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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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Messer hervor und stach auf
Lewia ein. Das weiße Kleid, das Kathleen trug, war befleckt von dem Blut
Lewias, die röchelnd auf dem Boden lag. Mit einem verzerrten Lächeln grinste
Kathleen in die Richtung, in der Thalon auf seinem Ast saß. „Ich dulde keine
anderen Frauen! Konzentriere dich auf deine Aufgabe!“, hörte er sie rufen,
bevor sie in verrücktes Gelächter ausbrach und langsam auf ihn zu schritt, das
Messer, von dem Lewias Blut tropfte, noch immer fest in der Hand. Thalon wollte
wegfliegen, aber seine Füße schienen an dem Ast festgewachsen zu sein. Kathleen
stand nun direkt vor ihm, holte mit dem Messer aus und stach zu. Gerade als er
das Messer in sich eindringen spürte, fühlte Thalon eine Hand auf seiner
Schulter, die ihn mit ruckartigen Bewegungen weckte. Sofort war das grausame
Szenario, welches er vor Augen gehabt hatte, verschwunden. Er fuhr hoch und
schaute direkt in Lewias Augen, in denen sich Angst spiegelte. Doch vor was?
„Was ist los? Ist es schon Zeit, weiter zu ziehen?“, stammelte Thalon
unwissend. Diese zog ihn nur nach oben und hektisch befahl sie: „Los, wir
müssen sofort hier weg!“ „Stimmt etwas nicht?“, stammelte Thalon erneut,
während er so schnell er konnte sein Zeug zusammen packte. „Das erkläre ich dir
nachher. Jetzt müssen wir erst einmal von hier weg!“, antwortete ihm Lewia,
wobei sie sehr schnell und aufgebracht redete. Kaum hatte sie zu Ende geredet,
begann sie schon loszurennen, drehte sich zu Thalon um und rief: „Na los, komm
schon!“ Thalon hatte Mühe, ihr zu folgen, schließlich war er eben erst geweckt
worden und sein Körper war noch nicht vollständig wach. Nach einiger Zeit blieb
er kurz stehen und keuchte: „Wohin rennen wir eigentlich?“ Lewia meinte nur,
wieder sehr wortkarg: „Glaub mir, es ist jetzt besser, wenn wir so schnell wie
möglich das Dorf erreichen! Wir sind schon fast da, zumindest sehe ich dahinten
Lichter brennen!“ Thalon wurde aus ihren Worten nicht schlau, machte sich aber
erst gar nicht die Mühe, weiter nachzuhaken und folgte Lewia wieder. Erst als
die ersten Häuser des Dorfes in Sicht waren, verlangsamten sie ihre Schritte.
Nun konnte sich Thalon nicht mehr halten und die Fragen flogen buchstäblich aus
seinem Mund: „Was war los? Warum sind wir gerannt? Warum…“ Lewia legte ihm
einen Finger auf den Mund, während sie sich umsah, und flüsterte: „Pssst…ganz
ruhig jetzt. Hab noch ein wenig Geduld. Lass uns erst einen sicheren Platz
finden, dann werde ich dir alles in Ruhe erzählen!“
    Thalon nickte nur stumm, denn es hätte keinen
Sinn gemacht, Lewia von ihrer Meinung abbringen zu wollen. Verwundert war er
nur darüber, was plötzlich mit Lewia los war. Sie wirkte wie ausgewechselt, als
habe sie panische Angst vor irgendetwas, Thalon wollte sich aber nicht mehr den
Kopf darüber zerbrechen und hoffte einfach nur, dass Lewia ihn so schnell wie
möglich über alles aufklärte. Immer noch unruhig lief Lewia durch das Dorf,
während Thalon ihr weiterhin auf Schritt und Tritt folgte. Sie kamen
schließlich an eine kleine Hütte, die schon etwas älter war und scheinbar vor
langer Zeit verlassen wurde, aus welchem Grund auch immer. Die Tür zu dem
Gebäude war offen und nur angelehnt, woraufhin sie ohne zu zögern hinein
gingen. Lewia schloss die Tür und schob das einzige Möbelstück in dem Haus,
eine alte und staubige Kommode, vor die Tür. Währenddessen schaute sich Thalon
in dem kleinen Haus um, in dem sie sich befanden. Wie schon von außen vermutet
war das Haus alt und verlassen und bis auf ein paar Trümmer ehemaliger Möbel
und die vor die Tür geschobene Kommode vollkommen leer. An der Decke hatten
Spinnen ihre Netze gespannt, die jetzt, wo der Mond, der vorher von einer
dichten Wolkenschicht bedeckt war, durch die Löcher im Dach schien, glitzerten
wie Seide. Sie setzen sich nah aneinander, um sich gegenseitig zu wärmen.
Zwischendurch knarrte das alte Holz des Dachstuhls oder gespenstische Schatten
wurden vom Mond an die Wand geworfen. „Dann erzähl jetzt mal, ich bin schon
gespannt“, begann Thalon an Lewia gewandt, um das Schweigen zu unterbrechen.
Diese zögerte etwas, unsicher darüber, wie sie anfangen sollte. Erwartungsvoll
schaute Thalon sie an. Nun begann sie zu erzählen: „Die Zeit, in der ich geboren
wurde, war eine schwierige Zeit für die Bewohner von Rhizom, welches damals,
wie viele anderen Länder unabhängig von Weltenbrücke war. Mein Vater ist
von Soldaten entführt worden,

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