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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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verzweifelt gegen die Feinde ankämpfte.
Jasai hatte sich wieder schnell aufgerappelt und dem Mutanten mit dem Stab
einen Schlag in die Magengrube versetzt. Von beiden Seiten griffen nun die
Frau, die mit einem Dolch bewaffnet war, und der Schatten, ausgerüstet mit
einem Langschwert, den Mutanten an. Jasais Körper begann sich derweil zu verformen.
Haare begannen auf der Haut zu sprießen und die Gliedmaßen streckten sich.
Jasai ließ sich nach vorne fallen und sprang auf Ereon zu. Mitten im Flug
erreichte die Verwandlung ihr Ende und in der Gestalt eines grauen Wolfes
kämpfte Jasai zähnefletschend den erbitterten Kampf weiter. Ereon schrie auf,
als die Klinge der Frau seinen Körper traf. Als sie Jasai sahen, zogen sich die
anderen zurück, sodass sich Ereon und Jasai in der Wolfsgestalt gegenüber
standen. Das zottelige Fell des eindrucksvollen Tieres schimmerte im rötlichen
Fackellicht. Ereon brüllte lautstark. Mit einem Satz nach vorne, sprintete er
auf Jasai zu.   

 
    „Wo bin ich hier?“, fragte sie sich und rieb
sich benommen die Augen. Der modrige Geruch von Büchern und vergilbtem Papier
stieg ihr in die Nase. Es war düster und sie konnte nicht viel erkennen.
Viereckige Silhouetten, die bis zur Decke reichten, waren das einzige, was sie
erblickte. Ihr Körper fühlte sich matt an und die Augen waren schwer. Es war
ihr schleierhaft, wie sie an diesen Ort gekommen war. Sie stöhnte leise und
richtete sich dann auf. Sofort wurde ihr schwindelig, sodass sie sich
reflexartig an den Schemen vor ihr festhielt. Es war Holz, was sie fühlte. Sie
tastete sich weiter und ihr wurde bewusst, dass sie sich an einem Regal
stützte, welches mit Büchern gefüllt war. Sie musste also in einer Bibliothek
sein. Mit einem Mal erinnerte sich Lewia daran, dass sie von den Schatten
gefangen genommen worden war und dass man sie zum Reden gebracht hatte,
allerdings nicht an das, was dann geschehen war. Scheinbar hatte man sie mit
Hilfe von starken Zaubern ziemlich beeinflusst. Plötzlich kam ihr Thalon in den
Kopf. Panisch fragte sie sich, was mit ihm passiert sein mochte. Seit sie die
gemeinsame Reise angetreten hatten, waren sie nie getrennt gewesen. Bis jetzt!
Ein weiteres Stück ihrer Erinnerung kam flutartig zurück. Sie hatte Thalon
weggeschickt, damit er Kräuter holen konnte, die sie aufgrund ihrer Krankheit
gebraucht hatte. Es war also möglich, dass er sich nicht in der Gewalt der
Schatten befand. An diesen Gedanken glaubend wandelte sie weiter durch die
staubigen Regalreihen, bis sie zu einem Stapel Bücher kam, die auf dem Boden
lagen. Zu ihrer Verwunderung lag dort ein kleiner Stoffbeutel. Lewia erkannte
den Beutel, denn er gehörte niemand anderem als Thalon. Was machte sein
Ledersäckchen nur hier? Behutsam wollte sie den Beutel aufheben. Gerade als sie
ihn an ihre Hüfte gebunden hatte, sah sie, in einiger Entfernung etwas. Das
schwache Licht einer Fackel erhellte eine kleine Gestalt, die regungslos auf
dem Boden lag. Vorsichtig näherte sich Lewia ihr und stellte mit Erschrecken
fest, dass es ein kleines Mädchen war. Ihre Haut war blass und wirkte wie
ausgesaugt. Ihre Kleidung war an einigen Stellen ausgefranst und zerrissen. In
regelmäßigen Abständen zitterte der Körper des Mädchens schwach. Lewia
untersuchte den Leib zu ihren Füßen weiter und entdeckte schließlich die
Bissspur. Ein kleines Stück oberhalb der Hüfte war auf der nackten fahlen Haut,
die schon fast gräulich wirkte, der tiefe Abdruck scharfer Zähne zu erkennen.
Einen Augenblick lang, wusste Lewia nicht, was sie hätte tun sollen, doch dann
schoss ihr in den Kopf, dass sie magische Kräfte besaß. Auch dieses Wissen
schien ihr zuvor genommen worden zu sein. Ohne lange zu zögern, sprach sie
einen mächtigen Zauber und legte ihre Hände auf die Wunde des Mädchens. Sie
musste nun Lebenskraft aus ihrem eigenen Körper in den des Mädchens leiten. Es
war nicht nur ein anstrengender uns selten ausgesprochener Zauber, sondern auch
ein äußerst gefährlicher. Außerdem half er nur dann, wenn die Verletzungen noch
nicht das kritische Stadium überschritten hatten. Trotz allem versuchte Lewia
ihr Glück und begann mit der Prozedur. Ihre Glieder begannen unangenehm zu
kribbeln, was ein Zeichen dafür war, dass die Energie aus ihrem Körper zu
fließen begann. Irgendwann wurde ihr kalt. Ihre Arme waren bereits bedeckt mit
einer Gänsehaut. Dann spürte sie, wie ihr sämtliche Freude entglitt. Trauer
überkam sie und sie musste ein

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