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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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los.«
    Paula sah sie neugierig an.
    »Was ist passiert?«
    »Mellberg hat eine Pressekonferenz abgehalten.«
    Martin und Paula blickten sich an, als wollten sie sich vergewissern, dass sie dasselbe gehört hatten.
    »Eine Pressekonferenz?« Martin lehnte sich zurück. »Du machst Witze.«
    »Nein, offenbar hatte er gestern Abend den genialen Einfall, reihum bei Zeitungsredaktionen und Radiosendern anzurufen. Und die haben sofort angebissen. Der Laden war gerammelt voll, sogar die Göteborgs-Tidningen und das Aftonbladet waren da.«
    Paula knallte den Filter der Kaffeemaschine auf die Arbeitsplatte.
    »Ist er noch bei Trost? Was zum Teufel hat er sich dabei gedacht?« Sie spürte, wie ihr Puls bedenklich stieg, und zwang sich zu ein paar ruhigen Atemzügen. »Weiß es Patrik?«
    »Allerdings. Sie haben sich eine ganze Weile in Mellbergs Zimmer eingesperrt. Ich habe nicht viel mitbekommen, aber jugendfrei ausgedrückt haben sie sich nicht.«
    »Ich kann Patrik verstehen«, sagte Martin. »Wie kann er nur ausgerechnet jetzt damit an die Öffentlichkeit gehen. Ich nehme an, er hat von dem Kokain berichtet?«
    Annika nickte.
    »Dafür ist es viel zu früh. Wir wissen doch noch gar nichts«, sagte Paula mit einer gewissen Verzweiflung in der Stimme.
    »Darauf hat Patrik ihn sicher auch hingewiesen«, seufzte Annika.
    »Wie ist die Pressekonferenz denn gelaufen?« Paula konnte endlich die Maschine einschalten und setzte sich zu den anderen, während der Kaffee langsam in die Kanne tröpfelte.
    »Es war der übliche Zirkus Mellberg. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Zeitungen es morgen ganz groß rausbringen.«
    »Scheiße«, sagte Martin.
    Sie schwiegen eine Weile.
    »Und wie war es bei euch?«, wechselte Annika das Thema. An Tagen wie diesem hatte sie von Bertil Mellberg gehörig die Nase voll.
    »Nicht so toll.« Paula stand auf und goss den Kaffee in drei Becher. »Wir haben uns mit einigen Akteuren des hiesigen Drogenhandels unterhalten, konnten aber keine Verbindung zu Mats entdecken.«
    »Ich habe nicht das Gefühl, dass er mit Rolle und seinen Kumpeln rumhing.« Dankbar nahm Martin einen Becher schwarzen Kaffee von Paula entgegen.
    »Das kann ich mir auch nicht vorstellen«, sagte sie. »Einen Versuch war es trotzdem wert. Im Grunde ist hier ja gar nicht besonders viel Kokain im Umlauf, sondern vor allem Heroin und Amphetamine.«
    »Hast du schon was von Lennart gehört?«, fragte Martin.
    Annika schüttelte den Kopf.
    »Nein, aber ich gebe euch Bescheid, sobald er sich meldet. Ich weiß, dass er sich mit dem Kram gestern Abend einige Stunden beschäftigt hat, also schon einen Teil geschafft haben müsste. Mittwoch, hat er doch gesagt.«
    »Gut.« Paula nippte an ihrem Kaffee.
    »Wann wollten Patrik und Gösta denn wiederkommen?«, erkundigte sich Martin.
    »Ich weiß nicht«, sagte Annika. »Sie wollten zuerst zur Gemeinde und dann nach Fjällbacka zu Mats’ Eltern. Das kann ein Weilchen dauern.«
    »Hoffentlich kommen sie zu den Eltern, bevor die Zeitungen anrufen«, sagte Paula.
    »Das halte ich für unwahrscheinlich.« Martin machte ein finsteres Gesicht.
    »Dieser verdammte Mellberg«, sagte Annika.
    »Ja, verdammter Mellberg«, brummte Paula.
    Sie blieben reglos sitzen und starrten die Tischplatte an.
    Nachdem sie einige Stunden gelesen und im Internet recherchiert hatte, brauchte Erica Bewegung. Die Arbeit hatte sich gelohnt. Sie hatte einiges über Gråskär gefunden, vor allem über die Geschichte der Insel und über die Menschen, die dort gelebt hatten. Und über diejenigen, die sie der Sage nach nie verlassen hatten. Dass sie nichts auf den Wahrheitsgehalt solcher Spukgeschichten gab, spielte keine Rolle. Solche Erzählungen faszinierten sie, und zu einem gewissen Grad wollte sie wohl auch daran glauben.
    »Findet ihr nicht auch, dass uns ein bisschen frische Luft guttäte?«, sagte sie zu den Zwillingen, die dicht nebeneinander auf einer Wolldecke lagen.
    Es war ein richtiges Projekt, sich selbst und die Babys anzuziehen, aber seitdem eine dünne Schicht Kleidung ausreichte, war es einfacher geworden. Da hin und wieder noch immer eine frische Brise herrschte, zog sie beiden ein Mützchen auf. Eine Weile später waren sie unterwegs. Sie freute sich darauf, den schwerfälligen Zwillingskinderwagen loszuwerden. Er war nicht leicht zu manövrieren, doch als Trimmgerät geeignet. Sie wusste, dass es albern war, sich wegen der überflüssigen Schwangerschaftspfunde den Kopf zu zerbrechen, aber sie hatte

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