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Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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Werte. Er hörte sie das Wasser in der Dusche anstellen, schüttelte den Kopf und rasierte sich weiter über der Spüle in der Küche. Ihm war nicht wohl, dass so viele Menschen um ihn herum waren. Er war es nicht gewohnt. In Aleppo waren diese Minuten vor der Arbeit immer still, und er konnte seinen Gedanken freien Lauf lassen.
    »Wie wäre es mit einem Kaffee?« Jan schlurfte herein.
    Faruk erschrak erneut und schnitt sich.
    »Du neigst zu Verletzungen.« Jan gähnte.
    »Und du, mein Freund, zu unhöflichen Direktheiten. Pass auf deine Frau auf. Sie kam in das Badezimmer, als ich mich rasierte.«
    »Na und? Warst du nackt?«
    »Nein, aber …«
    »Dann ist doch alles okay.« Sie würden den Orient nie verstehen. »Wo ist Elijah?«
    »Er holt unser Frühstück, während du noch meintest, dich den fleischlichen …«
    Die Wohnungstür sprang auf. Elijah stand wild schnaufend in der Tür. »Schnell, packt eure Sachen. Los! Sie sind überall. Wo kommen wir am besten raus?«
    Jan und Regina schauten ihn ungläubig an.
    Elijah hastete an ihnen vorbei und räumte seine Sachen zusammen. »Eure Polizei ist mit mehreren Spezialkommandos unten vor der Tür und wird in wenigen Minuten die Wohnung stürmen.«
    Faruk hatte mittlerweile die Fenster vorsichtig überprüft. »Keine Chance, es geht nur abwärts.«
    Regina schaltete sofort um. »Was ist mit der Wohnung gegenüber?« Neben der Arztwohnung lag eine halbe Treppe höher ein Loft.
    Jan packte, während Regina sich anzog.
    »Das könnte eine Möglichkeit sein«, wisperte Faruk leise.
    »Bleibt hinter der Tür«, forderte Regina schnell. Sie zog sich ihre Boots über, öffnete die Haustür und hastete die vier Stufen zum Loft hoch. Kurz bevor sie klingelte, atmete sie durch, strich sich die Haare zu einem Zopf zusammen und klopfte sich auf die Wangen. Elijah stand hinter der Wohnungstür und beobachtete sie dabei. Dann sah er am Treppengeländer hinunter. Er hörte, wie mehrere schwere Personen versuchten, betont leise die Treppe hinaufzukommen. Dann piepste für einen Moment gedämpft ein Funkgerät. Die Männer kamen. Hinter Elijah stand Jan miteinem großen Reiserucksack auf dem Rücken und einer Tasche in der Hand. Faruk bildete als Letzter die Nachhut mit gezogener Waffe.
    Die Tür des Lofts wurde geöffnet.
    »Guten Morgen! Ist hier heute die Wohnungsbesichtigung?« Regina lächelte ihr süßestes Mädchenlächeln. An der Wohnungstür war »M. Hoffmann« zu lesen. Und vor ihr stand ein dürrer Mann mit Streichholzbeinen. Und dann noch ein weißes T-Shirt mit dem Aufdruck »Shark« – ein armseliges Bild deutscher Männlichkeit, dachte Regina.
    »Hier gibt es keine Besichtigung. Die Wohnung wird nicht neu vermietet.«
    Die Geräusche von unten näherten sich.
    »Ja, aber ich bin ganz sicher …«, stammelte Regina.
    Elijah war die Treppe hochgekommen. Er schaute den verdutzten Mann an. »Sind Sie allein?«
    Der Mann starrte ihn argwöhnisch an, zögerte und antwortete: »Warum?«
    Blitzschnell schlug Elijah mit dem Handballen gegen die Stirn des Mieters, der sofort zusammensackte. »Demnächst etwas schneller, Gnädigste.«
    Regina schaute ihn fast schmollend an. »Das wollte ich auch gerade.«
    »Klar, aber vorher noch eine Wohnungsbesichtigung vereinbaren.« Der Israeli machte ein Zeichen, und Jan rannte ebenfalls die Treppe hoch. Faruk fehlte.
    »Verdammt, wo bleibt der Syrer?«
    Sie sahen sich kurz in der weitläufigen Wohnung um. Elijah erblickte sie zuerst. Eine Frau mit langen schwarzen Haaren und weißer Haut saß in einem weiten Korbsessel. Sie war in einen schwarzen Seiden-Pyjama gewickelt, hatte ihre Beine auf die Fensterbank gelegt und rauchte mit tiefer Inbrunst, während sie in den Berliner Morgen sah. »Ist er tot?«, kam es vom Korbstuhl. Die Frau gab sich noch nicht einmal die Mühe, sich umzudrehen. »Nein«, antwortete Elijah, während er auf sie mit erhobener Waffe zuging.»Dann ersparen Sie mir unnötiges Geschwafel. Sie können über das Dach entkommen. Ich habe Sie nicht gesehen und tief geschlafen.« Wieder, ohne sich umzudrehen, winkte sie den vieren zum Abschied zu. Elijah sah fragend zu Jan, der nur mit den Schultern zuckte.
    Regina hatte schon den Aufgang zu einem Dachgarten im Loft entdeckt. Sollte kein Hubschrauber eingesetzt werden, konnte das eine Möglichkeit sein zu fliehen. Dann stand Faruk in der Tür.
    »Wo warst du?«, fauchte ihn Elijah an.
    »Warte es ab, mein Freund.«
    »Hier hoch.« Regina winkte von einem Dachausstieg.
    Oben

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