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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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verschluckt.
Übrig blieb eine Pergamentrolle, die Thalon an sich nahm. Als er sie aufrollte,
merkte er, dass es eine Karte war, die den Weg zu dem Turm zu weisen schien,
von dem Anthlo gesprochen hatte. Ein leises Stöhnen von Lewia, die auf dem
Boden lag und langsam wieder zu Bewusstsein kam, riss Thalon aus seinen
Gedanken über den Verbleib Anthlos. Sofort eilte er zu Lewia, die sich langsam
wieder erhob.
     
    Kapitel 5: Das Siegel

 
 
    „Wie geht es dir? Hast du gut geschlafen?“,
scherzte Thalon, nachdem er Lewia das Vorgefallene erzählt hatte. „Ja, mach nur
Witze über mich! Ich kann es nicht fassen, dass dieses Wesen entkommen ist!“
Lewia war gereizt, was Thalon deutlich zu spüren bekam. „Du hättest ihn töten
sollen, als du die Gelegenheit dazu hattest! Wer sagt dir, dass das, was er dir
erzählt hat, überhaupt stimmt? Eine Reise nach Trockenfeld ist schließlich
nicht ein kurzer Ritt nach nebenan!“, rief Lewia. Thalon war betroffen. Er
hatte merkwürdigerweise gar nicht daran gezweifelt, dass das, was dieser Anthlo
ihm berichtet hatte, nicht der Wahrheit entsprach. „Er wollte dich umbringen
und hat mich bewusstlos geschlagen! Und du bist sicher, dass er dir nicht
irgendwas vormacht?“ meinte Lewia noch im Nachhinein. Doch Thalon wollte sich
diese Chance nicht nehmen lassen: „Es mag sein, dass er die Unwahrheit spricht,
aber wenigstens haben wir ein Ziel. Anthlo sagte, dass er Antworten auf all
unsere Fragen hat und er wusste, wie ich heiße, ohne, dass ich es ihm verraten
habe.“ Lewia atmete tief ein und aus, wahrscheinlich um sich zu beruhigen. „Es
wäre ja noch schöner, wenn du ihm deinen Namen gesagt hättest. Aber ich denke,
du hast Recht. Wir müssen der Spur folgen, uns bleibt praktisch keine andere
Wahl.“ Erfreut darüber, Lewia von seiner Meinung überzeugt zu haben, klopfte er
ihr freundschaftlich auf die Schulter, fügte dann aber noch hinzu: „Es ist
schön, dass ich dich doch noch dazu überreden konnte, mich zu begleiten. Aber
wir benötigen Transportmittel, denn, wie du schon gesagt hast, Trockenfeld ist
weit entfernt und zu Fuß würden wir eine halbe Ewigkeit brauchen. In einem
Dorf, das nicht weit von hier ist, gibt es bestimmt Stallungen. Dort sollten
wir finden, wonach wir suchen.“ Lewia stöhnte, da sie wieder eine weite Strecke
laufen mussten und es auch bald dunkel wurde, sodass sie auf dem Weg eine Rast
einlegen werden müssten. Sie erwiderte aber nichts und stimmte somit zu, folgte
dann Thalon, der schon ein Stück weiter gelaufen und bereits auf den Weg zum
Dorf war. Obwohl Thalon noch alle Knochen von dem Kampf schmerzten, lief er
ohne eine Pause zu machen. Um sich die Zeit des Wanderns zu vertreiben und um
die Stille, die sich langsam aufgrund der nahenden Dunkelheit über das Land
legte, zu unterbrechen, versuchte er, Lewia in ein Gespräch zu verwickeln: „Ich
weiß gar nichts von dir, wenn ich es mir so überlege. Woher kommst du
eigentlich?“ Erst zögerte sie kurz, gab dann allerdings doch eine Antwort und
meinte schließlich wortkarg: „Ich wurde in Rhizom geboren, falls du davon schon
mal gehört hast.“ Rhizom, das einzige Land, welches seinen Namen aus der alten
Sprache behalten hatte, war auch bekannt als Land der Wälder, so viel wusste
Thalon. Das Land lag im Südwesten von Oleiphea und hatte seinen Namen deshalb
erhalten, weil sich dort einmal der größte Wald der gesamten bekannten Welt
befunden hatte. Noch immer erstreckten sich die Wurzeln der alten Bäume durch
das ganze Land und brachten so immer wieder neue Wälder hervor. Llwyr, wie der
große Wald in der alten Sprache genannt wird, soll, einer Legende nach, aus
einem einzigen gigantischen Baum, dem Ahnenbaum, entstanden sein und dann den
Feen Heimat geboten haben, die jedoch rasch ausgestorben sind, nachdem die, in
das früher unbewohnte Land, einfallenden Menschen begonnen hatten, die großen
und mächtigen Bäume abzuholzen, um aus dem Holz Häuser für ihre Dörfer zu
bauen. Heutzutage existieren noch immer große Teile Llwyrs und einige Ausläufer
reichen sogar weit bis nach Weltenbrücke, die ehemalige Pracht hatte der Wald
jedoch verloren und war lange schon nicht mehr das Heiligtum, welches es einst
gewesen war. Thalon selbst war noch nie in diesem Land gewesen, genau genommen
hatte er in seinem bisherigen Leben Weltenbrücke nie verlassen, weshalb er es
umso mehr schätzte, dass Lewia ihn bei dieser Reise begleitete. Er war in
diesem Land geboren und er lebte

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