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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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legten, konnte man rötliche
Striemen auf eben jener Haut erkennen. Ob es sich um Blut oder um abgedrückte
Haut handelte, war jedoch im schwachen Licht nicht zu erkennen. Als Lewia ihre
Hand an das Gesicht der Frau legte, um auf sich aufmerksam zu machen, durchfuhr
sie auf einmal eine unnatürliche Kälte, anders als die, die langsam ihren
eigenen Körper hinauf stieg und erklärbare Ursprünge besaß. Für einen Moment
zögerte sie an ihrem Vertrauen in Clarice, ließ sich aber nicht beirren.
Langsam hob Clarice ihren Kopf. Ihre Augen waren rot unterlaufen und ihre
Lippen aufgesprungen. Als sie Lewia erkannte, öffnete sie den Mund, so als
wollte sie etwas sagen, Lewia ihrerseits deutete ihr aber, nicht zu sprechen,
da dies zu anstrengend sei. „Wir holen dich hier raus! Halt jetzt ganz still“,
meinte Thalon entschlossen und wollte gerade mit einem geschickten Schwerthieb
die Ketten durchtrennen, als seine Begleiterin ihn im letzten Moment davon
abhalten konnte. „Bist du verrückt? Das macht doch höllischen Lärm und dann
dauert es nicht lange, bis das halbe Dorf hier ist!“, fuhr sie ihn mit bösem
Blick an, während Thalon beschämt zu Boden blickte und mit der Schulter zuckte.
„Hast du eine bessere Idee?“, erkundigte er sich bei ihr. Statt eine Antwort zu
geben, begann Lewia leise Worte zu murmeln und wie bei jedem ihrer Zauber leuchteten
ihre Hände auf. Mit den wabernd leuchtenden Händen umfasste sie die Kette, die
daraufhin an der Stelle langsam zu schmelzen begann, da dieser Zauberspruch
Energie aus Lewias Körper entzog, um sie in ihren Händen zu einer enormen Hitze
zu wandeln, die wiederum auf die Kette ausgeübt wurde. Es war schmerzhaft für
Lewia, aber sie ließ nicht locker, bis die Ketten durchtrennt waren. Damit
Clarice nicht auf den Boden fiel, stützte Thalon die schwache Frau und
gemeinsam begaben sie sich so schnell sie konnten zu ihren Pferden. Kaum hatten
sie diese erreicht, hoben sie Clarice, die immer noch nicht bei klarem
Bewusstsein war, auf eines der Pferde und setzten sich dann selbst auf den
Rücken ihrer kräftigen Reittiere, deren warmer Atem empor stieg, rauchgleich, wie
Gespenster. Noch bevor irgendjemand die Tat der beiden bemerkte, waren sie
schon aus dem Dorf geritten und hatten es so schnell wie es nur möglich war,
hinter sich gelassen.
    Sie
waren ein kleines Stück vom Dorf weg geritten, um sich zu versichern, dass sie
in Sicherheit waren. Noch immer war es kalt und langsam begann die Kälte zu
schmerzen. Sie arbeitete sich in jegliche Knochen vor und   Thalons Finger färbten sich lila, sodass er
sie ständig bewegen musste, damit sie sich nicht zu stark abkühlten. Gerade
waren sie dabei ein Feuerchen zu entzünden, als Clarice, die in einer Decke aus
ihrem Reisegepäck eingewickelt war, stöhnende Geräusche ausstieß und
unverständliche Worte zu murmeln begann. Das schwach lodernde Flämmchen,
welches Lewia in ihrer Hand geschaffen hatte, um die morschen Zweige, die sie
so schnell sie konnten zusammen getragen hatten, anzuzünden, erlosch, als Lewia
abrupt aufstand, um zu Clarice zu eilen. „Was ist los?“, rief sie verängstigt.
Leichenblass war die Haut der Geretteten, als sie, schwer hustend und röchelnd,
ihre zitternde Hand nach der von Lewia ausstreckte. „Halt durch! Gleich wird es
warm!“, versuchte Thalon, der ebenfalls zu Clarice geeilt war, diese zu
beruhigen. Ein weiteres Husten, kratzig und dreckig, brachte eine kleine Menge
Blut hervor. Besorgt legte Lewia ihre Hand auf die Stirn der Frau, die, im
Gegensatz zum restlichen Körper glühte. Mit verzerrtem Gesicht blickte sie
Lewia an und öffnete ihren Mund, die Lippen mittlerweile komplett
ausgetrocknet. „Ich…ich fürchte, dass das Gift nun endlich wirkt.“ „Gift?“,
entfuhr es Lewia, während sich ihre Miene von einer verängstigten in eine
ungläubige wandelte. Leicht nickend begann Clarice zu erzählen. Sie sprach
langsam und undeutlich, was daran lag, dass ihre Erklärung immer wieder von
kräftigen Hustenanfällen unterbrochen wurde. Sie habe Angst vor dem gehabt, was
sie im Morgengrauen erwarten würde, also habe sie eine kleine Ampulle mit Gift
getrunken, unauffällig, kurz nachdem sie verurteilt worden war. Weder Lewia
noch Thalon konnten glauben, was sie eben gehört hatten. Immer wieder
schüttelte Lewia den Kopf, Wut und Trauer zurückhaltend. „Warum?“, rief sie.
Fast schrie sie, besann sich dann aber wieder. Clarice setzte zur Antwort an:
„Ich konnte

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