Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
Vom Netzwerk:
gewinnen
konnte, aber dieser Junge konnte es schaffen. Sein Glauben richtete sich voll
und ganz darauf, dass Thalon zu Emilia, seiner geliebten Tochter zurückkehren
würde, um ihr zu berichten, was mit ihm passiert war. Doch dafür benötigte
Thalon Zeit, um zu verschwinden und das war nur möglich, indem sich der Mutant
dem Kampf stellte. Ereon vertraute auf sein Geschick und seine Stärke, die er
durch den Trank erhalten hatte. Obwohl er schon einige kräftige Hiebe des
großen Wolfes, in den sich Jasai verwandelt hatte, einstecken musste, hatte er
bereits einige Treffer bei seinem Gegner landen können. Der Kampf war noch
lange nicht entschieden. Allerdings hatte sich der Magier mit der Zeit an
Ereons Kampftechnik gewöhnt. Jede Bewegung hatten Jasais Augen aufgenommen und
gespeichert. So kam es, dass, als Ereon gerade dem Wolf einen mächtigen Schlag
verpassen wollte, dieser geschickt auswich und sogleich von der Seite selber angriff.
Die scharfen Zähne bohrten sich in das Fleisch des Mutanten. Schmerzerfüllt
brüllte Ereon auf. Warmes Blut rann seinen Körper hinab. Erfüllt von Zorn und
Wut wartete er, bis der Magier erneut angriff und schlug genau in dem Moment
zu, als der Alte in Wolfsgestalt auf ihn zusprang, um ihn erneut zu beißen, und
traf den Kopf. Der Wolf fiel jaulend auf den Boden. Sofort verwandelte er sich
zurück in den greisen Mann. Anstatt jedoch die Niederlage hinzunehmen, formte
sich sein Gesicht zu einem Lächeln und er breitete die Arme aus. Ereon sah mit
Schrecken, wie Bogenschützen den Raum betraten und die tödlichen Geschosse auf
ihn richteten. Das letzte, was er in seinem Leben als Mutant hörte, war das
zischende Geräusch, als die Schützen Pfeile auf ihn regnen ließen.

 
    Kapitel 14: Akzeptanz

 
 
    Sarkenau lag nicht weit entfernt von Dolansburg
die man immer noch sehen konnte. Manche Bewohner des Dorfes waren überzeugt
davon, dass die Burg selbst noch zu Sarkenau gehöre, da sie keine eigene Stadt
oder Dorf war. Dennoch hatten diese Bürger es nie geschafft, dass die
Dolansburg in Burg Sarkenau umbenannt wurde. So blieb sie für immer ein
unabhängiger Teil des Landes, als Zeichen für Freiheit und Unabhängigkeit. Dem
Himmel entgegenstrebend stand sie auf dem großen Hügel, von dem aus ein
schmaler Weg, der oft von Händlern befahren wurde, zu dem knapp eineinhalb
Meilen entfernten Dorf hinführte. Emilia und Lewia hatten sich im Schatten der
Häuser der Burg bewegt und waren nach einiger Zeit so zu der Stelle gekommen,
die Thalon bereits genutzt hatte, um in die Burg hinein zu kommen. Kaum hatten
sie die kalten und harten Mauern hinter sich gelassen, waren sie so schnell sie
konnten den Hügel hinunter gerannt, vorbei an den Feldern der Bauern und vorbei
an den ersten Ausläufern eines Waldes. Die Sonne war bereits aufgegangen und
kündigte den einundzwanzigsten Oktan an, den letzten Tag des Monats. Kalter
Wind strich über ihre Haut, als sie endlich das Dorf erreicht hatten. Nachdem
sie sich versichert hatten, dass ihnen niemand gefolgt war, betraten sie die
Straße, die durch das Dorf führte. Die Hütten waren aus schwärzlich-grauen
Steinen gefertigt und die Dächer bestanden aus blassen Ziegeln. Jedes der
Häuser stand eng beieinander. In der Ferne konnte man die Spitze eines Kirchturms
erkennen, von wo aus rhythmisches Klingen einer Glocke zu vernehmen war. Eine
alte Dame mit zerzaustem schneeweißem Haar kehrte gerade den Platz vor ihrem
Haus und musterte die beiden sich nähernden Mädchen misstrauisch. „Kann ich
euch beiden helfen?“, erkundigte sich die Frau, als Lewia zusammen mit Emilia
auf sie zu kamen. Sofort übernahm Lewia das Wort: „Verzeiht die Störung,
ehrenwerte Frau, wäret Ihr so freundlich und könntet uns zeigen, wo die
Herberge hier zu finden ist? Wir sind nicht von hier und hätten gerne ein Dach
über dem Kopf.“ Ihre Stimme war mild und ruhig. Mit dem Stiel ihres Besens
deutete die Frau in die Richtung Kirchturm. „Geht diesen Weg, dann könnt Ihr
sie gar nicht verfehlen!“, fügte die Alte schroff hinzu und widmete sich dann wieder
ganz und gar ihrer Arbeit. „Habt Dank!“, rief Lewia der Frau zu, während sie
sich bereits aufgemacht hatten in Richtung Herberge. Der Wind wurde zunehmend
frischer und Lewia sehnte sich nach der wohltuenden Wärme, die sie zuletzt in
Morgentau genossen hatten. Nun war deutlich spürbar, dass die wärmeren Tage in
Weltenbrücke endgültig vorüber waren und nun die Dunkelheit begann, Stück

Weitere Kostenlose Bücher