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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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war nackt und lediglich die
Verzerrungen des Wassers, die durch ihre kraftvollen Armzüge zu Stande kamen,
verhinderten die klare Sicht auf Details. Dennoch war der Anblick fesselnd. Ihr
zierlicher Körper drehte Pirouetten und das Haar, welches durch die Nässe
schwarzbraun war wirbelte in nassen Strähnen mit. Dabei schillerten die
Wassertropfen, die dadurch in die Luft befördert wurden, wie kleine Diamanten.
Wie hypnotisiert folgte Thalons Blick dem ansehnlichen Spiel von Lewias Körper.
Immer wieder warf sie ihm mit ihren grasgrünen Augen einladende Blicke zu, die
Thalons Herz höher schlagen ließen. Zum dritten Mal nun drang das Kichern an
seine Ohren und ohne, dass Thalon sich dagegen wehren konnte, kam in ihm der
Wunsch danach auf, in das Wasser zu steigen und zu Lewia zu gehen. „Was willst
du von mir?“, entfuhr es Thalon, der verzaubert war, von der Erscheinung vor
ihm. „Komm zu mir und halte mich fest“, war Lewias Antwort, gefolgt von einem
kindlichen Lachen. Thalon war mittlerweile bis zu den Knien in den See hinein
gewatet und spürte, wie seine Hose die kühle Flüssigkeit aufsog. Immer tiefer
ging er hinein und mit jedem seiner Schritte, schwamm Lewia ein kaum merkliches
Stück weiter nach hinten, in Richtung der Dunkelheit. Dabei machte sie
tänzerinnengleiche Armbewegungen und wog ihre wohlgeformte Hüfte im Takt einer
nicht existierenden Melodei, die sich aber nach einiger Zeit deutlich hörbar in
Thalons Kopf brannte. Er kannte sie. Es waren dieselben Töne, die er zuvor
gesummt hatte, um die Schattengestalt zu vertreiben. Es war das Lied des
Klavierspielers. Wie als habe sein Körper nun einen eigenen Willen entwickelt,
begann er erneut, diese Melodei zu summen und war umso faszinierter, wie Lewia
nun kraftvollere und elegantere Hüftbewegungen im Takt der Töne ausführte. Er
stand beinahe vollkommen im Wasser und machte ein paar Schritte auf Lewia zu. Wie
ein verschrecktes Reh wich sie mit einigen schnellen Schwimmzügen zurück und
befand sich nun in dem Teil der Seitenhöhle, die im Dunkeln lag. Sofort
beendete Thalon das Summen und schwamm nun, da ihm langsam der Boden unter den
Füßen entglitt, in Lewias Richtung. „Wo bist du, Lewia?“, rief er und klang
dabei beinahe wie ein Knirps, der in einer Menschenmenge nach seiner Mutter
suchte. Wie aus dem Nichts, tauchte das Mädchen nun aus dem Wasser auf und
schwamm um Thalons Körper herum. „Warum nur hast du mich verlassen, Thalon?“,
fragte sie schließlich. Ihre Stimme klang dabei so verletzlich wie noch nie
zuvor. Und dennoch lag etwas Böses in ihr, beinahe so, als hätte eine finstere
Macht von ihr Besitz ergriffen. Thalon stockte. „Ich hatte keine andere Wahl,
ich...“, begann er schuldbewusst, doch Lewia unterbrach ihn: „Es gibt immer
eine Wahl! Es war alleine deine Entscheidung, mich zurückzulassen. Niemand hat
dich daran gehindert, bei mir zu bleiben. Niemand hat dich gewaltsam
fortgerissen. Sage mir also, warum hast du mich verlassen?“ Das verletzliche
war aus der Stimme gewichen und sie klang nun so scharf, dass ihre Worte Thalon
direkt in das Fleisch zu schneiden schienen, so schmerzhaft waren sie für ihn.
Nach den richtigen Wörtern suchend, versuchte er, Lewia die Situation zu
erklären: „Ich wollte dich nicht in Gefahr begeben. In meinem Kopf waren
Visionen, die dich zeigten. Du warst tot! Der Gedanke daran, dich für alle Zeit
verlieren zu können war zu schmerzhaft.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
Nun war er es, der verletzlich und zerbrechlich klang. „Du wolltest mich nicht
verlieren und gingst deshalb fort? Glaubst du, ich bin sicherer, wenn ich ohne
dich bin? Kannst du mir in das Gesicht sehen und mir versprechen, dass du mich
wiedersehen wirst, nachdem du deine Aufgabe vollendet hast? Du bist einfach nur
von Feigheit bestimmt. Dein Leben ist bestimmt von Angst und Furcht und du
willst es nicht wahrhaben. Du tust alles, um nicht ängstlich zu sein, aber in
Wahrheit hast du sogar Angst vor dir selbst! Und dadurch, dass du mich aus
Angst verlassen hast, werden deine Visionen erst wahr.“, schrie Lewia ihm
entgegen und heiße Tränen rollten ihr über das zärtliche Gesicht. Alles schien
sich um Thalon herum zu drehen und er spürte, wie Übelkeit in ihm aufkam. „Das
ist nicht wahr! Wir werden uns wieder sehen! Ich verspreche es dir“, rief er,
den Tränen nahe. „Verspreche niemals etwas, von dem du weißt, dass du es nicht
halten kannst“, zischelte Lewia, die urplötzlich

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