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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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Schluchzen unterdrücken. Das schwierigste und
gefährlichste an dem Zauber war, dass viele Magier den Zeitpunkt zum Aufhören
nicht bemerkten. War dieser Punkt einmal überschritten, ließ sich die Magie
nicht mehr stoppen und es kam zum eigenen Tod. Lewia kannte den Zeitpunkt zwar
genau, trotzdem war es immer ein großes Risiko. Sie musste nun die Verbindung
unterbrechen, allerdings schienen ihre Hände wie verwurzelt an der Wunde des
Mädchens zu kleben. Panisch zog Lewia ihren Oberkörper mit aller Kraft, die ihr
noch geblieben war, nach hinten. Noch immer lösten sich die Hände nicht. Immer
mehr ihrer Lebensenergie schwand. Die Blässe stieg Lewia ins Gesicht und
schwarze Punkte flimmerten vor ihrem Auge auf, die stetig größer wurden. Immer
stärker konzentrierte sie sich auf ihre Hände und befahl ihnen, abzulassen von
dem Mädchen. Dann endlich gehorchte ihr Körper und sie zog rasch ihre Hände von
der Bissspur weg. Langsam bekam das Mädchen wieder eine normale Hautfarbe und
schlug ruckartig die Augen auf. Keuchend schnellte ihr Oberkörper in die Höhe,
doch Lewia, deren Kraft sich langsam regenerierte, deutete ihr an, ruhig zu
bleiben. Schwer atmend blickte das Mädchen in Lewias grünlich schimmernde
Augen. „Du hast mir geholfen?“, hauchte die Gerettete mit ungläubiger Stimme.
Lewia runzelte die Stirn. Diese Reaktion hatte sie nicht erwartet. „Nichts zu
danken“, gab sie trocken zurück, während sie spürte, dass ihre Kraft wieder
vollständig zurück gekommen war. „So meinte ich das nicht!“, gab das Mädchen
sofort mit einem müden Lächeln zurück, sagte, dass ihr Name Emilia sei und
begann dann, Lewia davon zu berichten, was passiert war. Sie startete ihre
Erzählung an der Stelle, als sie und Thalon sich in dem Garten kennen gelernt
hatten und wie sie das Rätsel in dem Gemach des Königs lösten. Emilia erzählte
davon, wie sie fast gestorben wäre, aber von Thalon gerettet wurde. Und
schließlich davon, wie der alte Mann zusammen mit Lewia aufgetaucht war und
Thalon am Ende mitgenommen hatte. Lewia schüttelte ungläubig den Kopf. Thalon
sollte also wirklich hier gewesen sein? Das würde bedeuten, dass er die geheime
Bibliothek, in der sie sich allen Anschein nach gerade befanden, gefunden haben
musste. Doch wenn er tatsächlich gefangen genommen worden war, dann würde ihm
das vielleicht nichts mehr nützen. Wütend auf sich selbst, ging Lewia auf und
ab. Ihre Gedanken tanzten durcheinander und sie brauchte einige Zeit, bis sie
alles geordnet hatte. Schließlich fiel ihr der Beutel ein, den sie gefunden
hatte und sie holte ihn heraus, öffnete ihn und hielt schließlich eine Seite
aus einem Buch und den Ring des Königs in der Hand. Dies bewies, dass Emilias
Erzählungen der Wahrheit entsprachen. Daran gezweifelt hatte Lewia zwar zu
keinem Zeitpunkt, allerdings war sie froh darüber, das Gehörte bewiesen zu
haben, was allerdings auch bedeutete, dass ihr Gefährte tatsächlich in der Hand
des Feindes war. Sie fragte sich, ob es ihm gut gehen würde, dann jedoch
drängte sich ihr eine ganz andere Frage in den Kopf. „Du warst verwundet und
sehr schwach, als ich dich gefunden hatte. Was hat dich angegriffen?“,
erkundigte sie sich. Kaum hatte Emilia die Frage vernommen, schien ihr Gesicht
wieder blass zu werden. Diesmal jedoch nicht aufgrund der Verletzung, sondern
wegen der Erinnerung an das Erlebte. „Ich kann es dir nicht genau sagen“,
stammelte das Mädchen, doch Lewia drängte sie dazu, ihr zu berichten, was sie
wusste. „Thalon sagte, ich solle verschwinden, also rannte ich davon. Ich bog
um eine der Bücherreihen und versteckte mich in einer Ecke. Mit einem Mal hörte
ich klackernde und schrille Geräusche. Ich…“
Emilias Augen begannen zu tränen. Lewia nahm sie in den Arm und streifte durch
das blonde Haar des Kindes. „Alles ist gut! Erzähl nur weiter“, beruhigte die
Magierin Emilia. Schluchzend und mit nassen Augen, in denen sich das wabernde
Licht der Fackeln spiegelte, setzte das Mädchen ihre Erzählung fort. „Direkt
über mir war ein Loch in der Decke aus der ein Schwarm böser Monster
herausgeschossen kam. Es waren Wesen, die wie Fledermäuse ausgesehen haben,
aber ihre Augen haben bedrohlich gefunkelt, als sie auf mich zu kamen. Ich habe
geschrien und mit meiner Fackel um mich geschlagen, doch das hat sie nur noch
aggressiver gemacht. Sie stürzten sich auf mich und kratzten mich mit ihren
scharfen Krallen. Einige von ihnen versuchten sogar, mich zu

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