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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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von ihrem Platz auf. Dann
drehte sich auch Lewia um und kaum sah sie Thalon, begann ihr Herz zu rasen.
Sie traute ihren Augen nicht, als ihr verloren geglaubter Begleiter auf einmal
vor ihnen stand und bereits Emilia umarmte. Lewia wollte zwar nicht zeigen, wie
sehr sie sich Sorgen gemacht hatte, doch sie konnte nicht verhindern, dass ihr
kleine Tränen aus den Augen liefen und sanft ihre Wangen hinunterkullerten.
Auch Thalons Augen waren gerötet, als er Lewia in die Arme schloss und so fest
er konnte an sich drückte. „Wir dachten, wir sehen dich nie wieder!“, schrie
Emilia voller Freude. „Das gleiche habe ich auch gedacht!“, gestand Thalon, während
auch über sein Gesicht vereinzelt Tränen liefen. Es war ein unbeschreibliches
Glücksgefühl, welches sich in diesem Moment in seinem Körper ausbreitete.
    Überglücklich darüber, wieder zusammen zu sein,
lagen sich Lewia und Thalon lange in den Armen. Mit zittriger Stimme wies Lewia
Thalon dann an, sich wieder zu setzen, um von den Erlebnissen zu erzählen. Sie
wollte unbedingt wissen, wie er es geschafft hatte, aus der Gefangenschaft der
Schatten zu entfliehen. Sie gingen schleunigst zurück auf das Zimmer der
Mädchen und setzten sich dort auf die Pritsche. Lewia wollte alles wissen und
so blieb Thalon nichts anderes übrig, als jedes Detail ausführlich
darzustellen. Irgendwann war Emilia, die auf der anderen Seite des Bettes saß,
aufgrund des Schlafmangels der letzten Tage, eingeschlafen und ihr
gleichmäßiger Atem drang an Thalons Ohren. Er deckte das Mädchen mit der
weichen Decke zu und fuhr dann fort. Während Thalon sprach, sahen ihn Lewias
Augen ununterbrochen an. Und wie bei ihrer ersten Bewegung blickte Thalon in
die Tiefen ihrer strahlenden Augen und war fasziniert von ihnen. Lewia war
schon zuvor immer näher an Thalon heran gerückt, ihn dabei keinen Moment aus
den Augen lassend. Jetzt war sie bereits so nah, dass er ihren warmen Atem
leicht auf seiner Haut spüren konnte. „Was ist eigentlich mit deinem Gesicht
passiert?“, fragte Thalon besorgt, als er sanft über die kleine Narbe strich,
die sie sich in der Gefangenschaft der Schatten eingefangen hatte. Etwas
zögerlich blickte sie Thalon an, ehe sie erzählte, was sich zugetragen hatte.
„Das muss sicher schlimm gewesen sein. Aber ich finde, du bist immer noch so
hübsch wie vorher. Ich…“
Mitten im Satz geschah es dann. Plötzlich legte Lewia ihren Zeigefinger auf
Thalons Lippen. „Shhh…ruhig jetzt!“, befahl sie mit leicht zittrigem Unterton
in der ansonsten ruhigen Stimme. Ihr Kopf neigte sich und bewegte sich kaum
merklich immer näher auf Thalons Gesicht zu. Sein Atem beschleunigte sich, denn
er konnte sich denken, was nun passieren würde. Seine Gedanken schwirrten in
diesem Moment ungeordnet durch seinen Kopf. Wieder spürte er dieses wohltuende
Kribbeln in seinem Bauch, wollte Lewias Nähe spüren, doch da waren auch die
grausamen Bilder von Kathleens verbranntem Körper. Die Erinnerungen an den
Traum, in dem sie Lewia erstochen hatte. Und der Satz, den sie im Traum von
sich gegeben hatte, hallte in Thalons Ohren nach, so als flüstere sie gerade in
diesem Moment die Worte: „Ich dulde keine anderen Frauen!“
    Wie fremdgesteuert verharrte er also. Doch als
Lewias Lippen schon fast die seinen berührten und er ihren heißen Atem deutlich
auf der Haut spürte, legte er seine Hand behutsam auf Lewias Wange. Sie war
weich und glühte vor Wärme. Er strich mit einem Finger langsam über ihr Gesicht
und während er das tat, schloss Lewia langsam ihre Augen. Immer mehr versuchte
Thalon die Gedanken an Kathleen fort zu schieben. Doch sie waren wie eine
Nebelwand. Schob man einen Teil fort, füllte sich die Lücke sofort wieder. Er
ließ also die Hand von Lewias Kopf gleiten und schaute sie dann lange Zeit
unbeweglich an, während das Chaos in seinem Kopf keine Ordnung fand. „Was ist
los?“, hauchte sie erstaunt, als sie bemerkte, dass Thalon sie nicht mehr
streichelte. „Nichts, es ist nur so, dass…“, begann er, aber er fand nicht den Mut,
seinen Satz zu vollenden. Insgeheim wollte er ihr nicht sagen, was ihn zurück
hielt, wollte es verdrängen, doch es gelang ihm noch nicht ganz.
      Lewias
Augen waren wieder geöffnet und Thalon sah in ihnen Leidenschaft und Verlangen
aufblitzen, wie eine lodernde Flamme. Noch nie zuvor hatte er so etwas in
seinem Leben gesehen. Und in diesem Moment, in dem er sich voll und ganz den
Blicken Lewias hingab, lichtete sich der Nebel

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