »Wir brauchen jetzt einen kleinen Schönheitsschlaf. Morgen gibt es viel zu tun, aber wir haben diesen Fall bald gelöst. Das sagt mir meine männliche Intuition.« Mellberg rieb sich die Hände, erntete jedoch kaum Zustimmung.
    »Ihr habt gehört, was Bertil gesagt hat. Wir legen uns jetzt schlafen und gehen morgen mit neuer Kraft ans Werk.«
    »Was ist mit der Spur in Göteborg?«,

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