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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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ganz nah an Thalons Ohr war.
„Ich werde sterben. Und du bist schuld!“, schrie sie im nächsten Augenblick und
tauchte dann unter. Ohne nachzudenken presste Thalon seinen Kopf in das Wasser
und wollte ihr hinterhertauchen. Lewias Gestalt war jedoch nirgendwo zu
erkennen, so als hätte sich ihre Erscheinung im Nichts aufgelöst. Unbehelligt
tauchte Thalon tiefer. Immer weiter in die Richtung, in der er Lewia zuletzt
gesehen hatte. Allmählich spürte er, wie die angehaltene Luft entwich. Immer
mehr Luftblasen stiegen nach oben. Er spürte, wie sich sein Brustkorb
zusammenzog. Er brauchte Luft, sonst würde er ertrinken. So sehr es ihn auch
schmerzte, er musste Lewia erst einmal gehen lassen. Mit letzter Kraft wendete
er seinen Körper und während er das letzte Bisschen Luft entweichen ließ, stieß
er mit dem Kopf durch die Wasseroberfläche. Hustend und keuchend rang er nach
Sauerstoff und schwamm zurück an das Seeufer. Während er triefend aus dem
Wasser kletterte, fragte er sich, was gerade passiert war. Lewia war nicht
wirklich in dem See gewesen. Doch er hatte sie vor Augen gehabt, so als ob sie
direkt neben ihm gewesen war. „Ich werde wohl langsam toll, wenn mein Gewissen
mir schon solche Fantasien zeigt“, hakte Thalon das Ereignis ab. Seine Kleidung
war durchnässt und er musste wieder zurück zu der Laterne, um sich an ihrer
Wärme wenigstens notdürftig zu trocknen. Kaum war er allerdings zu dem Platz
mit den gefällten Steinsockeln zurückgekehrt, runzelte er die Stirn. Thalon war
sich sicher, dass er die Laterne auf den Sockel abgestellt hatte, vor dem er
sich gerade befand. Von ihr war jedoch keine Spur zu sehen. Auch auf den
anderen Sockeln stand die Laterne nicht. Ausgelöst durch die Nässe, die seinen
Körper frieren ließ, und dem unbehagliche Gefühl, dass er nicht alleine in
dieser riesigen Höhle zu sein schien, lief ihm ein eiskalter Schauer den Rücken
hinab. Thalon schüttelte sich. Sein Blick fiel auf die breite Treppe in einiger
Entfernung, die hinauf zu dem tempelgleichen Eingang fü hrte. Das war sein Ziel
und er würde nun nicht mehr warten, bis ihn etwas davon abhalten würde, dieses
zu erreichen. Beharrlich lief er also in die Richtung der Stiege und
beschleunigte dabei seine Schritte, da er glaubte, ein seltsam verzerrtes
Flüstern gehört zu haben. Auf seinem Weg kam er an einem Skelett vorbei, welches,
der Größe von schätzungsweise zehn Fuß nach zu urteilen, einer riesenhaften
Kreatur gehören musste, die schon vor langer Zeit hier ihre letzte Ruhe
gefunden haben musste. Die Knochen der Kreatur waren bereits von den
zahlreichen Pflanzen überwuchert und kaum noch zu erkennen. Auf seinem weiteren
Weg stieß Thalon vermehrt auf derartige Überreste. Es schien ihm beinahe so,
als sei die Höhle nicht nur das Grabmal der Twerge, sondern auch noch die
Ruhestätte mächtigerer Kreaturen derer sich die Welt nicht mehr erinnerte.
„Höchstwahrscheinlich waren sie es, die diese Höhle hier erbauten. Ob diese
Kreaturen wohl wussten, dass das Paradies, welches sie hier schufen einst ihr
Grab sein wird?“, dachte Thalon, um sich somit von dem unheimlichen Flüstern
abzulenken, welches im Laufe der Zeit stärker und somit deutlich hörbarer
geworden war. Dann viel ihm auf, dass die Steine, die für das Licht in der
Höhle gesorgt hatten, schwächer leuchteten als noch zuvor. Zuerst hatte er es
kaum bemerkt, da der Prozess schleichend von Statten gegangen war. Aber nun war
er sich sicher, dass es zunehmend dunkler wurde. Wie ein finsterer Schlund
legte sich die Dunkelheit über das Tal. Der Glanz der Steine war erloschen wie
die letzten Funken eines abgebrannten Lagerfeuers. Die Höhle glich nun einem
Wald bei Nacht. So schnell ihn seine Beine nur trugen, rannte Thalon auf den
Tempeleingang zu. Ein bedrückender grau bläulich schimmernder Nebel war
aufgestiegen und begann, sich in der gesamten Höhle auszubreiten. Als Thalon
mit dem Dunst in Berührung kam, hatte er einen kurzen Moment lang das Gefühl,
dass sämtliche Kraft aus seinem Körper gewichen war. Er fühlte sich schlapp und
müde. Und ihm wurde schlagartig kalt. Es war ihm so, als hätte ihm die Hand des
Todes umfasst. Immer stärker wurde das Gewölk vor seinen Augen. Schon nach
wenigen Augenblicken, konnte Thalon nicht einmal mehr zwanzig Fuß weit sehen.
Er spürte, wie die kühlen Tropfen des Nebels sich auf seiner Haut absetzten.
Auch sie waren kalt wie Eis. Schnell wischte sich der Lichtritter die Tropfen
aus seinem

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