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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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aus Nordküste importiert wurde und ebenfalls sehr beliebt bei den Bürgern war,
die sich auf Genüsslichkeiten verstanden. Nach einiger Wartezeit wurden die
warmen und gut duftenden Speisen serviert. Thalon nahm sofort einen kräftigen
Schluck von dem vom Bettler angepriesenen Bier, welches tatsächlich sehr gut
schmeckte, und begann zu essen.
Kaum waren sie gesättigt, machten sie sich auf den Weg in ihr Zimmer. Es war
ein kleiner Raum mit Fenster, in dem zwei abgenutzte Betten standen und ein
kleiner Tisch samt Schemel. Erschöpft ließ sich Thalon sofort auf eines der
harten, aber dennoch bequemen Betten fallen. Auch Lewia zögerte nicht lange und
tat es Thalon nach.

 
    Regentropfen prasselten gegen das Fenster aus
milchigem Glas, wodurch Thalon sanft geweckt wurde. Kaum hatte er die Augen
geöffnet, erschrak er kurz, denn Lewia saß plötzlich neben ihm am Bett und
hatte ihr Gesicht über ihm gebeugt, um ihn zu beobachten. Als sie merkte, dass
Thalon wach war, wich sie zurück, leicht errötend. „Ich wollte nur schauen, ob
du schon wach bist“, versuchte sie sich aus der Situation herauszureden. Noch
etwas verschlafen, aber trotzdem schlagfertig, erwiderte Thalon: „Na wenn das
so ist! Ich dachte schon, du hättest Gefallen daran gefunden, mich beim
Schlafen zu beobachten.“ Er blickte sie freundlich an und strich sich dann mit
der Hand durch seine Haare, die am Morgen in sämtliche Richtungen standen. Ohne
weiter darauf einzugehen meinte er dann: „Wir sollten jetzt weiterreisen.“ Als
sie aus dem Zimmer hinaus in den Flur gingen, hörten sie plötzlich lautstarke
Wortwechsel, die aus dem Stockwerk unter ihnen kamen. Thalon erkannte die
Stimme des Wirtes und eine unbekannte tiefe Stimme. Er deutete Lewia an, stehen
zu bleiben und schlich ein Stück nach vorne, blickte hinunter und verharrte,
wie erstarrt. Sein Herz begann zu rasen. Es waren wieder die Gestalten in der
schwarzen Rüstung. Gebannt lauschte er dem Gespräch: „Meine Geduld ist langsam
am Ende, ich möchte wissen, ob ihr einen jungen Mann und eine junge Frau
beherbergt, die meiner Beschreibung entsprechen! Ich warne Euch. Treibt es
nicht zu weit!“ „Ich sagte Euch doch schon bereits, dass ich nichts mit Eurer
Angelegenheit zu tun haben möchte!“, rief der Wirt und verwies auf die Tür.
„Vielleicht kann Eure Zunge hiermit ein wenig beflügeln“, sprach einer der
Verfolger und zog einen Beutel hervor. „Gut, Ihr habt mich überzeugt! Die, die
Ihr sucht, sind tatsächlich hier. Sie sind oben in Zimmer drei“, sagte der Wirt
und warf voller Habgier einen Blick auf den Beutel, aus dem ein verdächtiges
Klimpern an seine Ohren drang. „Warum nicht gleich so! Hier, das ist für Euch“,
meinte er an den Wirt gerichtet und schob ihm den Beutel hin, den der Wirt, in
der Annahme, es handle sich um Geld, mit seinen kurzen dicken Fingern ergriff.
Er öffnete ihn sofort. Zu seiner Überraschung befanden sich darin nicht wie
erwartet Münzen. Der Wirt blickte in ein grausam entstelltes Gesicht im Inneren
des Sackes, welches den Mund aufriss und dem Wirt das Gefühl überkam, dass
irgendwas in ihm von diesem Mund angezogen wurde, so als wollte es aus seinem
Körper. Er hielt sich eine Hand auf seine plötzlich schmerzende Brust und auf
einmal ertönte ein knackendes Geräusch. Als das Herz des Wirtes zu Stein erstarrte,
schließlich explodierte und die Seele des Mannes in Form einer unscheinbaren
Leuchtkugel in den Beutel gesogen wurde, der sich daraufhin schloss,
realisierte der Wirt, dass Geiz nicht sein Leben hätte bestimmen sollen. Der
Unbekannte nahm den Beutel wieder an sich und spottete hämisch: „Manche
Menschen haben wohl tatsächlich ein Herz aus Stein.“ Sofort darauf deutete er
nach oben in Richtung Thalon und Lewia. „Findet sie!“, befahl er den anderen.
Entsetzt hielt sich Lewia die Hände vor den Mund und versuchte so ihren lauten
Atem zu unterdrücken, um nicht bemerkt zu werden. „Wir müssen fliehen!“,
flüsterte sie aufgebracht. Auf einmal hörte man das Klirren aufeinander
prallender Schwerter. Vorsichtig wagten die beiden einen Blick nach unten, um
zu schauen, was dort vor sich ging. Ein paar der Stadtwachen waren zufällig an
der Taverne vorbei gegangen und hatten gesehen, was mit dem Wirt passiert war,
woraufhin sie in die Taverne gestürmt waren. Sofort hatten die Männer den Kampf
aufgenommen und lieferten sich nun ein Duell   mit den Mördern des Wirtes und sorgten so unbewusst für die

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