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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Palmen.
    Verwirrt trat er näher. Erst als er direkt hinter ihr stand, sah er, was sie so eindringlich beobachtete – das Billardspiel hatte begonnen.
    Henry beugte sich weit über den Tisch, er wandte ihnen den Rücken zu und vollführte einen seiner Lieblingsstöße. Während sie zusahen, führte er den Stoß durch, sein Ellbogen bewegte sich, der Queue zuckte.
    Vane schnaufte verächtlich. »Wie, zum Teufel, ist es ihm nur gelungen, mich zu schlagen?«
    Mit einem Aufkeuchen wirbelte Patience herum. Mit weit aufgerissenen Augen presste sie die Hand an die Brust und bemühte sich, Luft zu holen.
    »Geh zurück !«, zischte sie. Sie stieß ihn an, dann machte sie mit den Händen eine Bewegung. »Du bist größer als die Palmen – sie werden dich entdecken!«
    Vane trat gehorsam einen Schritt zurück, doch als sie das Billardzimmer nicht mehr sehen konnten, blieb er stehen. Und Patience, die noch immer aufgeregt war, stieß mit ihm zusammen.
    Der Zusammenprall nahm ihr den Atem. Innerlich fluchte sie, dann trat sie einen Schritt zurück und warf Vane einen wütenden Blick zu, während sie versuchte, sich wieder zu fangen und ihr Herz zu beruhigen, das wild schlug, und sich dem Wunsch zu widersetzen, einen Schritt nach vorn zu machen, damit er sie festhielt, ihr Gesicht zu heben, um sich von ihm küssen zu lassen.
    Innerlich wappnete sie sich gegen ihn, machte ein unbeteiligtes Gesicht und richtete sich auf. Ging in Verteidigungsstellung. Sie verschränkte die Hände, hob den Kopf und versuchte, den richtigen Ausdruck zu finden. Nicht herausfordernd, sondern selbstsicher.
    Ihre Nerven waren bereits gereizt gewesen, ehe er gekommen war – jetzt hatte er sie noch mehr erschüttert. Und es würde noch schlimmer werden. Sie musste ihn anhören. Es gab keinen anderen Weg. Wenn er ihr einen Antrag machen wollte, dann musste sie es ihm erlauben, damit sie förmlich und entschieden ablehnen konnte.
    Er stand direkt vor ihr, eine große, schlanke und ein wenig bedrohliche Gestalt. Mit ihren Blicken brachte sie ihn dazu zu schweigen. Dann holte sie tief Luft und zog eine Augenbraue hoch. »Du wolltest mit mir reden?«
    Vanes Instinkt hatte ihm bereits die ganze Zeit gesagt, dass etwas nichts stimmte, und der Ton in ihrer Stimme bestätigte seine Vermutung. Er sah ihr in die Augen, die in dem schwachen Licht im Schatten lagen. Der Wintergarten wurde nur vom Mondlicht erhellt, das durch das Glasdach fiel. Jetzt wünschte er sich, er hätte auf einem Ort bestanden, an dem es heller war. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ich denke, du weißt, was ich dir sagen will.« Er wartete nicht auf ihre Bestätigung, sondern sprach schnell weiter. »Ich möchte dich um deine Hand bitten. Wir passen sehr gut zusammen, in jeder Hinsicht. Ich kann dir ein Zuhause, eine Zukunft bieten und einen Stand, der all deine Erwartungen erfüllt. Als meine Frau würdest du einen sicheren Platz in der gehobenen Gesellschaft einnehmen, wenn du das wünschen würdest. Ich selbst würde mich damit zufrieden geben, auf dem Land zu leben, aber das könntest du dir aussuchen.«
    Er hielt inne, seine Anspannung wuchs. Nicht der Schimmer einer Regung lag in Patience' Augen oder machte ihren Gesichtsausdruck sanfter. Er trat einen Schritt näher und griff nach ihrer Hand. Sie war kalt. Er hob sie und drückte einen Kuss auf ihre Finger. Seine Stimme wurde tiefer. »Wenn du damit einverstanden bist, meine Frau zu werden, dann schwöre ich dir, dass dein Glück und deine Bequemlichkeit für mich an erster Stelle kommen und mir am Herzen liegen würden.«
    Sie hob das Kinn ein wenig, doch sie antwortete nicht.
    Vane fühlte, wie sein Gesichtsausdruck sich verhärtete. »Willst du mich heiraten, Patience?« Die Frage war leise und doch stahlhart gestellt. »Willst du meine Frau werden?«
    Patience holte tief Luft und zwang sich, seinem Blick standzuhalten. »Ich danke dir für dein Angebot. Es ehrt mich mehr, als ich es verdient habe. Bitte nimm mein Bedauern entgegen, das mir aus dem Herzen kommt.« Trotz ihrer Überzeugung hatte sich in ihrem Herzen eine letzte, kleine, verzweifelte Hoffnung gehalten, aber seine Worte hatten sie zerstört. Er hatte all die richtigen Dinge gesagt, die Dinge, die angemessen waren, aber das Wichtigste hatte er nicht ausgesprochen. Er hatte nicht gesagt, dass er sie liebte, er hatte ihr nicht das Versprechen gegeben, sie für alle Zeiten zu lieben. Sie holte tief Luft und senkte den Blick auf seine Hand, die noch immer ihre Hand

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