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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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Schmunzeln nicht verkneifen. „Wie ich sehe, hat der Trank seine
Wirkung zwar verfehlt, aber seinen Zweck wird er anscheinend trotzdem
erfüllen!“, rief er erfreut. „Nun töte den Lichtritter!“, befahl er mit lauter
Stimme, jedoch dachte der verwandelte Ereon nicht daran, dem Befehl Folge zu
leisten. Er ließ seinen Blick von Thalon ab und schritt nun auf den Wächter zu.
„Bleib von mir fern! Ich sagte, du sollst den Jungen töten. Warum gehorchst du
mir nicht?“, fragte die Wache fassungslos. Sofort danach stieß der Mutant den
armen Wächter gegen die harte Wand der Zelle. Mit zittriger Hand zog der
Schatten sein Schwert, nachdem er sich von dem plötzlichen Angriff erholt
hatte. Wild um sich schlagend versuchte er, den übermächtigen Mutanten auf
Distanz zu halten, wobei er permanent auf Thalon zeigte und schrie, dass Ereon
den Jungen töten solle, anstatt ihn. Ereon ließen die Rufe des Schattens kalt.
Geschickt und geschmeidig wich er den wilden Hieben des Mannes aus, bis er
schließlich dessen Arm zu fassen bekam. Der Körper des Mutanten machte zwar
einen schmächtigen Eindruck, aber in ihm musste eine ungeheure Kraft stecken,
denn mit einem Ruck riss Ereon unter Schreien des Wächters dessen Arm vom
Oberkörper. Das schwarze Blut des Schattens spritzte auf den grauen und
dreckigen Boden und besudelte die grünlich schimmernde Haut des Mutanten.
Thalon konnte nicht glauben, was er da sah. Seine Gedanken spielten verrückt.
Ereon sollte sich in etwas verwandeln, was ihn hätte umbringen sollen, aber
anscheinend war etwas bei der Verabreichung des Trankes schief gelaufen,
jedenfalls schien er nicht so gewirkt zu haben, wie er sollte. Stattdessen war
der Körper mutiert. Ereon ließ seine Kraft und Wut an dem Schatten aus. Er
hatte den Mann unsanft zu Boden geschubst und ihm daraufhin ein Bein
ausgerissen. Die grausamen Schreie des Schmerzes, die der Todgeweihte ausstieß,
erfüllten den kleinen Raum und fuhren Thalon durch Mark und Bein. In seinem
Kopf zeichnete sich ein Bild ab, welches darstellte, wie es für ihn ausgesehen
hätte, wenn Ereon sich an ihm ausgelassen hätte. Er schluckte. Gebeugt über dem
Schatten, der noch immer lebte, holte der Mutant zu einem Fausthieb aus. In dem
Augenblick, in dem die Faust sich zu senken begann, ging Thalon dazwischen.
„Nein, das reicht! Lass von ihm ab. Wir müssen von hier weg!“, rief er
befehlend. Er glaubte fest daran, dass Ereon noch nicht in dem Mutanten
aufgegangen war und dass noch immer ein Stückchen Mensch in ihm steckte.
„Kannst du mich hören, Ereon?“, fragte er vorsichtig, während seine Augen
abwechselnd zu Ereon und zu dem verstümmelten Mann, der mittlerweile gestorben
war, blickten. Ereon antwortete nicht, ließ aber von dem Schatten ab. Ruhig
atmend stand Ereon in dem Raum und fixierte mit seinem Blick Thalons Gesicht.
Langsam und ganz deutlich wiederholte Thalon seine Frage und glaubte, ein
Nicken zu erkennen. Der Kopf des Mutanten bewegte sich kaum merklich auf und
ab. Wie auf einen inneren Befehl setzte sich Ereon auf einmal wieder in
Bewegung und lief schleichend aus der modrigen Gefängniszelle. Thalon folgte ihm,
nachdem er das Schwert der verstorbenen Wache an sich genommen hatte. Sie
liefen durch einen schmalen Gang, dessen gräuliche Wände übersäht waren mit
Rissen und Dreck. Sie gingen vorbei an diversen Türen, hinter denen sich
vermutlich ebenfalls Zellen befanden, wie die, in der die beiden die letzte
Zeit verbracht hatten. Ereon hatte sein Tempo beschleunigt, sodass Thalon
Schwierigkeiten hatte, die Geschwindigkeit zu halten. Als Ereon am Ende des
Ganges stehen blieb dauerte es ein wenig, bis Thalon neben ihm zum Stehen kam.
Vor ihnen versperrte eine metallene Tür den Weg. Auf ihr war ein großer Kreis
abgebildet, um den herum etliche Symbole und Totenköpfe eingraviert worden
waren. Unweigerlich wusste Thalon, dass sie sich in dem Unterschlupf des
Zirkels befinden mussten, in dem Anthlo erweckt worden war. Das würde bedeuten,
dass es einen Ausgang durch eine große Halle gab, schließlich hatte Anthlo
diese in seiner Erzählung erwähnt.   Ein
hartes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Ereon hämmerte mit seinen Fäusten
gegen die schwere Tür, als wolle er hinein gelassen werden. Ein Schlitz in der
Tür wurde geöffnet und hindurch blickte nun ein dicklicher Mann. In Bruchteilen
von Sekunden war Ereons Arm hervorgeschnellt, ähnlich einer angreifenden
Schlange, und hatte mit der Faust den Schlitz in ein Loch

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