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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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hakte Lewia kopfschüttelnd
nach. Die nassen Kleider klebten bereits wie eine verschrumpelte Haut an ihr.
„Ich weiß nicht. Das macht die ganze Sache irgendwie erträglicher, findest du
nicht?“
    „Pass lieber auf, dass es nicht in deinen Mund
hinein regnet, wenn du so viel redest!“
    „Zu spät!“, meinte Thalon und musste kurz
lachen. Lewia war es noch immer unbegreiflich, wie ihr Begleiter Spaß an der
Sache finden konnte. „Ich bin übrigens sehr empfindlich. Diese kalte Nässe ist
nicht gut für meine Gesundheit“, erklärte Lewia und deutete Thalon damit an,
dass sie so schnell wie nur möglich einen Unterschlupf finden sollten. „Dort am
Horizont sind bereits die Umrisse von Atusia zu erkennen“, sagte Thalon.
„Endlich mal eine aufmunternde Aussage von dir“, kam es neckend von Lewias
Seite. Eine Stunde später waren sie dem Gewitter entflohen und erreichten die
Mauern der Stadt, die sie noch zwei Tage zuvor eiligst verlassen hatten. „Ein
Königreich für ein Bett und frische Kleidung“, rief Lewia in den Himmel hinauf,
als sie in die Stadt einritten.

 
    Es war bisher schon ein mühsamer Weg gewesen und
der beginnende Schneefall machte ihn nicht gerade leichter. Die kleine Gruppe stieg
einen steilen Bergpass hinauf, der gerade mal so breit war, dass man darauf
gehen konnte. Direkt neben ihnen blickte man in die große Schlucht unter ihnen.
Ein falscher Schritt und man fiel in die Tiefe. Kardios jedoch leitete seine
Männer mit dem größten Geschick durch alle Gefahren.
Sie waren bereits vor einem Tag im Norden von Weltenbrücke angekommen. Es hatte
zwar bereits am Anfang ihrer Reise in die Berge ein paar Komplikationen
gegeben, die sie aber nicht großartig am Weiterreisen gehindert hatten. Jetzt
allerdings, da sie den Bergpass überquert hatten und nun die große weiße Fläche
betraten, die bis zu dem Horizont stetig anstieg und die einzige Möglichkeit
war, zu den Gnomen zu gelangen, machte ihnen der aufkommende Schneefall
deutliche Probleme. An einigen Stellen ragten schroffe Felsen wie spitze Zähne
aus der zugeschneiten Fläche hervor. Die Probleme so gut, wie es nur irgendwie
möglich war, ignorierend, stapften die tapferen Gefährten weiter. Bald würden
sie den Aufstieg geschafft haben. Dann würde es nur noch über die Eisbrücke
gehen. Die Eisbrücke war eigentlich nur eine Ebene, eine Art Engpass, die
zwischen zwei gigantischen Felswänden hindurch führte und eine gute Meile breit
war. Man nannte diesen Weg deswegen so, weil es die einzige Verbindung von der
Zivilisation in die Berge war. Noch immer konnte man aufgrund des Schneefalls,
der sich mittlerweile zu einem richtigen Schneesturm entwickelte, nicht viel
sehen. Zum Glück gab es auf der Eisbrücke keine Hindernisse, so dass man sie
eigentlich ohne Probleme hätte überqueren können. Ein unheimliches Jaulen
durchriss die paradiesische Stille, als die Männer einige Schritte hinter sich
gelassen hatten. Es ertönte so plötzlich, dass alle kurz zusammenzuckten. „Was
war das?“, rief einer. „Was kann das nur sein?“, rief ein anderer ahnungslos.
Kardios versuchte, seine Truppe zusammen zu halten. „Los Männer, egal was es
war, wir haben eine Mission zu erfüllen. Nichts, und damit meine ich nichts,
darf uns aufhalten. Sind wir Männer oder Memmen?“, feuerte er sie an. „Und wenn
das ein Schneemonster ist?“, fragte der Jüngste der Gefährten mit zittriger
Stimme. „Man sagt, dass diese Biester hier in der Region leben und durch ihren
guten Geruchssinn ihre Opfer schon über große Entfernung aufspüren könnten“,
fügte ein schmächtiger Kämpfer hinzu, um den anderen zu erschrecken. Ein etwas
größerer lachte. „Das sind doch nur Geschichten. Du glaubst doch nicht, dass
diese Kreaturen tatsächlich existieren? Es wird nur ein Wolf gewesen sein!
Kardios hat Recht. Wir sollten einfach weiter gehen.“ So setzte sich die kleine
Truppe wieder in Bewegung, so gut es in dem Gestöber aus weißen Flocken nur
möglich war.
    Aus reiner Unachtsamkeit geschah es, dass der
hinterste der Männer, Leiro mit Namen, über einen der kleineren Steine, die
hervorragten, stolperte und dabei schmerzhaft mit dem Fuß umknickte. Besorgt
drehte sich sein Vordermann um und erkundigte sich, wie die Lage sei, wurde
aber vom Verletzten abgewiesen: „Ach, das ist schon nichts. Geht schon mal
weiter, ich komme dann gleich nach!“ Skeptisch nickte der andere. „Gut, aber
beeil dich. Bei diesem Unwetter verliert man leicht die

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