Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
Vom Netzwerk:
Buches würde sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens hätte sie die Mittel, zu gehen und anderswo zu leben, und zweitens wäre sie frei von der Belastung, etwas so Furchtbares in ihrem Besitz zu haben.
    Der Gedanke wollte Danni nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht war der Verkauf für den heutigen Abend geplant gewesen, aber der Käufer hatte ein falsches Spiel mit Fia getrieben? Vielleicht war er der Mann, den sie in der Vision nicht hatte sehen können. Und wenn er nun gedroht hatte, Fia und ihre Kinder umzubringen, wenn er Sean zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon getötet hatte ... Das wäre ein Grund für Fia, zu flüchten und sich irgendwo zu verstecken. Es würde erklären, warum sie nie nach Ballyfionúir zurückgekehrt war. Warum sie ihren Namen geändert hatte und ...
    »Wie fieberhaft Sie überlegen, Danni! Ist meine Frage so schwer? Worum ging es bei Ihrer Tuschelei mit meinen Kindern?«
    Cáthans Stimme brachte sie schlagartig wieder in die Wirklichkeit zurück. Er beobachtete sie immer noch mit diesem kalten Misstrauen in den Augen - weswegen es ihr vollkommen unmöglich war, ihrem Vater auch nur irgendetwas von alldem zu erzählen. Es waren ohnehin nur Annahmen, Theorien, die sich auf kaum mehr als eine Ahnung gründeten. Er würde keinen Anlass haben, ihr zu glauben, und allen Grund, ihre Geschichte anzuzweifeln.
    Seine glitzernden Augen glitten über ihr Gesicht zu ihrem Hals und der Kette, die in der Mulde zwischen ihren Brüsten ruhte.
    »Wer sind Sie?«, herrschte er sie plötzlich an. »Und sagen Sie jetzt nicht, Sie wären Ballaghs Frau, denn das glaube ich Ihnen nicht. Sie lügen, was das angeht, das wusste ich von Anfang an. Sie tun so, als wollten Sie sich mit meiner Frau und meinen Kindern anfreunden, aber es ist etwas völlig anderes, was Sie wollen. Wohinter sind Sie wirklich her, Mrs. Ballagh?«
    »Nichts, Mr. MacGrath. Ich tue hier nur meine Arbeit. Wenn es Ihnen lieber ist, dass ich nicht mehr mit Ihren Kindern spreche, werde ich es lassen. Doch wir haben wirklich nur geplaudert.«
    »Das ist nicht wahr. Sie hielten sich an den Händen, das habe ich gesehen. Halten Sie mich für einen Dummkopf? Glauben Sie, ich wüsste nicht, wie sich diese Kinder miteinander verständigen und was sie mit einer bloßen Berührung schon bewirken können?«
    Danni schluckte krampfhaft, als sie die unüberhörbare Drohung in seinem Tonfall wahrnahm. Er trat noch einen Schritt näher und schüchterte sie jetzt nicht nur mit seiner Körpergröße, sondern auch mit dem harten, kalten Glanz in seinen Augen ein.
    »Was haben sie Ihnen erzählt? Vielleicht etwas über das Buch von Fennore?«
    Danni konnte nicht verhindern, dass sie scharf den Atem einzog. »Wissen Sie, wo es ist?«, entfuhr es ihr, bevor sie sich beherrschen konnte.
    Da trat er blitzschnell noch näher zu ihr, packte sie an ihren Armen und riss sie hoch, damit sie ihm ins Gesicht sehen musste. »Warum wollen Sie es haben?«
    »Das will ich doch gar nicht«, log sie, aber er hörte ihr sowieso schon nicht mehr zu.
    »Sie wollten sie benutzen, nicht?«, fragte er mit trügerisch leiser Stimme. »Sie wissen, wie diese Kinder sich benutzen lassen.«
    »Sie benutzen? Nein, ich ...«
    Er schüttelte sie so heftig, dass ihr Kopf zurückflog und sie sich auf die Zunge biss. »Wie wollten Sie sie benutzen?«, fuhr er sie an. »Sind sie stark genug, das Buch zu beherrschen? Ist es das?«
    Danni beantwortete keine Fragen mehr, versuchte nur noch, sich aus seinem Griff zu befreien, doch er hielt sie gnadenlos zwischen der Anrichte und seinem Körper fest. Dann umfasste er mit einer Hand ihr Kinn und zwang sie, seinen eisigen Blick zu erwidern. Gestern hatte in dessen hartem Funkeln noch Humor gelegen, und vorhin hatte Danni es für Zorn gehalten, was dieses Glitzern auslöste. Aber als sie jetzt in diese kalten Augen blickte, erkannte sie, dass irgendetwas an ihnen nicht stimmte. Es war völlig unnatürlich, wie das Licht von ihnen reflektiert wurde. Sie waren wie Diamanten, diese Augen, hart und facettiert. Und solche Augen hatte sie schon einmal gesehen. Das war in der Vision gewesen, als Fias Schwester Edel das Buch berührt hatte. Da hatten Edels Augen genauso unheimlich geglitzert wie jetzt Cáthans.
    »Sie benutzen es!«, flüsterte sie mit unverhohlenem Entsetzen in der Stimme. Wieder ergriff sie Panik, und noch einmal setzte sie sich mit aller Kraft zur Wehr und versuchte, sich von Cáthan loszureißen. »Lassen Sie mich los!«,

Weitere Kostenlose Bücher