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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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fortfuhr, so als sähe er vor seinem geistigen Auge die Geschehnisse, von
denen er nun berichtete: „Meine Geschichte beginnt vor vielen Jahren, als ich
ein Magier in Rhizom, der Geburtstätte der Magie, war.“ Bei der Erwähnung ihrer
Heimat schreckte Lewia auf und hing von nun an noch mehr an den Worten des
geheimnisvollen Mannes. „Vor vielen Jahrzehnten gab es eine gewaltige Akademie
in Rhizom, die junge Zauberer, von denen es damals eine Menge gab, ausbildete.
Ich war früher auch ein Schüler an dieser Akademie gewesen und nachdem ich
ausgebildet worden war, wurde ich zu einem der Lehrer und gab mein Wissen an
andere weiter. Zu dieser Zeit war Akeiron König von Rhizom. Sein ältester Sohn
Prinz Moros, ebenfalls ein Schüler der Magierakademie und Thronfolger, war
allerdings das genaue Gegenteil von seinem weisen Vater. Schon von klein auf
hatte er sich mit Büchern über die dunkle Magie, die nur den alten Dämonen
zugänglich gewesen war, beschäftigt und war fest davon überzeugt gewesen, der
erste Mensch zu sein, der in der Lage ist, sie beherrschen zu können. Bald
schon hatte er seinen jüngeren Bruder Jasai, der Moros über alles verehrte, von
seiner Idee überzeugt gehabt. Gemeinsam studierten sie mehrere Bücher über diese
vergessenen Zauber. Da beide ein außerordentliches Talent für die Magie
besaßen, wie ich des Öfteren feststellen konnte, dauerte es nur wenige Jahre,
bis sie tatsächlich ihr Ziel erreichten und die dunkle Magie beherrschten. Sie
waren allerdings noch Knaben und nutzten die Zauber lediglich dazu, um Pflanzen
verwelken zu lassen oder Tiere im Wald zu quälen. Man betrachtete die beiden
Prinzen zwar mit genauem Auge, doch Akeiron garantierte, dass er seine Söhne im
Griff habe. Doch auch der gute König hatte seine Blicke nicht überall und so
entging es ihm, dass Moros und Jasai immer mächtigere Zauber erlernten. Der Rat
der Magier, der die Akademie leitete, wurde zunehmend besorgter und als Moros
Zugriff zu den verbotenen Büchern aus den alten Archiven verlangte, da er dort
ein bestimmtes Buch zu finden suchte, verweigerte der Rat ihm den Zugriff.
Moros war außer sich vor Zorn, doch er musste einsehen, dass der Rat nicht
nachgeben würde. Die Männer und Frauen des Rates sprachen nun in größter
Besorgnis beim König vor und überredeten ihn dazu, die Bücher an einen sicheren
Ort zu verlegen. Eine gute Entscheidung, wie sich kurz darauf zeigte, denn nur
wenige Tage danach stürmten Moros, Jasai und ein paar fanatische Schüler, die
sich den beiden angeschlossen hatten die Akademie und wendeten dabei erstmals
die dunkle Magie gegen Menschen an. Es war ein Gemetzel, bei dem viele Magier
ihr Leben ließen. Ein paar Schüler und ich überlebten das Massaker gerade so.
Wir lagen im Blut der Gefallenen, die Leichen unserer einstigen Freunde und
Schüler über uns liegend, und rührten uns nicht vom Fleck. Nur so konnten wir
überleben. Als die Blutmagier, wie man die Magier, die der dunklen Magie
verfallen waren, im Volksmund schließlich bezeichnete, unter Moros´ Leitung die
verbotene Abteilung betraten und diese leer vorfanden, wussten die Brüder, dass
ihr Vater sie fortgeschafft haben musste. In ihrem Zorn zerstörten sie die
Akademie fast vollständig. Meine Schüler und ich konnten jedoch noch
rechtzeitig fliehen. Wir wussten, dass die Blutmagier auf dem Weg nach Tyrium
waren, wo der königliche Palast stand. So schnell wir konnten, eilten wir
dorthin, doch es war bereits zu spät. Der Weg in den Thronsaal war bereits
bepflastert mit grotesk entstellten Leichen und ihrem Blut. Im Saal angekommen
sahen wir, wie König Akeiron tot in seinem Sessel saß. Er wirkte wie ausgesaugt
und seine leeren Augen waren blutunterlaufen. Direkt daneben stand Moros, der
sich die Krone seines toten Vaters aufsetzte. Ich schrie ihn an, dass er zur
Vernunft kommen sollte, dass die dunkle Magie ihn langsam verzehrte und mehr
und mehr zu einem Monster werden ließ, doch er wollte nichts davon hören. Er
rief mir zu, dass ich den Umfang seiner Aufgabe und seines Ziels nicht
verstehen könne und dass ich blind sei. Ich sei mit daran Schuld, dass er
seinen Vater umgebracht hätte und ich erwiderte, dass nur er allein
verantwortlich für seine grauenhaften Taten sei. Rasend vor Wut ließ Moros
einen dunklen Zauber wirken und ich konterte. Dann entbrannte urplötzlich ein
grausamer Kampf in dem einst heiligen Königssaal. Jasai und die anderen Magier,
die uns verraten hatten, waren in den Saal

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