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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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leer.
    Patience wurde blass. »Er hat gar nicht erst angefangen zu zeichnen.«
    Vane biss die Zähne zusammen. »Doch, das hat er.« Er deutete auf die abgerissenen Reste des Papiers unter den Stiften, mit denen die Blätter auf der Staffelei befestigt waren. »Jemand hat das Blatt abgerissen.« Er hielt Patience' Hand fester und blickte zu den Bäumen.
»Gerrard!«
    Sein Ruf blieb unbeantwortet.
    Man hörte Schritte, Henry kam näher. Er kletterte über die zusammengefallene Mauer, dann richtete er sich wieder auf und starrte auf die Staffelei. Er sah zu Patience und Vane. »Ich habe ihn auf meinem Weg nirgendwo entdecken können.«
    Edmond kam um die andere Seite der Ruine herum. Genau wie Henry starrte auch er auf die Staffelei, dann deutete er hinter sich. »Er ist nirgendwo zu sehen.«
    Mit versteinertem Gesicht deutete Vane zu den Bäumen. »Sie fangen an diesem Ende an.« Die beiden nickten und liefen los. Vane sah auf Patience hinunter. »Möchtest du lieber hier bleiben?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde mit dir kommen.«
    Er hatte nichts anderes erwartet. Noch immer hielt er ihre Hand, ging zurück über die Wiese und dann in Richtung auf den Wald.
    Penwick holte sie schwer atmend ein, als sie zwischen den Bäumen verschwanden. Er rief Gerrards Namen, als sie weitergingen, dann blieb er stehen, um nach Luft zu ringen. »Hätten Sie mir nur erlaubt, schon früher mit Debbington zu reden – ihm seine Pflichten ins Gedächtnis zu rufen – , dann wäre nichts von all dem Unsinn hier geschehen, da bin ich mir ganz sicher.«
    Patience strich sich eine Locke aus der Stirn und wandte sich zu ihm um. »Was für ein Unsinn?«
    »Das ist doch offensichtlich.« Penwick war wieder zu Atem gekommen und zeigte sein übliches Benehmen. »Der Junge hat sich mit einem leichten Mädchen eingelassen. Er sagt, er geht hinaus, um zu zeichnen, dann verschwindet er im Wald.«
    Patience sah ihn mit offenem Mund an.
    »Ist es das, was Sie in seinem Alter getan haben?«, wollte Vane wissen.
    »Nun ja …« Penwick zupfte an seiner Weste, dann sah er Patience an. »Nein! Natürlich nicht. Und außerdem geht es hier nicht um mich, sondern um den jungen Debbington. Bei ihm ist eine Schraube locker, da habe ich nicht den leisesten Zweifel. Immerhin wurde er von Frauen großgezogen. Verwöhnt. Man hat ihm erlaubt, alles zu tun, was er wollte, ohne dass er eine männliche Führung gehabt hätte. Was kann man von so jemandem schon erwarten?«
    Patience erstarrte.
    »Penwick.« Vane lenkte Penwicks Aufmerksamkeit auf sich.»Entweder Sie gehen nach Hause, oder Sie halten den Mund. Denn sonst würde es mir große Freude machen, Ihnen die Zähne einzuschlagen.«
    Der eisenharte, stählerne Ton seiner Stimme machte deutlich, dass er die Wahrheit sagte.
    Penwick wurde blass, dann stieg eine heiße Röte in sein Gesicht, und er richtete sich auf. »Wenn meine Hilfe nicht willkommen ist, dann werde ich mich natürlich zurückziehen.«
    Vane nickte. »Tun Sie das.«
    Penwick sah zu Patience, doch sie starrte ihn nur eisig an. Mit dem Benehmen eines verkannten Märtyrers rümpfte Penwick die Nase und wandte sich dann um.
    Als seine Schritte verklungen waren, seufzte Patience tief auf. »Danke.«
    »Es war mir eine Freude«, brummte Vane und bewegte die Schultern. »Aber eigentlich hatte ich gehofft, er würde bleiben und weiterreden.«
    Patience' Kichern blieb ihr im Hals stecken.
    Nach weiteren zehn Minuten ergebnisloser Suche entdeckten sie Edmond und Henry zwischen den Bäumen. Patience blieb stehen und seufzte besorgt. »Du glaubst doch nicht auch«, begann sie und wandte sich zu Vane, als dieser neben ihr stehen blieb, »dass Gerrard wirklich mit einer Zofe im Wald verschwunden ist.«
    Vane schüttelte den Kopf. »Vertrau mir.« Er sah sich um – der Waldgürtel war schmal, es gab kein Stück Wald, das sie nicht abgesucht hätten. Er sah auf Patience hinunter. »Gerrard interessiert sich noch nicht so sehr für die Frauen.«
    Henry und Edmond traten zu ihnen. Mit den Händen in die Hüften gestützt, sah Vane sich noch ein letztes Mal um. »Wir wollen zurück zu den Ruinen gehen«, entschied er dann.
    Sie standen auf der Wiese vor Gerrards Staffelei und betrachteten den riesigen Haufen Steine und zerfallener Felsen. Die Sonne ließ den Himmel rot leuchten. Es würde nur noch eine Stunde dauern, bis es vollkommen dunkel war und die Suche gefährlich wurde.
    Henry fasste ihre Gedanken in Worte. »Es ist eigentlich ziemlich offenes

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