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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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sprach
Thalon zu ihr, der verstehen konnte, wie sie sich fühlte. Insgeheim hatte sie
wahrscheinlich schon befürchtet, dass sie ihren Vater nie wieder sehen würde,
aber nun, da sie die Gewissheit besaß, war es verständlich, dass ihr alles zu
viel geworden war. So lag sie also in Thalons Armen, während dieser sie
umarmte.
    Irgendwann ließ das Schluchzen nach und Emilia
hatte sich beruhigt. Zwar waren ihre Augen noch immer feucht und gerötet,
jedoch konnte sie nun wieder, bis auf wenige einzelne Schluchzer, normal
sprechen. „Es geht schon wieder…es ist nur so, dass er alles war, was ich
hatte. Und nun bin ich alleine mit euch. Verstehe mich bitte nicht falsch,
Thalon, ich mag dich und Lewia sehr, immerhin seid ihr jetzt meine Familia,
aber er wird mir auch sehr fehlen!“, hauchte sie leise. Thalon nickte
verständnisvoll. Dann erzählte er, dass auch Lewia und er selbst ähnliche
Erfahrungen gemacht hatten. Und er versicherte ihr, dass er von nun an noch
mehr auf sie Acht geben würde, als er es schon zuvor getan hatte. Emilia zwang
sich zu einem zarghaften Lächeln. „Ich danke dir“, flüsterte sie. „Nichts zu
danken“, erwiderte Thalon und blickte sie freundlich an. In diesem Moment wurde
die Tür mit einem lauten Krachen aufgestoßen. Thalon und Emilia zuckten
zusammen und als Thalon Lewia sah, die nun den Raum betrat, wusste er, dass
etwas ganz und gar nicht stimmte. „Die Schatten haben uns gefunden. Sie werden
bald hier sein! Los, wir müssen schleunigst hier weg!“, rief sie aufgebracht.
„Was? Aber wie…?“, entfuhr es Thalon, doch für weitere Fragen war keine Zeit. So
schnell sie konnten schnappten sie sich ihr weniges Hab und Gut und verließen
daraufhin das Zimmer. „Hast du eine Idee, was wir jetzt machen sollen?“, fragte
Lewia an Thalon gerichtet, während sie den Gang entlang spurteten. „Ob du es
glaubst oder nicht, ich habe einen Plan!“, gab Thalon zurück. „Wirklich? Lass
dich nicht lange bitten!“, rief sie mit keuchendem Atem. „Dort hinten führt
eine Treppe hinunter. Wenn wir Glück haben, dann handelt es sich um einen
Weinkeller, in dem wir uns verstecken können!“, erläuterte Thalon seinen Plan.
    „Das könnte funktionieren!“, meinte Emilia
voller Zuversicht und beschleunigte ihre Schritte, während in diesem Moment
Trenu mit einigen anderen Schatten die Gaststätte betrat. Die Gäste, die eben
noch lautstark geredet hatte, erschraken und schwiegen augenblicklich, bei dem
Anblick des kleinen, jedoch furchterregenden, Trupps. „Sie müssen hier drinnen
sein. Diesmal gibt es keinen Ausweg! Versagt nicht, so wie es unsere
schändlichen Brüder in Morgentau vor uns getan haben. Jeglicher Ausgang ist
versperrt! Und falls ihr sie finden solltet, lasst keine Gnade wallten!“,
schrie Trenu mit bebender Stimme, tief und grollend. Dann schwärmten die
Schatten aus, einem Bienenschwarm gleich, und durchsuchten jeden Winkel des
Gebäudes. Keiner der Gäste wagte es, auch nur ein Wort des Einspruches von sich
zu geben.
    Die Schritte der Soldaten über ihnen waren
deutlich zu hören. Wie Donnerschläge drangen sie an ihre Ohren, als sie immer
weiter durch den langen Gang liefen, der fast in vollkommene Finsternis
getaucht war. Lediglich eine Fackel, von einem magischen Feuer entzündet,
spendete Thalon, Lewia und Emilia notdürftig Licht. Sie hatten eine schwere
Holztür erreicht und kaum hatten sie diese geöffnet, kam ihnen der strenge
Geruch verschiedenster Weine entgegen, die in dem Kellergewölbe in mehreren
Regalen gelagert wurden. Der bittere Geruch mischte sich mit dem der feuchten
Steine der Wand. Mittlerweile waren die Schritte nur noch dumpf zu hören, was
daran lag, dass sie sich anscheinend ein Stück von der Gaststätte weg bewegt
hatten. Es gab also noch Hoffnung, den Schergen Trenus zu entkommen. „Ich
glaube da vorne ist eine Tür, die wieder nach draußen führt!“, rief Emilia
lautstark und deutete auf die andere Seite des Raumes, während plötzlich
blecherne Stimmen, schwach und gedämpft, ertönten: „Sie können nur noch hier
drinnen sein! Los, bevor sie entwischen.“ Es war eindeutig Trenu, der ihnen die
anderen Schatten hinterher hetzte.   „Verdammt, sie sind uns auf den Fersen!“, rief Thalon etwas nervös und
eilte voran, um die Tür zu erreichen, von der Emilia gesprochen hatte.
Tatsächlich stand er nur wenige Augenblicke danach vor einer schweren Holztür.
Er drückte die schlichte Klinke hinunter, aber wie erwartet war die

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