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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Zeitlang hörte ich nur die Musik; dann nahm jemand den Hörer wieder auf.
    »Hallo?«
    »Terry, mein Name ist Alex McKnight«, sagte ich. »Ich rufe wegen Ihres Vater an.«
    Eine lange Pause. »Was ist mit ihm?«
    »Hören Sie, ich habe schon mit Ihrer Mutter und Ihrem Bruder gesprochen«, sagte ich. »Und Ihre Schwester hat mir soeben den Hörer aufgelegt. Ich weiß, daß keiner was von ihm hören will. Aber ich bin ein alter Freund von ihm, aus den Juniorligen.«
    »Sie haben Baseball mit meinem Vater gespielt?«
    »Ja«, sagte ich, »ich war sein Catcher. Er hat mir erzählt, daß Sie auch Catcher sind. Er hat gesagt, daß Sie die Bälle ausgezeichnet treffen.«
    »Keine Ahnung, woher er das wissen will«, sagte er. »Er hat mich seit sieben Jahren nicht spielen sehen.«
    »Moment mal …«
    »Doch, das letzte Mal war, bevor er nach Folsom kam. Das muß sieben Jahre her sein, damals, als ich in der Jugendliga war. Ich habe ihn seitdem nicht mal gesehen.«
    »Er hat davon gesprochen, daß er Sie im Collegeteam hat spielen sehen«, sagte ich. »Sie seien gut hinterm Plate, wie ich es auch mal war, hat er gesagt. Und daß Sie einem Ball den richtigen Drive geben können. Um Gottes willen, Terry, sind Sie sich wirklich sicher, daß er Sie nie hat spielen sehen?«
    »Wenn er mich gesehen hat, hat er das getan, ohne daß ich das wußte.«
    Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Hatte er sogar in dieser Hinsicht gelogen? Was seine eigenen Kinder betraf?
    »Es tut mir leid, Terry. Ich hatte nur das Gefühl, ich müßte Sie anrufen und mit Ihnen sprechen. Alles, was ich erreicht habe, ist, daß ich Ihre ganze Familie heute unglücklich gemacht habe.«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte er. »Mich stört das nicht. Haben Sie ihn heute gesehen?«
    »Ja, ich war bei ihm. Er ist momentan nicht bei Bewußtsein, deshalb … Ich weiß nicht, was passieren wird.«
    Er sagte nichts.
    »Warten Sie mal«, sagte ich. »UCLA. Sie hätten ein Spiel gegen die University of California Los Angeles, hat er mir gesagt. Als ich ihn am Flughafen abgesetzt habe, hat er das gesagt. Das müßte am …« Ich rechnete nach. »Samstag. Das Spiel muß Samstag gewesen sein.«
    »Ja, wir haben Samstag gegen UCLA gespielt. Aber ich bin nicht zum Einsatz gekommen.«
    »Aber ihr hattet das Spiel. Da hat er recht gehabt.«
    »Ja, hat er wohl. Was immer das heißt.«
    »Nun ja, wieviel es auch bedeuten mag, er hat ständig davon geredet, wie stolz er ist, daß Sie sein Sohn sind und daß Sie als Catcher spielen wie ich früher.«
    Ein langes Schweigen.
    »Terry? Sind Sie noch dran?«
    »Ja, hier bin ich. Ich war nur … ja, danke für Ihren Anruf, okay? Ich muß weg.«
    »Okay, Terry, machen Sie es gut.«
    Ich saß da und klopfte mehrfach mit dem Hörer gegen meine Hand, dann knallte ich ihn an seinen Platz zurück und stand auf. Als ich in die Kneipe zurückkehrte, sah die Frau mich endlich an. Sie saß dicht genug am Flur, um meinen Teil der Gespräche mitgehört zu haben, und offensichtlich war ich interessanter als die Seifenoper.
    Ich setzte mich an die Theke und trank noch ein Bier, während ich mir überlegte, was ich als nächstes tun sollte. Noch mal nach Randy zu sehen machte keinen Sinn. Mit Chief Rudiger gab es nichts zu besprechen. Vermutlich war er schon wieder zu Hause in Orcus Beach und ermittelte wegen der Schießerei.
    Quatsch, als ob ihm das schlaflose Nächte bereiten würde. Ein kalifornischer Betrüger kommt in seine kleine Stadt, um einen Coup zu landen, und kriegt statt dessen einen Schlips aus Schrot. Der Chief wird hart an dem Fall arbeiten, bis er den Schützen hat oder bis es Zeit zum Abendessen ist, je nach dem, was zuerst kommt.
    Was blieb übrig? Ich mußte rauszukriegen versuchen, was passiert war. Der Chief hatte recht. Er hatte bekommen, was er verdiente.
    Und doch …
    Irgend etwas. Ich weiß nicht was.
    Hatte er mich wirklich nur benutzt, um sie zu finden? Damit er sie ausnehmen konnte? Nach all den Jahren?
    Du hast sein Register gehört, Alex. Du hast gehört, was seine Familie gesagt hat. Seine eigene Familie. Randy hat dir ins Gesicht gesehen und gelogen. So einfach ist das.
    Und warum glaube ich das nicht? Warum habe ich so ein Gefühl im Bauch, daß nicht alles gelogen war?
    Weil dein Bauch sich irrt. Denkst du, du kennst ihn besser als seine eigene Familie? Bloß weil du 1971 eine Saison lang sein Catcher warst?
    Du kannst mich nicht belügen, Randy . Das hatte ich zu ihm gesagt. Bevor ich es besser

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