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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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konnten. Das Wasser war hier allerdings nicht so tief, sodass
nun ein Stück der nackten Oberkörper zum Vorschein kam. In dem leicht bläulich
schimmernden Licht, welches durch die Spiegelung des Wassers an dem nassen Fels
verursacht wurde, wirkte Lewias Körper fast schon göttlich. Ihre Schultern
waren nass und einzelne schimmernde Tropfen liefen an ihr hinab. „Was schaust
du so?“, fragte Lewia, als sie bemerkte, dass Thalon sie beäugte. „Wir sollten
noch ein Stück weiter in die Höhle hinein“, gab Thalon schnell zurück, um sich
der Situation zu entfliehen. Lewia ging nicht weiter auf das vorherige Thema
ein. Aus ihrem Versteck heraus konnten sie jetzt die Verfolger betrachten. Sie
waren von dem Rössern abgestiegen und standen ganz in der Nähe der Stelle, an
der sich Thalon und Lewia ihrer Kleider entledigt hatten. Ihre Verfolger trugen
Rüstungen, die in einem tiefen Schwarz glänzten und keinen Blick auf die
Person, die unter der Panzerung steckte, zuließ. Die Gesichter wurden ebenfalls
von rabenschwarzen Helmen komplett verdeckt. Bewaffnet waren sie mit
gewöhnlichen Langschwertern. Im Licht der grellen Sonne funkelten die Klingen
wie Edelsteine. Der kolossalere der Männer ging auf die im Gras liegende
Kleidung zu, hob Thalons Oberteil auf, ließ es wieder achtlos auf den Boden
fallen und meinte schließlich in der Sprache, die Thalon und Lewia bekannt war:
„Hier sind ihre Kleider, durchsucht die Gegend und wenn ihr sie nicht findet,
schaut, ob sie sich im See verstecken. Achja, wie die Kleider hier vermuten
lassen, sind sie nackt!“ Hämisches Gelächter seinerseits. Seine Stimme klang
rau und schroff. Könnte die Felswand, die dem zusammengekauerten Pärchen Schutz
bot, sprechen, so besäße sie mit Sicherheit diese Stimme. Die Soldaten
begannen, wie es ihnen von dem großen Kerl aufgetragen worden war, das Gebiet
zu durchkämmen. Des Öfteren warfen sie lange Blicke in Richtung der Spalte,
woraufhin Thalon und Lewia sich noch enger in den Zwischenraum zwängten.
Mittlerweile waren sie dicht aneinander gerückt. Thalon spürte den weichen
Oberkörper von Lewia an seinem kantigen Rücken und wieder war da dieses
ungewohnte Kribbeln in seinem Bauch. „Hier in der Nähe sind sie nicht! Sie sind
also mit Sicherheit im See!“, rief auf einmal einer der Soldaten, nachdem er
zusammen mit seinen Kollegen alle Winkel rund um das Gewässer abgesucht hatte.
„Umso besser! Lange können sie sich nicht verstecken, es gibt schließlich
keinen Ausweg. Wir müssen also nur noch warten, dann kommen die Ratten von
alleine zum Kater gerannt.“ Ihr Verfolger hatte Recht. Sie waren schutzlos und
zu allem Überfluss auch noch splitternackt. „Ich habe da eine Idee“, flüsterte
Lewia auf einmal leise. Thalon reagierte sofort: „Sag schon!“
    „Ich könnte versuchen, uns unsichtbar zu machen,
sodass wir an unsere Kleider und an dein Schwert kommen können. Du weißt ja,
als wir uns kennen gelernt haben, hab ich diesen Zauber auch angewandt.
Allerdings klappt er nicht immer, da er zu den so genannten unsicheren Zaubern
gehört. Das heißt, dass der Magier Kraft verliert, ohne dass der Zauber
funktioniert hat. Außerdem hält die Wirkung nicht sehr lange an. Einmal
angewandt, müssen wir ziemlich schnell von diesem Ort verschwinden und…“ „Einen
Versuch ist es doch immerhin Wert, oder?“, zischte Thalon nervös. Lewia schloss
also ihre Augen und begann tief ein und aus zu atmen. Thalon konnte sehen, wie
sich ihr Brustkorb leicht ein Stückchen aus dem Wasser hob und wieder senkte.
Vollkommen konzentriert begann sie eine alte Formel zu sprechen und öffnete nur
kurz darauf wieder die Augen. „Weißt du, ob es gewirkt hat?“, fragte Thalon
angespannt. Lewia meinte nur: „Hab ein bisschen Geduld.“
    Und so schwer es ihm auch in Angesicht ihrer
Situation fiel, er musste warten und konnte nichts dagegen tun. Die Zeit schien
träger zu werden und nicht mehr in ihrem gewohnten Lauf zu fließen, zumindest
hatte Thalon dieses Gefühl. Mit einem Mal jedoch bemerkte Thalon, wie Lewias
Körper sich langsam aufzulösen begann, bis sie urplötzlich komplett
verschwunden war, so als wäre sie nie da gewesen. Aufgeregt blickte er an sich
hinab und vollkommen verblüfft musterte er seinen Körper. Es war seltsam zu
sehen, wie er sich ebenfalls langsam auflöste. Ein merkwürdiges und tolles
Gefühl zu gleich erfüllte ihn. Weder seinen eigenen noch Lewias Körper sehen
könnend rief er leise: „Lewia? Wo bist

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