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Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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Aufklärungssatelliten im All, und der Kommandeur rechnete mit erheblicher Gegenwehr. Dennoch war er sich sicher, dass diese Staffel ihr Ziel erreichen und auch nachhaltig zerstören würde.
    Der Premierminister hatte sich ebenfalls zurückgezogen. Exakt bei Grenzübertritt der Staffel wollte er den Präsidenten der USA über den Überflug informieren.

Masdsched Soleyman, Iran, 22. 06., 3.21 Uhr IRST
    Der Lohn derer, die gegen Allah und Seinen Gesandten Krieg führen und Verderben im Lande zu erregen trachten, soll sein, daß sie getötet oder gekreuzigt werden oder daß ihnen Hände und Füße wechselweise abgeschlagen werden oder daß sie aus dem Lande vertrieben werden. Das wird für sie eine Schmach in dieser Welt sein, und im Jenseits wird ihnen eine schwere Strafe zuteil.
    Koran, Sure 5, 33
     
    Der Präsident selbst hatte ihn angerufen und den Befehl gegeben. Er hatte mit seiner Familie zu Abend gegessen, als sie die Bilder im staatlichen Fernsehen sahen. Der General der iranischen Raketenartillerie war Herr über zwanzig Mittelstreckenraketen des Typs Shahab 5. Sie waren neben den Waffensystemen, die die Ukraine wenige Jahre zuvor geliefert hatte, die wirkungsvollsten Waffen, weil reichweitenstark und höchst antriebsschnell. Sie konnten mit Mach 6 in kurzer Zeit dank eines effizienten, von China gelieferten GPS-Systems die Ziele in Israel treffen, ohne von den üblichen Abwehrsystemen wie Patriot oder Barak abgefangen zu werden. Der General hatte sich umgezogen, sich von jedem Mitglied seiner Familie so innig und lange verabschiedet, dass auch seiner Frau bewusst wurde, was ihm bevorstand. Sein Adjutant hatte ihn zum Stützpunkt gefahren. Die mobilen Abschussrampen sowie die in Bunkersystemen entlang der iranischen Küste befindlichen Raketen waren von ihm aktiviert und in Gefechtsstellung gebracht worden. Seit der Pressekonferenz befand sich das gesamte Bataillon in ständiger Alarmbereitschaft. Heute Nacht war es soweit. Es war Punkt drei Uhr iranischer Standardzeit, als sich der General mit seinem engsten Stab in die Moschee begab. Sie lag zentral in der Militäranlage. Die Soldaten baten ein letztes Mal um Beistand bei dem Allerheiligsten. Ein schiitischer Imam war aus der Provinzhauptstadt gekommen und standmit ausgebreiteten Händen bereits vor der Gebetsnische, der Mihrab, als die Soldaten in ihren Uniformen eintraten und sich niederknieten. Leise rezitierten sie aus dem Koran. Der Imam umarmte sie, ehe einer seiner Schüler ihn in die sichere Stadt zurückfuhr.
    Der General ging im Laufschritt über den Exerzierplatz, der mit Tarnnetzen verhangen war, zum Eingang des Bunkers. Er machte sich keinerlei Illusionen. Die Maverick-Bomben der Israelis, die »Bunkerknacker«, würden auch diesen Bunker zerstören. Aber er hatte als Rekrut die Bluthölle im ersten Golfkrieg gegen Saddam am Grenzfluss Shatt al Arab überlebt und danach ein gutes, gottgefälliges Leben geführt. Wenn es jetzt so sein sollte, dann wäre es eben Allahs Wille.

Jableh bei Lattakia, 22. 06., 3.13 Uhr EET
    Wir, Glieder der Gemeinde Jesu Christi aus mehr als 150 Nationen, (…), loben Gott, weil Er Sein Heil geschenkt hat und freuen uns an der Gemeinschaft, die Er uns mit Ihm und untereinander schenkt. Gottes Wirken in unserer Zeit bewegt uns tief. Unser Versagen führt uns zur Buße. Die unvollendete Aufgabe der Evangelisation fordert uns heraus. Wir glauben, dass das Evangelium Gottes gute Nachricht für die ganze Welt ist. Durch Seine Gnade sind wir entschlossen, dem Auftrag Jesu Christi zu gehorchen, indem wir Sein Heil der ganzen Menschheit verkündigen, um alle Völker zu Jüngern zu machen.
    Aus: Lausanner Verpflichtung, Seite 1
     
    Fischer, Günther und Gudrun saßen im grellen Licht der Küchenlampe und warteten. Die Amerikaner waren schon wenige Stunden zuvor auf dem Flughafen in Tel Aviv gelandet. Es war eine der letzten zivilen Maschinen, die den Flughafen Ben Gurion anfliegen durften. In der Nacht zuvorwaren sie in mehreren Gruppen aus Städten wie Dallas, Phoenix, Denver und Charlotte nach Israel geflogen. Ihre geistlichen Führer hatten sie gesegnet, wollten sich aber um die Zurückgebliebenen kümmern. Die Welt kannte sie unter den Sammelnamen der Evangelikalen. Sie entstammten Methodisten- oder Baptisten-Gemeinden des sogenannten »Bibelgürtels«, des mittleren und südlichen Westens der USA. Auch hatten sie ihre Familien mitgebracht. Schon vor zwei Jahren war die Siedlung aus den Mitteln ihres Fonds erworben

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