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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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zurück, als sie wütend loskreischte. Die Tasse fiel ihr aus der Hand und zerbrach in tausend Scherben, während sie herumfuhr und ihre Finger zur Kralle krümmte. Mit einem höhnischen Auflachen zog sie Niall ihre Nägel durch das Gesicht, riss ihm blitzschnell die Flasche aus der Hand und hob sie triumphierend hoch.
    Danni konnte spüren, dass Sean, der noch immer wie versteinert neben ihr stand, schneller atmete. Und als sie auf die Jungen herabblickte, sah sie, dass auch deren kleine Oberkörper sich unter schnellen, angespannten Atemzügen hoben.
    Brigid setzte die Flasche an ihren Mund und nahm einen ordentlichen Zug daraus, während Niall sich das Blut von den Kratzern in seinem Gesicht abwischte.
    »Himmelherrgott noch mal, was bist du doch für ein verrücktes Miststück!«
    »Und du bist nichts als ein als Mann verkleideter Versager. Sie denkt das übrigens auch.«
    Brigid stolperte und taumelte gegen den Küchenschrank, wobei sie ihre Zigarette fallen ließ, um zu verhindern, dass die Flasche ihr entglitt. Sie war in das zerbrochene Porzellan getreten und hatte sich den nackten Fuß verletzt, schien aber weder den Schmerz noch die blutigen Fußabdrücke zu bemerken, die sie hinterließ. »Ein Versager«, fauchte sie. »Und glaubst du, ich merkte nicht, wie du ständig die Frau eines anderen Mannes begaffst? Ich habe Augen im Kopf, und sehen kann ich noch sehr gut.«
    »Brigid«, sagte Niall mit leiser, bittender Stimme.
    Seine Augen waren voller Schmerz und Verwirrung, doch auch ein kleines bisschen Schuldbewusstsein stand darin. Und nach dem, was Danni in der Höhle mit angesehen hatte, war sie sich fast schon sicher, dass Brigid Dannis Mutter Fia meinte.
    »Brigid, Liebes«, wiederholte Niall beschwörend, »du irrst dich. Du bist die einzige Frau für mich. Ich bin dir immer treu gewesen, mein Herz.«
    Er sah sie flehend an, und obwohl Danni ihn mit eigenen Augen mit Fia gesehen hatte, glaubte sie ihm. Zu diesem Zeitpunkt zumindest klangen seine Beteuerungen ehrlich.
    Brigid taumelte wieder, als sie ihn prüfend betrachtete und ihm die Lüge nachzuweisen versuchte, von der sie offenbar überzeugt war. »Ich sehe doch, dass du sie anglotzt, als wäre sie eine verdammte Märchenprinzessin. Oder willst du das etwa bestreiten? Nein? Na los, dann sag mir, dass es nicht so ist!«
    Niall schluckte und schüttelte den Kopf. »Ich bin dir immer treu gewesen, Brigid, und werde es auch immer sein«, erwiderte er schlicht.
    Wieder klang er völlig aufrichtig - was für Danni ebenso deutlich zu erkennen war wie Brigids Verdacht, dass er in eine andere Frau verliebt war. Und dennoch hatte er ihre Frage nicht wirklich beantwortet, worüber beide sich im Klaren waren.
    »Treu«, schnaubte sie. »Aber nicht in deinem Herzen.«
    »In jeder Hinsicht, Brigid.«
    Da schien sie mit sich zu kämpfen, und Danni hielt den Atem an und wäre am liebsten zu ihr gelaufen, um sie anzuflehen, Niall zu glauben. Weil sie wusste, was auf Brigid zukam, und sie, wie der reglos dastehende Mann an ihrer Seite, nicht sicher war, ob sie das ertragen konnte. Schnell legte sie auch noch ihre andere Hand um Seans und drückte sie, während er in stummem Entsetzen die Entwicklung des Disputs verfolgte.
    »Tja, das kann ich von mir aber nicht behaupten, Niall Ballagh«, höhnte Brigid da auch schon. »Ich bin doch keinem Mann treu, dessen Herz so schwarz ist wie das deine.«
    »Hüte deine Zunge, Frau!«
    »Oh, das tue ich - schau her«, sagte sie. Sie straffte die Schultern, drückte ihre Brust heraus und ließ in einer trunkenen Geste, die alles andere als verführerisch war, ihre Zunge über ihre Lippen kreisen. Aber sie hatte ihren Standpunkt klargestellt. »Trevor ist nicht einmal dein Sohn, Niall. Hast du gehört? Er ist nicht einmal dein eigenes Fleisch und Blut.«
    Niall versteifte sich und starrte sie mit vor Wut blitzenden Augen und schmalen Lippen an. »Das nimmst du zurück«, sagte er dann drohend.
    »Oder was?«
    »Oder ich drehe dir deinen verdammten Hals um!«
    Brigid lachte hysterisch und nahm einen weiteren großen Schluck aus der Whiskyflasche. »Ich kann es nicht zurücknehmen, weil es die Wahrheit ist. Ich kann dir nicht mal sagen, wer sein Vater ist, weil es so viele gab. Patrick Walsh vielleicht. Oder Harold O'Conner oder ...«
    Niall bewegte sich mit einer für seine Größe erstaunlichen Geschwindigkeit. Gerade hatte er noch am Tisch gestanden und ein Tuch an sein zerkratztes Gesicht gedrückt, und im nächsten Moment

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