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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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gekommen und unterstützen Moros. Ich
sah meine Schüler einen nach dem anderen auf grauenvollste Art sterben. Ich
hatte sie in der Akademie gerettet, damit sie nun starben, gefallen für etwas,
dass sie nicht einmal begriffen hatten. Ich ergab mich schließlich, als ich
einsah, dass ich keine Chance gegen diesen viel zu mächtig gewordenen Magier
hatte. Ich dachte, er verschone dann zumindest die übrig gebliebenen Schüler,
doch ich irrte mich. Nachdem man mich gefangen genommen und uns mit Hilfe eines
Trankes unsere magischen Fähigkeiten für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt
hatte, musste ich mit ansehen, wie meine Schüler kaltblütig hingerichtet wurden.
Man brachte mich in eine Zelle und folterte mich. Noch Tage nach dem Ereignis
hallten die Schreie meiner sterbenden Schüler in meinen Ohren. Immer mehr
Magier wurden daraufhin in den folgenden Tagen hergebracht und ebenfalls
eingesperrt, manche von ihnen wurden nach einiger Zeit fort gebracht und kamen
nie wieder zurück. Es musste etwas mit dem Buch zu tun haben, das Moros
schließlich gefunden hatte. Irgendwann kam Moros z u mir und behauptete, dass er
eine Verwendung für mich hätte. Dann verließ er mich wieder. Auf das, was nun
folgt, bin ich nicht sehr stolz, doch ich kann nicht verneinen, dass es so
geschehen ist. Aus Angst, von Moros benutzt zu werden, nahm ich mir in der
selben Nacht das Leben indem ich mich mit einem Strick, den ich aus meinen Kleidern
band, erhängte. An der Decke war ein Haken, an dem man einen kleinen
Kerzenhalter befestigen konnte und diesen nutzte ich für meine unrühmliche Tat
aus. Als mich dann schließlich die süße Hand des Todes umfasste und in den
Schlund des Jenseits zog, konnte ich nicht wissen, was mich später erwarten
würde“, beendete Anthlo seine minutenlange Erläuterung und seufzte. Thalon und
Lewia wussten einen Moment lang nicht, was sie sagen sollten, denn anstatt
ihnen Antworten zu liefern hatte Anthlo noch mehr Fragen geschaffen. „Ich
verstehe nicht...wenn Ihr tot wart, wie kann es sein, dass Ihr nun hier seid?“,
fragte Thalon verwirrt. „Und was geschah mit den Magiern, die dieser Moros
verschleppt hatte?“, erkundigte sich Lewia, die ein besonderes Interesse hatte,
diese Frage beantwortet zu bekommen. Schließlich ging es um den Beginn der
Magierverfolgung und deren Verursacher. „Aufgrund dieser Ereignisse mussten
meine Eltern lange danach sterben. Bei der zweiten Magierverfolgung. Bitte, ich
brauche diese Antworten“, erläuterte Lewia mit zittriger Stimme. Sie hätte
nicht gedacht, dass sie einmal die Gelegenheit bekommen würde, mehr über die
Hintergründe zu erfahren, die zu dem Tod ihrer Eltern geführt hatten. Anthlo
kratzte sich erschrocken am Kopf, als er Lewias Wörter gehört hatte. „Bei
Oleiphea! Es gab eine zweite Hetzjagd gegen Magier? Aber wie ist das möglich?“,
entfuhr es ihm. „Nur wenige Jahre, nachdem dieser Moros, der heutzutage nur
noch als Tyrann bekannt ist, verstorben ist, kam durch einen Putsch ein neuer
König auf den Thron, der die Berichte über den Tyrannen kannte und nach dessen
Beispiel handelte. Es schien allerdings, dass er die Jagd auf die Magier aus
ganz anderen Gründen durchführen ließ. Er hielt sie für unreine Wesen und
wollte sie einfach vernichten. Wenig ist bekannt über seine Motivationen, aber
er hat seine gerechte Strafe bekommen“, berichtete Lewia verbittert und teilte
Anthlo damit mit, was sie bereits in Teilen schon Thalon geschildert hatte.
„Ich verstehe, was geschehen ist. Und ich verstehe auch, dass du wissen
möchtest, was mit den Magiern geschah. Leider kann ich dir keine Antworten
darauf geben, da ich es nie erfuhr. Tut mir aufrichtig Leid“, sagte Anthlo mit
bedrückter Miene. Enttäuscht sank Lewias Blick nach unten. „Allerdings war ich
noch lange nicht fertig mit meiner Erzählung“, stieg Anthlo wieder ins Gespräch
ein. „Und das, was nun folgte sollte viele deiner Fragen beantworten, Thalon!“,
versicherte der alte Magier, der Thalon mit jeder Minute sympathischer
erschien. Nun begann Anthlo zu erzählen, wie sein zweites Leben begonnen hatte.
    „Nachdem ich von Jasai fortgeschickt worden war, zeichneten sich vor meinen
Augen auf einmal die Umrisse von Bäumen und Gras ab. Zu meiner Verwunderung
erkannte ich das Land. Ich wusste, dass es sich um Weltenbrücke handelte. Und
mit dieser Erkenntnis kam meine Erinnerung an alles zurück, was vor meinen Tod
geschehen war. Ich kann mir noch immer nicht erklären, warum

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