Der Liebesbeweis
angehalten hatte, um das Kamasutra zu kaufen, befanden sich ein Sexfilm, fellbesetzte Handschellen und Brustwarzenklammern.
Na wunderbar! Wenn er nicht ganz vorsichtig war, würde er noch wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet werden.
Als Katie auf den Parkplatz vor ihrem Haus fuhr, bemerkte sie Ted, den Wachmann. Er war damit beschäftigt, jemanden zu befragen. Sein Golfcart war neben dem Wagen des Eindringlings geparkt, und Ted hielt seinen neuen Elektroschocker in der Hand, bereit, den Mann vor ihm bei der kleinsten falschen Bewegung außer Gefecht zu setzen.
Katie verlangsamte ihr Tempo und schaute genauer hin. Auf der Motorhaube des Mannes lagen mehrere Einkaufstüten. Konnte es sich um Drogen handeln? Sie hatte sich immer gefragt, ob ein Wachmann für den Wohnkomplex keine Geldverschwendung war. Offenbar nicht. Endlich hatte er einen Bösewicht geschnappt, auf den er seinen Elektroschocker richten konnte. Allerdings fuhren nicht viele Bösewichte einen Jaguar.
Du lieber Himmel, das war Jess! Katie hoffte nur inständig, dass er nicht wieder versucht hatte, in ihre Wohnung einzubrechen. Er konnte von Glück sagen, dass Ted ihn nicht schon beim ersten Mal erwischt hatte.
Sie fuhr auf den freien Platz neben den Wachmann und stieg aus. “Hallo, Ted. Was ist los?”
“Ich habe die Situation unter Kontrolle, Katie.” Der Wachmann hielt den Elektroschocker weiter auf Jess gerichtet. “Keine Sorge. Dieser Kerl wird Sie nicht belästigen, solange ich Dienst habe.”
“Ich bin nicht hier, um irgendwen zu belästigen”, verteidigte Jess sich. “Ich …”
“Oh, klar”, unterbrach Ted ihn. “Deshalb saßen Sie ja auch mit einem Sexbuch auf dem Schoß und Pornosachen auf dem Beifahrersitz in Ihrem Auto.”
Was für eine interessante Wendung der Ereignisse. Hatte Jess vor, sich fortzubilden? “Verhaften Sie diesen Mann lieber nicht, Ted. Er ist mein Recherche-Assistent.”
Jess stöhnte. “Katie, bitte hilf mir nicht.”
“Ihr Recherche-Assistent?”, wiederholte Ted ungläubig. “Das ergibt doch keinen Sinn. Das hier ist Jess Harkins, der Besitzer der Baufirma, die das Hochhaus neben Ihrem Sender baut. Sie hassen diese Baustelle. Wie kann er da Ihr Recherche-Assistent sein?”
Jess verdrehte die Augen. “Ich bin nicht …”
“Er zieht es vor, seinen Nebenjob geheim zu halten”, erklärte Katie. “Aus offensichtlichen Gründen. Jess und ich kennen uns seit Jahren. Zufällig sind wir bei diesem Bauprojekt Gegner, nur lassen wir unsere Freundschaft und unsere Erforschung der menschlichen Sexualität davon nicht beeinträchtigen. Stimmt’s, Darling?” Sie schenkte ihm ein breites Lächeln.
Er lächelte nicht zurück. “Ich weiß deine Bemühungen zu schätzen, aber du machst alles nur noch schlimmer.”
“Möchtest du lieber verhaftet werden?”
“Natürlich nicht.”
Ted ließ den Elektroschocker sinken. “Den Sachen nach zu urteilen, die Sie im Wagen haben, können Sie tatsächlich ihr Recherche-Assistent sein.”
“Alles Recherchematerialien”, pflichtete Katie ihm bei. “Was hast du mir diesmal mitgebracht, Jess?”
Jess schaute zum Himmel. “Ach, das Übliche.”
“In der roten Tüte ist ein weißer Spitzenteddy”, berichtete Ted.
“Oh.” Katie hatte sich schon gefragt, ob sie den jemals wiedersehen würde. Obwohl er ihn für sie gekauft hatte, war es ihr letzte Nacht falsch vorgekommen, ihn zu behalten. “Danke.”
Jess zuckte die Schultern. “Kein Problem.”
“Dann wäre da noch das Sexbuch”, fuhr Ted fort. “Das las er, während er sich Ihre Sendung anhörte. Da sind Fotos von echten Leuten drin, in Farbe. Ich persönlich finde die ja besser als Schwarzweißbilder oder Zeichnungen.”
“Eindeutig besser”, stimmte Katie ihm zu und warf Jess einen Seitenblick zu. “Je mehr Farbfotos von echten Menschen, umso besser.”
Jess biss die Zähne zusammen.
“Wie heißt das Buch denn?”, wollte sie wissen.
Jess räusperte sich. “Es ist das Kamasutra.”
“Genau!” Ted schnippte mit den Fingern. “Ich dachte gleich, dass mir der Name bekannt vorkommt. Aus dem Ding haben Sie Ihre Tipps, stimmt’s?”
“Ja, das stimmt.” Sie fand es äußerst interessant, dass Jess sich eine eigene Ausgabe gekauft hatte.
“Das Buch weckte zuerst meine Aufmerksamkeit”, erklärte Ted. “Mr Harkins, Sie müssen sehr in das Buch vertieft gewesen sein, denn ich stand fast dreißig Sekunden neben Ihrem Wagen, ohne dass Sie mich bemerkt haben.”
“Ich
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