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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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sich bei der Substanz um Kokain handelte, bekam sie ihnen schlecht. Der Notarzt wurde gerufen.« Wieder machte er eine Pause und streckte den Rücken. Jetzt war er in seinem Element. Er liebte Pressekonferenzen.
    Der Reporter vom Bohusläningen hob die Hand, und Mellberg nickte ihm gewichtig zu.
    »Wo haben die Jungen die Tüte entdeckt?«
    »In einem Abfallkorb vor den Mietshäusern neben der Tetra-Pak-Fabrik in Fjällbacka.«
    »Haben sie Schaden genommen?« Ein Journalist von der Boulevardpresse stellte die Frage, ohne sich darum zu scheren, ob er an der Reihe war.
    »Die Ärzte sagen, dass sie wieder ganz gesund werden. Zum Glück haben die Kinder nicht viel davon zu sich genommen.«
    »Glauben Sie, dass die Tüte von einem der einschlägig bekannten Drogenabhängigen stammt? Oder hat sie etwas mit dem Mord zu tun? Sie haben zu Beginn dahingehende Andeutungen gemacht«, warf der Reporter von Strömstads Tidning ein.
    Mellberg genoss die zunehmende Spannung im Raum. Sie merkten ihm an, dass er einen Knaller in petto hatte, und er würde die größtmögliche Wirkung erzielen. Nachdem er eine Weile geschwiegen hatte, sagte er:
    »Die Tüte lag in einem Abfallkorb vor dem Haus von Mats Sverin.« Bedächtig sah er sie der Reihe nach an. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. »Und auf der Tüte haben wir seine Fingerabdrücke entdeckt.«
    Ein Raunen ging durch den Raum.
    »Donnerwetter«, sagte der Mann vom Bohusläningen , einige hoben die Hände.
    »Gehen Sie davon aus, dass es sich um ein gescheitertes Drogengeschäft handelt?« Der Journalist von der Göteborgs-Tidningen machte sich eifrig Notizen, während der Fotograf ein Bild nach dem anderen knipste. Mellberg zog den Bauch ein.
    »Wir wollen momentan noch nicht zu viel sagen, aber das ist in der Tat eine unserer Arbeitshypothesen.«
    Mit Wonne hörte er sich selbst zu. Hätte er an einigen Karrierestationen einen anderen Weg eingeschlagen, wäre er jetzt vielleicht Pressesprecher der Polizei in Stockholm oder etwas in der Art. Dann hätte ihn nach dem Mord an Anna Lindh ganz Schweden im Fernsehen gesehen, und auch über den Palme-Mord hätte er sich auf den Sofas des Frühstücksfernsehens auslassen können.
    »Gibt es weitere Hinweise darauf, dass Drogen im Spiel sind?«, fragte der Reporter der Göteborgs-Tidningen .
    »Dazu kann ich mich nicht äußern«, sagte Mellberg. Man musste der Meute genau die richtige Anzahl von Knochen hinwerfen. Nicht zu viele und nicht zu wenige.
    »Haben Sie sich mit der Vorgeschichte von Mats befasst? Haben Drogen in seinem Leben schon früher eine Rolle gespielt?« Nun war es dem Vertreter von Bohusläningen gelungen, eine Frage einzuwerfen.
    »Auch dazu möchte ich nichts sagen.«
    »Ist die Obduktion abgeschlossen?«, fragte der Reporter der Göteborgs-Tidningen weiter und handelte sich damit wütende Blicke von seinen Kollegen ein.
    »Nein, wir rechnen erst nächste Woche mit dem Ergebnis.«
    »Gibt es einen Verdächtigen?« Endlich kam auch die Göteborg-Posten zu Wort.
    »Nein. Nun, ich denke, im Moment gibt es nicht mehr viel zu sagen. Sie haben alle Informationen erhalten, die wir Ihnen geben können. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Meines Erachtens stehen wir kurz vor einem Durchbruch.«
    Ein Sturm von Fragen folgte auf diese Feststellung, doch Mellberg schüttelte nur den Kopf. Sie mussten sich mit den Knochen begnügen, die er ihnen hingeworfen hatte. Während er mit federnden Schritten zurück in sein Zimmer ging, klopfte er sich innerlich auf die Schulter. Er hatte großartige Arbeit geleistet. Patriks Tür war geschlossen. Miesepeter, dachte Mellberg. Seine Miene verfinsterte sich. Hedström musste endlich einsehen, wer in solchen Fragen am meisten Erfahrung hatte und in dieser Dienststelle die Entscheidungen traf. Wenn ihm das nicht passte, musste er sich eben woanders bewerben.
    Mellberg ließ sich auf seinen Bürostuhl sinken, legte die Beine auf den Schreibtisch und verschränkte die Hände im Nacken. Ein kleines Nickerchen hatte er sich redlich verdient.
    »Mit wem fangen wir an?«, fragte Martin, als sie auf dem Parkplatz bei den Mietshäusern ausgestiegen waren.
    »Was hältst du von Rolle?«
    Martin nickte. »Einverstanden, mit dem haben wir uns schon eine Weile nicht mehr unterhalten. Es schadet nicht, ihm ein wenig auf den Zahn zu fühlen.«
    »Hoffentlich ist er ansprechbar.«
    Sie gingen die Treppen hinauf, und Paula drückte vor Rolles Wohnung auf die Klingel. Als niemand kam, klingelte sie noch etwas

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