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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gelände hier. Es ist ja nicht so, als gäbe es hier so viele Stellen, wo jemand so versteckt daliegen könnte, dass wir ihn nicht sehen.«
    »Aber es gibt Löcher«, meinte Patience. »Immerhin bin ich in eines davon gefallen.«
    Vane sah sie an, dann blickte er zur Staffelei zurück – auf die Anhöhe dahinter. Er wandte sich um, ging zu dem Abhang und sah nach unten.
    Er biss die Zähne zusammen. »Er ist hier.«
    Patience lief zu Vane hinüber. Sie klammerte sich am Rande des Abgrundes an seinen Arm und sah nach unten.
    Gerrard lag auf dem Rücken, die Arme hatte er zu beiden Seiten ausgebreitet, die Augen geschlossen. Der Abhang, der von einer anderen Seite aus recht flach aussah, war ziemlich steil, fiel etwa zwei Meter tief ab in eine schmale Spalte, die zu beiden Seiten von den aufsteigenden Hängen verdeckt wurde.
    Alle Farbe wich aus Patience' Gesicht. »Oh, nein!«
    Vane sprang den Abhang hinunter und landete zu Gerrards Füßen. Patience sank am Rande des Abhanges auf die Knie. Sie umfasste die Röcke und zog sie um ihre Beine zusammen. Vane hörte das Rascheln des Stoffes. Er drehte sich um, eine Warnung lag in seinem Blick. Patience hob störrisch das Kinn und rutschte noch näher an den Abgrund.
    Vane fluchte leise, dann wandte er sich um, umfasste ihre Taille und hob sie herunter. Neben Gerrards Füßen stellte er sie auf den Boden.
    Im selben Augenblick, in dem Vane sie losgelassen hatte, sank Patience neben ihrem Bruder auf die Knie. »Gerrard?« Eine kalte Faust schien nach ihrem Herzen zu greifen. Er war entsetzlich blass, seine dunklen Wimpern lagen auf kreidebleichen Wangen. Mit zitternden Fingern strich sie ihm eine Locke aus der Stirn, dann nahm sie sein Gesicht in beide Hände.
    »Vorsichtig«, warnte Vane sie. »Versuche nicht, ihn zu bewegen.« Er fühlte nach Gerrards Puls. »Sein Herz schlägt kräftig. Wahrscheinlich ist er nicht schwer verletzt, wir sollten nachsehen, ob er irgendwelche gebrochenen Knochen hat, ehe wir ihn bewegen.«
    Ein wenig erleichterter hockte Patience sich auf die Fersen und beobachtete Vane, der Gerrards Körper, seine Arme und Beine befühlte. Als er an den Füßen angekommen war, runzelte er die Stirn. »Es scheint nichts gebrochen zu sein.«
    Patience streckte die Hände nach Gerrards Kopf aus, mit den Fingern fuhr sie durch sein dichtes Haar und suchte seinen Kopf ab. Ihre suchenden Finger fanden eine tiefe Hautabschürfung, dann wurde ihre Handfläche feucht. Patience erstarrte und sah zu Vane auf. Sie holte zitternd Luft, dann ließ sie Gerrards Kopf vorsichtig auf den Boden sinken und zog ihre Hand zurück. Als sie die roten Flecken auf ihrer Handfläche sah, wurde ihr Gesicht ausdruckslos. Sie hielt die Hand hoch, damit jeder es sehen konnte. »Er hat …«
    Sie konnte nicht weitersprechen.
    Vanes Gesicht wurde so hart wie Stein. »Einen Schlag abbekommen.«
    Mit einem schmerzlichen Aufstöhnen kam Gerrard wieder zu Bewusstsein.
    Patience war sofort an seiner Seite. Sie saß auf seiner Bett-kante und drückte ein Tuch in einer Schüssel mit Wasser aus, die auf dem Nachttisch stand. Vane lehnte an der Wand neben dem Bett und sah zu, wie sie Gerrards Stirn und sein Gesicht kühlte.
    Gerrard stöhnte noch einmal, doch ließ er sich ihre Bemühungen gefallen. Mit grimmigem Gesicht wartete Vane. Nachdem sie sicher gewesen waren, dass man Gerrard bewusstlos geschlagen hatte, hatte er ihn zurück ins Haus getragen. Edmond und Henry hatten Gerrards Sachen gepackt und waren ihnen gefolgt. Patience war verzweifelt und in dem Bemühen um Fassung nicht von seiner Seite gewichen.
    Als sie Gerrard nach oben gebracht hatten, hatte sie sich wieder beruhigt. Sie wusste ganz genau, was zu tun war, und hatte es dann in ihrer üblichen kompetenten Art auch getan. Auch wenn sie noch immer blass und angespannt war, war sie nicht in Panik geraten. In schweigendem Einverständnis hatte Vane zugelassen, dass sie Befehle erteilte, dann war er gegangen, um Minnie die Neuigkeit zu berichten.
    Als er über die Galerie ging, hatte er in der Eingangshalle Edmond und Henry entdeckt, die Hof hielten und die anderen Mitglieder des Haushaltes von Gerrards »Unfall« unterrichteten. Ehe sie die Ruinen verlassen hatten, hatten sie auch noch den Felsblock gefunden, der ihn getroffen hatte – ein Teil des alten Torbogens. Für Edmond und Henry hatte das bedeutet, dass Gerrard im falschen Augenblick unter dem Torbogen gestanden hatte und von dem fallenden Stein getroffen worden war. Dann war

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