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Der Liebhaber meines Mannes

Der Liebhaber meines Mannes

Titel: Der Liebhaber meines Mannes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethan Roberts
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seine Schultern gequetscht wurden. Manchmal blies ich sanft gegen seinen Nacken, um ihn zu wecken. Am Abend unserer Ankunft gelang uns eine Wiederholung unserer Hochzeitsnacht und ich erinnere mich, dass es weniger weh tat, aber es war sehr schnell vorbei. Trotzdem dachte ich, wir könnten uns verbessern. Ich dachte, wenn ich wüsste, wie ich Tom ermutigen könnte, ihn leiten könnte, ohne ihm Anweisungen zu geben, dann würden unsere Schlafzimmeraktivitäten vielleicht angenehmer werden. Wir standen schließlich noch am Anfang unserer Ehe. Und hatte Tom mir nicht an dem Abend in deiner Wohnung erzählt, dass er sehr wenig Erfahrung hätte?
    Und dann kamst du. Ich musste beinahe lachen, als du in deinemgrünen Fiat Sportwagen angefahren kamst, heraussprangst und das dazu passende Gepäck herausholtest. Du trugst einen leichten braunen Anzug mit einer roten Krawatte, die locker um den Hals gebunden war, und sahst aus wie der perfekte englische Gentleman in den Frühlingsferien. Während ich dich vom Schlafzimmerfenster aus beobachtete, bemerkte ich, dass sich dein leichtes Stirnrunzeln in einem Lächeln verlor, als Tom den Weg herunterkam, um dich zu begrüßen.
    In der Küche packte ich die Kisten mit Vorräten aus, die du mitgebracht hattest – Olivenöl, Rotweinflaschen, ein Bund frischer Spargel, den du unterwegs an einem reizenden Straßenstand gekauft hattest.
    »Es tut mir wirklich leid wegen des Betts«, hast du erklärt, als wir Tee tranken. »Es ist ein schreckliches altes Ding, was? Als müsste man in einer rutschenden Sandgrube schlafen.«
    Ich griff nach Toms Hand. »Das macht uns überhaupt nichts aus«, sagte ich.
    Du hast dir über den Schnurrbart gestrichen und kurz nach unten auf den Tisch geblickt, bevor du verkündet hast, dass du dir auf einem Spaziergang zum Meer die Beine vertreten wolltest. Tom sprang auf und sagte, er würde mitgehen. Ihr beide wärt rechtzeitig zum Lunch wieder da, informierte er mich.
    Du musst mein erschrecktes Gesicht gesehen haben, denn du hast eine Hand auf Toms Schulter gelegt und mich ansehend gesagt: »Eigentlich habe ich ein Picknick mitgebracht. Wir sollten alle runtergehen und den ganzen Tag dort verbringen, was meint ihr? Es wäre schade, dieses herrliche Wetter zu vergeuden, meinst du nicht, Marion?«
    Ich war dir dankbar für deine Freundlichkeit.
    Die nächsten paar Tage hast du uns den Weg entlang der Süd küste der Insel gezeigt. Wenn wir wanderten, hast du immer daraufgeachtet, dass ich zwischen euch beiden ging. Wenn der Weg es zuließ, musste ich neben dir gehen und du hast mich fest an der Hand gehalten, nicht zugelassen, dass ich zurückblieb. Du schienst ein bisschen besessen von der Gesteinsart zu sein, aus der die Landschaft besteht, hast uns erklärt, wie die verschiedenen Steine, Kiesel und Sandkörner entstanden wären, uns auf die verschiedenen Größen, Formen und Farben aufmerksam gemacht. Du hast die Landschaft »plastisch« genannt und von der »Palette der Natur« und der Beschaffenheit ihrer »Materialen« gesprochen.
    Auf einer besonders langen Wanderung, als meine Schuhe begonnen hatten zu drücken, bemerkte ich: »Für dich ist alles ein Kunstwerk, nicht wahr?«
    Du bliebst stehen und sahst mich mit ernster Miene an: »Natürlich. Es ist das große Kunstwerk. Das, das wir alle versuchen nachzuahmen.«
    Tom schien sehr beeindruckt von der Antwort und zu meinem Ärger fiel mir absolut keine Eriwderung ein.
    Jeden Abend hast du Abendessen für uns gekocht und Stunden in der Küche mit der Zubereitung der Gerichte verbracht. Ich weiß immer noch, was es gab: am ersten Abend Rindergulasch in Rotweinsoße, Hühnchen nach Jägerart am nächsten und am letzten Lachs mit Sauce hollandaise. Der Gedanke, dass man solche Soßen zu Hause zubereiten und essen konnte und nicht nur in einem schicken Restaurant, war neu für mich. Tom saß immer am Küchentisch und redete mit dir, während du kochtest, aber ich hielt mich im Allgemeinen heraus und nutzte die Gelegenheit, mit einem Roman zu verschwinden. Ich habe es immer als ermüdend empfunden, mich zu viel mit anderen zu unterhalten, und obwohl ich noch in dem Stadium war, in dem ich deine Gesellschaft genoss, musste ich ihr ab und zu entfliehen.
    Nach dem Abendessen, das immer köstlich war, saßen wirnoch bei Kerzenlicht und tranken Wein. Sogar Tom fand Geschmack an deinen Roten. Du hast natürlich über Kunst und Literatur geredet, was Tom und ich aufsaugten, aber du hast mich auch ermutigt, übers

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