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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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ganze Fahrt quer durch den Staat mit der Karte, die der Kneipier für mich gezeichnet hatte, damit ich nach Orcus Beach käme.
    Wenn Delilah an diesem Tag von der Schule kam, würde ihr Onkel schon mit einigen unangenehmen Fragen auf sie warten. Vielleicht würde es ja eine Erleichterung sein, ihm ihr Geheimnis zu erzählen – ja, der Mann war zurückgekommen und hatte sie nach Maria gefragt. Sie hatte gedacht, das Richtige zu tun. Sie hatte gedacht, sie könne ihm vertrauen.
    Du hast schon wieder eine becirct, Randy. Vielleicht zum letzten Mal.

Kapitel 14
    Ich fühlte mich, als hätte ich schon tausend Meilen an diesem Tag abgerissen, aber ich fuhr zurück quer durch den Staat, während die Sonne unterging, mitten durch Grand Rapids durch, bis ich auf den Lake Michigan stieß. In Muskegon fuhr ich nach rechts, die M-31 hoch zu den äußeren Rändern des Manistee National Forest. Ich fuhr durch zwei Städte namens Whitehall und Montague, die letzten wirklichen Städte, die es zu sehen gab, bevor man das Ufer erreichte. Ein Schild lud mich ein, die größte Wetterfahne der Welt zu besichtigen, aber meine Kapazität für Aufregungen war an diesem Tage erschöpft. Ich wählte eine kleine Straße mit Namen B-5 zu einem kleinen Ort namens Stony Lake, und ab dort nannte sich die Straße ›landschaftlich schöne Strecke‹. Wie auch immer man die Straße nannte, es spielte keine Rolle, weil man nicht auf ihr fahren würde, wenn man nicht genau wußte, wo man hin wollte. Es gab ein paar Sommerhäuser mit Blick aufs Wasser, dann lange Strecken Straße mit nichts als Kiefern. Die Kartenskizze des Kneipiers lag auf dem Sitz neben mir. Ich wußte, daß ich auf der richtigen Straße war, und ich begann mich gerade zu fragen, ob er mich wohl aus Scherz in ein Niemandsland geschickt hatte, als ich endlich an eine Kreuzung und die einzige Ampel kam, die ich seit dem Verlassen von Montague gesehen hatte. WILLKOMMEN IN ORCUS BEACH stand auf dem Schild. Unter den Wörtern prangte dasselbe Emblem, das ich auf Chief Rudigers Hut gesehen hatte, die Kanone auf dem Sandhügel.
    Ich fuhr durch die Stadt. Sie war dunkel. Die einzigen Straßenlampen an der Hauptstraße standen, auf Holzpfählen montiert, vor den Geschäften – einer Tankstelle, einem IGA-Markt, einem kleinen Videoladen. Wohngebiete erstreckten sich beiderseits der Straße ins Dunkel, hinter den Geschäften. Nach dem wenigen, was ich erkennen konnte, sah es so aus, als lägen die größeren Häuser im Westen der Stadt, zum Wasser hin- oder von der Stadt abgewandt, je nachdem, wie man es sehen wollte.
    Das Rathaus lag westlich der Straße, angebaut ans Feuerwehrhaus. Ich bog in den Parkplatz ein und umrundete einmal den Komplex, um vielleicht einen Streifenwagen zu sehen. Ich sah keinen. Ich hielt den Lastwagen an, stieg aus und ging zu der Tür auf der Rückseite mit der Aufschrift ORCUS BEACH POLICE DEPARTMENT. Als ich durch die Glastür sah, konnte ich einen Schreibtisch mit einem Funkgerät darauf erkennen, eine Karte an der Wand, ein Schwarzes Brett mit einem Kalender daran. Niemand war da. Vielleicht war ja Chief Rudiger auf seinem Weg nach Farmington, dachte ich mir. Vielleicht folgt er ja der heißen Spur, auf die ich ihn mit der Schrotflinte angesetzt habe.
    Vielleicht war er auch zu Hause und las die Zeitung.
    Ich ging zum Wagen zurück und schloß meine Stadtrundfahrt ab. Die letzte Straßenlaterne der Stadt brannte hoch auf ihrem Holzpfahl mitten auf einem leeren Parkplatz, von Unkraut überwachsen. Nördlich davon war nichts als die leere Straße, die ins Dunkel führte.
    Ich wendete auf dem Parkplatz, wobei meine Scheinwerfer das Gebäude streiften. Es war ein simpler zweistöckiger Quader, grau und stumm, mit dicken Fenstern aus Glasbausteinen, die auf die Straße hinausgingen, hoch oben in der Wand. Mir fiel ein, daß der Deputy vom County etwas von der Schließung einer Möbelfabrik gesagt hatte. Das mußte sie gewesen sein.
    Ich fuhr zurück zur Stadtmitte, zurück zur einzigen Tankstelle an der Ecke mit der Ampel. Es sah so aus, als habe es gegenüber mal eine zweite Tankstelle gegeben, aber jetzt war die Stelle so leer wie die Fabrik. Sogar die Zapfsäulen waren verschwunden.
    Ich fuhr vor und tankte zum zweiten Male an diesem Tag. Es war eine Tankstelle alten Stils, ohne Dach über den Zapfsäulen, ohne Minimarkt, wo man dir kleine Snacks verkauft. Innen nur eine Registrierkasse, ein Regal voller Motoröl und ein Ständer mit Landkarten. Der Mann kam

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