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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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schrie sie und hob ein Knie an. Da er ihr jedoch zu nahe war und sie zu fest an den Schrank hinter ihr drückte, konnte sie keinen Schwung holen und saß gewissermaßen in der Falle.
    Der Gedanke daran - und die ernüchternde Realität darin - entfachten jetzt auch Dannis Wut. Sie begann wild zu zappeln und sich zu winden, doch Cáthan war viel zu groß und stark für sie. Mühelos ergriff er ihre Handgelenke und verdrehte sie ihr so brutal hinter dem Rücken, dass sie sich vor Schmerzen krümmte. Dann hielt er ihre beiden Hände mit einer fest, während er mit der anderen nach ihrer Kehle griff.
    »Sag mir, was du von dem Buch weißt!«, verlangte er, während sich seine Finger um ihre Kehle schlossen, gerade weit genug, um sie wissen zu lassen, was er ihr antun konnte.
    Danni stieß den Kopf vor, um ihn so vielleicht an der Nase zu verletzen, aber er war zu groß, und so schaffte sie es nur, sich selber wehzutun, indem sie sich die Stirn an seinem Mund anschlug. Schmerz durchzuckte ihren Schädel und machte sie einen Moment lang ganz benommen. Doch ihr Angriff hatte Cáthan immerhin so überrascht, dass sich sein Griff ein wenig lockerte und sie sich losreißen konnte.
    Danni stürzte zur Tür, aber er kam ihr zuvor und schaffte es, eine Hand voll ihrer Haare zu ergreifen und sie zurückzuzerren, wobei er sie fast von den Füßen riss. Sie taumelte gegen ihn, und er packte sie von hinten und hielt ihre Arme über ihrer Brust gekreuzt, als steckte sie in einer Zwangsjacke. Dann spürte sie seinen heißen Atem an ihrem Ohr.
    »Das Buch gehört mir, Danni Ballagh. Eher bringe ich dich um, bevor ich es dir überlasse.«
    Ein Teil ihres Verstandes lehnte sich auf und weigerte sich, die Gefahr zu realisieren, die ihr noch immer drohte. Denn dieser Mann hier war schließlich ihr Vater. Ihr Vater!
    »Bitte, lassen Sie mich los!«, sagte sie schnell und hasste sich für den flehentlichen Tonfall ihrer Stimme. »Ich will das Buch nicht. Ich habe Angst davor.« Da sie spürte, dass er ihr das abnahm, setzte sie noch schnell hinzu: »Ich bin zu schwach, um es zu nutzen.«
    »Machtgier kann sehr stark machen«, stellte er mit einem brutalen Ruck an ihren Händen fest.
    Was er als Nächstes vorhatte, sollte Danni nie erfahren, denn in ebendiesem Augenblick ertönte Bronaghs scharfe Stimme von der Küchentür: »Mr. MacGrath! Was tun Sie mit dem armen Mädchen?«
    Cáthan ließ Danni so unvermittelt los, dass sie gegen den Schrank in ihrem Rücken prallte. Aber sie rappelte sich blitzschnell wieder auf und lief um Cáthan herum, bevor er sie erneut ergreifen konnte. Ihre Brust hob und senkte sich unter ihren schnellen Atemzügen, doch sie bekam trotzdem keine Luft. Ihre Arme und ihr Kopf schmerzten, und Tränen der Wut und Furcht brannten in ihren Augen, als sie in Bronaghs grimmige Miene blickte.
    »Ich habe sie beim Stehlen erwischt«, erklärte Cáthan kühl.
    Bevor Danni protestieren konnte, kam Fia hinter Bronagh in die Küche. Für einen Moment sprach keiner, sie alle blickten nur von einem zum anderen. Danni sah, wie Fias Blick an Cáthans aufgesprungener Lippe hängen blieb.
    »Danni Ballagh«, sagte Bronagh mit aufgesetzter Förmlichkeit zu Danni. »Ist das wahr? Hast du etwas gestohlen?«
    Cáthans empörter Ausruf erstickte Dannis Antwort. »Du tätest gut daran, mein Wort nicht infrage zu stellen, Bronagh. Oder glaubst du, du wärst hier mehr als eine Dienstbotin? Wenn ich sage, dass sie stiehlt, dann ist das so.«
    Bronagh wurde sichtlich blass. »Ja, Sir.« Nach einem etwas schuldbewussten Blick auf Danni fragte sie Cáthan: »Wünschen Sie, dass ich die Polizei rufe?«
    Cáthan befeuchtete ein Küchentuch und betupfte damit seinen Mund, der blutete und schon anzuschwellen begann. »Nein. Schaff sie nur hier raus! Ich will sie nie wieder in diesem Haus sehen.«
    »Ja, Sir.« Bronagh konnte Danni nicht in die Augen schauen, als sie sagte: »Danni Ballagh, geh jetzt bitte! Ich werde dir durch Colleen deinen Lohn zukommen lassen.«
    »Lohn? Sie erhält keinen Lohn«, fuhr Cáthan dazwischen. »Gott weiß, was sie sonst noch alles gestohlen haben mag.«
    Fia sagte nichts, als sie von ihrem Ehemann zu Danni blickte. Offenbar ahnte sie, dass es bei der Szene, die sie unterbrochen hatten, nicht um eine in flagranti erwischte Diebin gegangen war. Sie würde sich allerdings ganz bestimmt nicht gegen Cáthan wenden. Danni erinnerte sich nun wieder an die blauen Flecken auf dem Körper ihrer Mutter, und woher sie sie hatte,

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