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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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Tempeleingang
führte.   Doch kurz bevor Thalon einen
Schritt auf die überwachsenen Stufen setzen konnte, sah er, wie die Aura immer
schwächer wurde. „Nein, nicht wieder verschwinden!“, rief der Lichtritter
beunruhigt, doch er konnte nichts tun. Hektisch blickte er an sich herunter.
Die einzelnen Strahlen wanden sich wie ausgehende Flammen auf seinem Körper.
Kurz darauf waren sie verglüht und von dem rettenden Licht war nichts mehr zu
erkennen. So als hätten sie nur auf diesen Augenblick gewartet, schossen die
Twergenseelen erneut aus dem Boden und rissen dabei ihre Münder zu grotesken
Spalten auf. Eine Art Kriegsschrei ausstoßend, zeigten sie in Thalons Richtung.
„Das sieht gar nicht gut aus!“, entfuhr es dem Lichtritter und er hätte sich
Ohrfeigen verpassen können, dass er zuvor so vorlaut gewesen war. So schnell
ihn seine Beine nur trugen, sprintete er die Stufen hinauf, dabei den kalten
Geisteratem im Rücken habend. Seine Beine schmerzten bereits, da er mit aller
Kraft möglichst viele Stufen auf einmal hinauf sprintete. Und obwohl er
deutlich sehen konnte, dass der Eingang nicht mehr fern war, hatte Thalon das
Gefühl, die Treppe würde niemals enden. Er warf einen flüchtigen Blick hinter
sich, was er allerdings sofort bereute. Einerseits waren die Seelen nun
beängstigend nahe bei ihm und versuchten bereits, ihn mit ihren hageren Fingern
zu packen, andererseits achtete er nicht auf die Wurzel einer der Bäume, die in
Tempelnähe wuchsen. Trügerisch schlängelte sie sich die Stufen entlang und lag
somit Thalon direkt vor den Füßen. Als er sich wieder umdrehte und die Wurzel
bemerkte, war es jedoch bereits zu spät. Thalons Fuß verfing sich und noch
bevor er mit dem anderen Bein ausgleichen konnte, verlor er das Gleichgewicht.
Das Schwert glitt ihm aus der Hand und fiel scheppernd die Stufen hinunter. Mit
der linken Hand hatte er noch versucht, sich abzustützen, um die Wucht des
Fallens zu bremsen. Das Glück war jedoch nicht auf seiner Seite, sodass er
ungünstig mit den Fingern auf dem harten Stein aufkam. Ein kurzes Knacken von
Knochen ertönte und bereits im nächsten Moment durchlief ein pulsierender
Schmerz seinen Körper. Während Thalon versuchte, seinen Fuß mit der rechten
Hand aus der Wurzel zu befreien, warf er einen kritischen Blick auf seine
verletzte Hand. Bei dem Versuch, ein paar Finger zu bewegen, durchzuckte ihn
ein weiterer Schmerz. Entgeistert stellte er fest, dass mindestens zwei seiner
Finger gebrochen sein mussten, während der Rest des Handgelenks geprellt zu
sein schien. Er biss die Zähne zusammen und zog mit einem Ruck den Fuß aus der
Wurzelranke. Auch er schmerzte, war aber, soweit Thalon spürte, nicht
gebrochen. Sein Tempo war jedoch deutlich verlangsamt, sodass er sich, einem
Greis ähnelnd, nur noch mühsam vorwärts schleppen konnte. In seiner
Verzweiflung rief Thalon erneut die beiden Wörter, die zuvor, wie von einer
fremden Person gesprochen, aus seinem Mund gekommen waren. Jedoch zeigte sich
diesmal keine Reaktion. Das grelle Licht, welches im Stande gewesen wäre, die
Geister einen Moment von ihm fernzuhalten, blieb aus. Seine letzte Hoffnung war
es nun, die Halle zu erreichen, die hinter dem von Säulen bewachten Eingang
lag. Irgendwas in ihm gab ihm das Gefühl, innerhalb der Halle sicher zu sein.
Wenn es sich bei der Halle tatsächlich um das Heiligtum handeln sollte, nach
dem er auf der Suche war, dann würden die Geister sicherlich keinen Zutritt
haben. Mit der unverletzten Hand stützte er sich auf dem rauen Steinboden der
Treppe ab und es gelang ihm, sich erneut ein wenig schneller zu bewegen. Jedoch
fuhr ihm bei jedem Schritt, den er mit seinem Bein machte, ein beißender
Schmerz durch seinen Körper. Er musste einsehen, dass er zwar ein Stück voran
gekommen war, aber an ein Weiterlaufen vorerst nicht zu denken war. Einen
flüchtigen Moment lang schien um ihn herum die Zeit einzufrieren. Vor seinem
geistigen Auge waren Kardios und Emilia erschienen. Sie lächelten ihm zu. Auch
Lewia war bei ihnen. In ihrer frechen Art zwinkerte sie ihm zu. Von der
Boshaftigkeit ihrer Erscheinung im See war nichts mehr zu erkennen. Tränen der
Hoffnung und der Furcht vor dem nahenden Tod rollten dem Lichtritter das mit
Staub und Dreck befleckte Gesicht entlang. Jedes Mal, wenn das Trauerwasser
eine der Schrammen auf seiner Haut berührte, brannte die Wunde wie eine
Feuersbrunst. Ein letztes Mal versuchte er, die rettenden Wörter den Geistern
entgegen zu

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